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0233 - Blitzgespräche mit dem Tod

0233 - Blitzgespräche mit dem Tod

Titel: 0233 - Blitzgespräche mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blitzgespräche mit dem Tod
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Hauptstelle der Commerce Bank in der Park Avenue 1236 überfallen und angeblich der Tresorraum geplündert. Da es sich offensichtlich um ein Bandenverbrechen handelt, wird unsere Hilfe angefordert. Ich habe bereits Alarm gegeben. Von hier kommen ein Teil der Bereitschaft und außerdem Phil, Verbeek und Fox.«
    »Also ganz großer Aufwand. Es fehlte nur noch, daß ihr auch Neville aus der Falle werft.«
    »Lieber nicht. Der käme mit einem Panzerwagen angerückt, und so weit sind wir ja nun noch nicht.«
    Ich fuhr in die Hosen und was man sonst noch unbedingt braucht und hängte die Halfter mit der Null-acht über die Schulter.
    Um drei Uhr sieben saß ich bereits in meinem Jaguar, und um drei Uhr siebzehn zog ich an der Ecke der 96. Straße Parkavenue den Zündschlüssel heraus und besah mir den Convoi von Polizeifahrzeugen vor dem Gebäude der Bank of Commerce.
    Ich erkannte die Limousine der Mordkommission sieben, deren Führer Leutnant Brainer war, den Wagen des Raubdezernats und zwei Unfallwagen. Eine Kette von uniformierten Cops sperrte die Straße ab und leitete den Verkehr um.
    Auf der anderen Straßenseite parkte eine große Bentley-Limousine, und ein paar Pressewagen kamen von der City herangebraust.
    Ich trat in die Bank.
    Ein schneller Blick hatte mir gezeigt, daß das Portal sowie das Scherengitter unbeschädigt und ordnungsgemäß geöffnet waren.
    In der Schalterhalle rannten alle möglichen Leute hin und her, während ein mir unbekannter Polizeiarzt sich über einen Mann beugte, der ein Loch in der Stirn und darum bestimmt keinen Arzt mehr nötig hatte.
    Auch die Tür zu den Kellerräumen stand offen, und alles war hell erleuchtet. Unten war der Tresorraum. Genau zwischen den weit aufklaffenden Flügeln der mächtigen Panzertür lag ein zweiter Toter, neben ihm eine Pistole.
    Im Innern war alles versammelt, was Rang und Namen hatte. Die Leute der Mordkomission, die des Raubdezernats, der Chief of Detectivs vom Polizeihauptquartier und Mr. Baywater, der General Manager der Bank of Commerce, der buchstäblich im Begriff war, sich die letzten Haare auszuraufen.
    »Können Sie ungefähr sagen, wieviel geraubt wurde?« fragte Leutnant Brainer und deutete auf das große, tiefe Stahlfach in der Mauer.
    »Sie sehen doch, Leutnant, alles wurde geraubt, der ganze Barbestand, das ganze Geld für die morgen fälligen Lohnzahlungen unserer Kunden.«
    »Und wie hoch beläuft sich die Summe?«
    »Ich habe sofort den Hauptbuchhalter holen lassen. Der weiß die genaue Summe, aber es sind mindestens fünf Millionen Dollar.«
    Fünf Millionen Dollar!… Das war selbst für New Yorker Verhältnisse ein ungeheurer Betrag.
    In Gedanken ließ ich die Gangs, die für einen solchen Coup in Betracht kamen, Revue passieren.
    Es gab deren nicht viele: die Tiger-Gang, die Totenkopfbande, die Dollarjäger und die Roten Teufel. Aber ich bezweifelte, daß eine von diesen in Frage komme.
    »Wie sind die Kerle hier hereingekommen?« fragte ich Leutnant Brainer, und der zuckte die Achseln.
    »Das ist die Vierundsechzigtausend-Dollar-Frage, augenscheinlich durch das Scherengitter und vier Türen, ohne daß die Alarmanlage auch nur den geringsten Ton von sich gab. Sie wurde fachgerecht abgestellt.«
    »So daß die Räuber Schlüssel gehabt haben mußten. Können Sie, Mr. Baywater, mir sagen woher?«
    »Woher soll ich das wissen? Habe ich etwa meine eigene Bank ausgeraubt?«
    »Nein, aber Sie müßten ja schließlich wissen, wo sich die Schlüssel befinden.«
    »Einen kompletten Satz habe ich in der Tasche. Im allgemeinen liegen sie bei mir zu Hause in einem sicheren Safe. Ein Satz befindet sich zur Hälfte im Besitz des Hauptbuchhalters und zur anderen Hälfte beim Hauptkassierer, Beide sind Prokuristen und absolut vertrauenswürdig.«
    »Und der dritte Satz?«
    »Im Tresor unserer Filiale in der 161. Straße. Wir haben das Prinzip, für den Notfall immer…«
    »Wissen Sie denn nicht, daß eine Viertelstunde vor dem Einbruch in die Hauptbank die Filiale in der 161. Straße überfallen wurde?«
    »O du mein Gott!« der Direktor preßte die Handflächen gegen die Schläfen. »Das hatte ich in der Aufregung ganz vergessen. In der 161. Straße wurde, wie ich erfuhr, zwar eingebrochen, aber das Geld und alle Depositen sind unberührt.«
    »Alle… Bis auf die Schlüssel zur Hauptbank. Ich wette tausend Dollar gegen ein faules Ei, daß diese Schlüssel fehlen, das heißt, daß der Einbruch dort ausschließlich in der Absicht erfolgte, die

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