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0233 - Geheimsatellit Troja

Titel: 0233 - Geheimsatellit Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ohne Atmung und Stoffwechsel.
    Was das Ungeheuer tatsächlich war oder vorstellte, konnte nicht einmal Grek-1 bestimmen. Er wußte nur, daß es sich um äußerst gefährliche Lebewesen handelte, die von den Meistern der Insel als Superwächter im Bereich Andro-Beta eingesetzt worden waren.
    Ich hatte mich kaum um die vielen Ansichten gekümmert. Mich interessierte eine andere Frage.
    Waren wir von dem Moby zufällig aufgespürt worden, oder gehörte es zu seinen Aufgaben, treibende Himmelskörper unschädlich zu machen? Waren bisher alle Felsbrocken, die von dem Schrotschußtransmitter abgestrahlt worden waren, im Speichermagen eines Sternenwanderers gelandet? Wenn dies zutraf, brauchte man sich über das geringe Interesse der Wachbesatzung nicht zu wundern.
    Andererseits hatte Grek-1 behauptet, niemals etwas von lebenden Mobys gehört zu haben. Sie seien im Verlauf der Jahrtausende abgestorben.
    Wenn das den Tatsachen entsprach: Woran waren sie abgestorben? Konnten solche Ungeheuer überhaupt ihr Leben einbüßen? Was war in ihrem Falle unter dem Begriff „Leben" zu verstehen?
    Unsere Wissenschaftler diskutierten immer noch. Ich gab es auf, mir länger das Gehirn zu zermartern und schloß meinen Kampfanzug.
    Melbar Kasom Perry und Tolot hatten es ebenfalls vorgezogen, sich der Praxis zuzuwenden. Es war zwecklos unsere kostspielige Zeit zu vertrödeln und allen möglichen Mutmaßungen nachzugehen.
    Die Außenbordkameras von Troja arbeiteten einwandfrei. Die Bilder wurden von der Sammelstation auf die Schirme der Raumschiffe übermittelt. Bisher hatten sich noch keine Störungen ergeben.
    Wahrscheinlich empfand das Monstrum den Energieaustausch innerhalb des Satelliten als Wohltat.
    Die Antigravaufzüge waren noch abgeschaltet. Wir wollten den Moby nicht unnötig reizen. Die für die Stromversorgung der Andruckabsorber zuständigen Kraftwerke liefen allerdings unter Alarmschaltung.
    Sie konnten notfalls in wenigen Augenblicken hochgefahren werden.
    Niemand konnte sagen, was dem Sternenwanderer in den nächsten Minuten einfallen würde. Wenn er plötzlich mit hohen Beschleunigungswerten Fahrt aufnahm, mußten die Absorber sofort anspringen, oder wir würden zermalmt werden.
     
    *
     
    Wir standen auf der Oberfläche des Satelliten Troja und schauten uns um. Der Moby trieb immer noch im freien Fall durch den Raum.
    Ich war zusammen mit Perry, Tolot und Kasom zur sogenannten Peilbrücke gegangen. Wir wollten sehen was unter uns lag. Die vorherrschende Gravitation ließ eine Bestimmung, was „unten" und „oben" war wieder zu. Die Zugkraft wurde in Richtung unserer Füße wirksam. Tolot folgerte daraus, daß wir dicht unterhalb der Rückenschale eingelagert worden waren.
    Wir hatten die Druckhelme geschlossen. Der Riesenkörper des Mobys war absolut luftleer, soweit wir es von hier aus übersahen. Ich fragte mich, wie er unter solchen Bedingungen leben konnte.
    „Vorsicht, sie kann angebrochen sein", vernahm ich Perrys Stimme in den Helmlautsprechern.
    Sie - damit war die alte Brücke gemeint, die dreihundert Meter weit über den Rand unseres annähernd würfelförmigen Satelliten hinwegragte.
    „Warten Sie. Wenn sie mein Gewicht aushält, können Sie nachkommen."
    Ich nickte Tolot zu. Innerhalb der Halle - es war die größte, die ich jemals gesehen hatte - herrschte ein trübes, rotdurchsetztes Dämmerlicht, das in unregelmäßigen Abständen von grellen Leuchterscheinungen aufgespalten wurde.
    Dann registrierten wir starke elektrische Entladungen, die aber in unbekannten Nachbarräumen stattfanden. Wir bemerkten nur noch die abgeschwächten Randerscheinungen.
    Tolot ließ den Körper auf die Sprungarme absinken und rannte auf die Brücke hinaus. Sie schwankte nicht einmal!
    Ich hörte Perrys Atemzüge und dann seinen Ausruf „phantastisch".
    Tolot winkte. Seine dunkelgrüne Kampfkombination hob sich seltsam kontrastierend gegen das wallende Rot der Hallenwände ab. Es dauerte eine Weile, bis ich bemerkte, daß es sich durchaus nicht um die Hallenwände handelte, sondern um eine Flut von kaltem Feuer.
    Es umwaberte weit im Hintergrund des Raumes irgendwelche Säulen, schwoll hier und da zu gelbweißen Gasbällen an und verzuckte dann wieder in diesem düsterroten Lohen, das keine einwandfreie Ortsbestimmung zuließ.
    Wir schritten auf die Brücke hinaus, blieben an ihrem Ende stehen und blickten fasziniert in den achtunddreißig Kilometer tiefen Abgrund hinab. Weit unter uns, dort wo Troja mit seiner unteren

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