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0235 - Die Kaste der Weißrüssel

Titel: 0235 - Die Kaste der Weißrüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenigstens herauszufinden, was ihm passiert ist."
    Kapitanski schnippte mit den Fingern. „Heißt das, daß ich gehen kann, Sir?"
    „Ja", sagte Rhodan. „Seien Sie vorsichtig. Tronar Woolver wird hier auf Sie warten und Ihnen sagen, wie der weitere Fluchtweg verläuft."
    „Danke, Sir!" rief Kapitanski erleichtert.
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verschwand er zwischen den Pflanzen.
    „Es ist ziemlich riskant, diesen Mann zurückzuschicken", warf Atlan seinem terranischen Freund vor.
    Rhodan legte Tronar Woolver eine Hand auf die Schulter.
    „Folgen Sie diesem Mann", sagte er zu dem Mutanten. „Und passen Sie ein bißchen auf ihn auf."
    Der Wellensprinter lächelte verstehend und zog sich ebenfalls zurück.
    „Moralische Aufrüstung", spottete Atlan. „Wer hätte das unter diesen Umständen gedacht? Und wer, frage ich dich, gibt mir moralischen Rückhalt?"
    Rhodan grinste. „Verlasse dich ganz auf mich", empfahl er. „In Notfällen bin ich sogar für Arkoniden zuständig."
    Atlan seufzte bekümmert, sagte jedoch nichts. Rhodan schaute sich um. Er hätte den Männern gern eine längere Ruhepause gegönnt, doch sie befanden sich noch zu dicht an der Ansiedlung. Er schaltete den Translator ein und wandte sich an die vier Haushaltsverbrecher.
    „Ihr müßt uns jetzt führen", sagte er. „Ihr wißt, wo unsere beiden Freunde auf uns warten."
     
    *
     
    Geblendet ließ Kendall Baynes die Arme sinken. Diese falsche Reaktion hätte ihm fast das Leben gekostet.
    Vor ihm, inmitten eines hellerleuchteten Raumes, stand ein Twonoser gegen drei Glaszylinder gelehnt und feuerte eine Strahlwaffe auf Baynes ab. Der Terraner hörte das Zischen. Hinter ihm glühte die Tür auf. Die reflektierte Hitze genügte, um Baynes vor Schmerzen schreien zu lassen. Der Aufschrei rettete ihm das Leben. Verwirrt ließ der Weißrüssel einen Augenblick die Waffe sinken.
    Mit verzerrtem Gesicht sprang Baynes auf ihn zu. Das verkümmerte Händchen ruckte hoch, ein Finger krümmte sich um den Abzug, doch da war Baynes heran und schlug die Waffe zur Seite. Er prallte gegen den Twonoser. Das Gewicht der beiden Gegner ließ die Glaszylinder schwanken.
    Baynes fühlte, wie sich zwei starke Rüssel um ihn schlangen. Mit beiden Fäusten hieb er auf den Twonoser ein.
    Ihr kurzes Ringen dauerte nur Sekunden, dann begann sich die stärkere Kraft des Weißrüssels durchzusetzen. Baynes spürte voller Verzweiflung, wie sein Brustkasten dem Druck der beiden Rüssel nachgab. Er bekam kaum noch Luft. Wütend stieß er sich mit den Beinen vom Boden ab. Der Twonoser verlor das Gleichgewicht. Wieder schwankten die Glaszylinder.
    Baynes Atem ging röchelnd. Seine Faustschläge schienen dem Weißrüssel nichts auszumachen, beinahe gelassen nahm er sie hin. Abermals stieß Baynes mit den Füßen, Der Twonoser gab ein Grunzen von sich, dann kippten sie zusammen mit den Behältern nach hinten. Die Zylinder zerbarsten mit einem explosionsartigen Knall, als die beiden, schweren Körper auf sie stürzten. Die Kämpfenden wälzten sich in den Scherben. Der Druck der Rüssel um Baynes wurde immer stärker.
    Vor Baynes Augen wurde es zunehmend dunkler. Er würgte verzweifelt nach Luft. Dicht vor ihm leuchtete das häßliche Facettenauge. Der Twonoser kämpfte, um zu töten.
    Baynes wollte schreien, aber er brachte nur hilflose, krächzende Töne hervor. Wild schlug er mit den Händen um sich. Seine Rechte schmetterte in die Glasscherben hinein. Dann hielt Baynes plötzlich eine sichelförmige Scherbe in den Händen.
    Der Twonoser knurrte triumphierend, als er den Druck seiner Rüssel weiter verstärkte. Baynes hatte ein Gefühl, als drängen tausend glühende Nadeln in seinen Körper. Irgend etwas zerbrach in ihm.
    Da holte er weit aus. Mit letzter Kraft schwang er die Scherbe. Das Facettenauge des Twonosers glühte vor ihm. Es war das letzte, was er sah. Es war gleichzeitig das Ziel seiner einfachen Waffe.
    Ein schrecklicher Schrei drang an seine Ohren, dann verlor er das Bewußtsein.
     
    *
     
    Als Baynes zu sich kam, wußte er, daß er sterben würde. Er lag mit geschlossenen Augen da und hustete gequält. Er spürte, daß er aus dem Mund blutete.
    Die Scherben knirschten, als er sich langsam herumdrehte. So, auf der Seite zusammengekauert, waren die Schmerzen in seiner Brust erträglicher. Dann zwang er sich dazu, die Augen zu öffnen.
    Wenige Schritte von ihm entfernt lag die verkrümmte Gestalt des Twonosers. Der Weißrüssel war tot, Baynes wußte nicht,

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