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0240 - An der Schwelle der Hölle

Titel: 0240 - An der Schwelle der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Öffnung schob sich eine Panzerblende.
    Mit den anderen Projektilen verfuhr Oberleutnant Uwanok ebenso. Nach einer halben Stunde war er fertig. Er trocknete sich die schweißnasse Stirn ab. Mit einem Blick auf die Instrumente stellte er fest, daß der Gleiter zum Stillstand gekommen war. Er ruhte in einer Tiefe von fünfzig Metern auf rund siebentausend Kilometer Eis. Die Automatik hatte das Hitzefeld desaktiviert. Das Wasser über dem Fahrzeug war erneut zu Eis geworden.
    Es schien alles in bester Ordnung zu sein.
    Aino kehrte zu seinem Sitz zurück. Er fragte sich, warum er nicht aufgeregt war. Eigentlich hätte kein größeres Unglück geschehen können, als daß er den endgültigen Einsatzbefehl erhielt. Dennoch kannte Aino Uwanok weder Furcht um sich noch um andere.
    Nur das Gefühl blieb, daß etwas nicht stimmte.
    Für einige bange Sekunden sah es so aus, als müßte der Stützpunkt Louvre-Station aufgegeben werden.
    Der ultrahell glühende Moby kam sehr schnell näher. Perry Rhodan fühlte die Blicke seiner Offiziere auf sich ruhen. Selten hatte er die Entscheidungsgewalt so sehr als Last empfunden wie in diesen Augenblicken. Doch er behielt die Nerven.
    Der Alarmstart fand nicht statt.
    Ausschlaggebend dafür war die astronomische Situation. Die beiden Planeten der Sonne Alurin befanden sich in Konjunktion zueinander. Destroy stand fast genau auf einer imaginären Linie zwischen Arctis und der Sonne. Es gab zwar keine Sicherheit dafür, daß der Moby sich dem nächstliegenden Planeten auch zuerst zuwenden würde, aber die Wahrscheinlichkeitsquote war doch sehr groß.
    Tatsächlich errechneten die Zielverfolgungsautomaten kurz nach Rhodans Entscheidung eine winzige Kursabweichung des Ungeheuers. Danach stand fest, daß es den Planeten Destroy als Ziel gewählt hatte. Man atmete auf.
    Atlans Augen waren feucht. Es war typisch für Arkoniden, daß die Erregung ihnen das Wasser in die Augen trieb. Menschen transpirierten in solchen Fällen.
    „Was willst du unternehmen Perry?" fragte Atlan. In seiner Stimme klang noch das Bangen der letzten Sekunden nach.
    Rhodan setzte die Ellenbogen auf die Tischplatte und stützte den Kopf in die. Hände. Sein Gesicht wirkte eingefallen. Dunkle Schatten lagen unter den Augen, und tiefe Sorgenfalten fürchten die Stirn. „Was glaubst du, was wir in dieser Lage unternehmen könnten, Freund?"
    Der Arkonide hob vielsagend die Schultern.
    Rhodan lächelte. Seine Züge strafften sich etwas.
    „Du weißt es nicht. Ich auch nicht. Zumindest halte ich es für richtiger, noch nicht aktiv zu handeln. Wir haben jetzt die beste Gelegenheit, einen aufgeladenen Moby in Aktion zu beobachten. „ „Deine Ruhe möchte ich haben, Perry."
    Rhodan erhob sich.
    „Ich wollte, ich wäre ruhig, Atlan. Kommst du mit zur Positronik?
    Ich möchte wissen, was Kao herausbekommen hat."
    Er wartete nicht ab, ob der Freund ihm folgte. Mit steifen Schritten bewegte er sich auf das hausgroße Gebilde der Positronik zu. Atlan schloß sich ihm mit einer leisen Verwünschung an. Sie fanden Dr. Hong Kao im Innenraum der gewaltigen Rechenanlage.
    Hier schlug das Summen, Zwitschern und Brausen der Maschine und ihrer Nebenaggregate wie eine Woge über ihnen zusammen.
    Auf einigen Dutzend kleinen Bildschirmen huschten farbige Diagramme und Schaltbilder vorüber. Lampen glühten auf und verloschen wieder. Es schien, als besäße die Maschine eigenes Leben.
    Perry Rhodan blinzelte verwirrt, als ein Lautsprecher, dicht an seinem Ohr zu plärren begann. Die mechanische Stimme nannte Zahlen und Buchstaben ohne erkennbaren Sinn. Eine andere Stimme antwortete. Es war die Stimme des Chefmathematikers.
    Sie bediente sich der gleichen geheimnisvollen Kodesprache.
    Gleich darauf begannen die Lampen schneller zu blinken. Auf den Bildschirmen bildeten sich wirre Muster und dreidimensional verschlungene Linien. Abrupt brachen die Geräusche und optischen Eindrücke ab. Mit dumpfem Stakkato hämmerten Stanztasten. Ein breiter Symbolstreifen glitt ruckartig aus dem Ausgabesektor.
    Hong Kaos zierliche Hand griff danach und riß die Plastikfolie heraus, als das Hämmern der Stanzen verstummte. Erst danach wandte der Mathematiker sich seinen Besuchern zu. Sein gelbes Gesicht zeigte nicht das übliche Lächeln. Es war vor geistiger Anspannung verkrampft und glänzte vor Schweiß. Seine normalerweise glattgekämmten schwarzen Haare hingen ihm wirr und zerwühlt in die Stirn.
    „Es ist nicht einfach, mit einer Maschine im

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