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0240 - An der Schwelle der Hölle

Titel: 0240 - An der Schwelle der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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klang wie das Rasseln von Panzerketten.
    „Wir müssen die Sache vom psychologischen Standpunkt betrachten, Sir. Greks Ausführungen haben mir einiges gesagt. Ich schließe daraus, daß es im ganzen Universum keine anderen Lebewesen mehr gibt die so auf ihr eigenes Wohl bedacht sind wie die Beherrscher Andromedas. Den Vernichtungsangriff der Mobys betrachte ich nicht als Ausdruck böswilliger Absichten. Für meine Begriffe handelt es sich dabei um eine überspitzte Schutzmaßnahme. Verstehen Sie, was ich meine?"
    „Soeben beginne ich zu begreifen", sagte Rhodan. Er schüttelte sich wie im Fieber. Auf seinen Wangen zeigten sich rote Flecke. Er, der sonst immer ein Beispiel an Selbstbeherrschung gab, schien fassungslos zu sein.
    Er riß sich gewaltsam zusammen. Nur seine Augen drückten den Gefühlssturm aus, der in ihm tobte.
    Nur die panische Existenzangst gebiert solche Scheußlichkeit.
    Was sind das für Wesen, denen ihre unvorstellbare Macht nicht das Gefühl der Sicherheit zu geben vermag? Wer sind sie, die ganze intelligente Rassen auslöschen, um ihr übersteigertes Sicherheitsbedürfnis zu befriedigen?"
    „Ich weiß es nicht, Sir", bekannte Grek-1. „Ich weiß nur, daß Sie sich noch nie in einer so aussichtslos erscheinenden Lage befunden haben. Wenn meine Schlußfolgerung richtig war, gibt es kein Entkommen aus dem Inferno von Andro-Beta."
    Perry Rhodan erhob sich. Er hatte seine ruhige Überlegung wiedergefunden. Sogar ein Lächeln brachte er zustande.
    „Grek-1", sagte er mit gefährlicher Ruhe, „auch Sie haben uns einmal unterschätzt. Heute ist die Reihe an den 'Meistern der Insel'.
    Sie haben sich selbst ihr Todesurteil gesprochen, als sie die Strafexpedition der Mobys befahlen. Das Universum hat keinen Platz für Massenmörder!"
    Das Laboratorium des Chefbiologen der CREST II erinnerte an den positronischen Leitstand einer Produktionsanlage.
    Temperaturskalen, Schaltdiagramme für Syntho-Umweltbedingungen und Bildprojektoren fühlten eine der Schaltwände aus. Eine Steuerautomatik brummte leise.
    Dr. Natalie Scharzowa erhob sich, als Perry Rhodan eintrat. Sie strich ihren weißen Kittel glatt und warf ihre schwarze Haarfülle mit einer energischen Kopfbewegung zurück.
    Rhodan sah sich lächelnd um.
    „Wie gefällt es ihnen hier, Madam?"
    Natalies Stimme war tief und zeugte von einem stark ausgeprägten Willen. Augenblicklich schwang leiser Spott darin, als sie erwiderte: „Gut, Sir. Aber deshalb sind Sie kaum gekommen, nicht wahr...?"
    Perry Rhodan schüttelte ihr lachend die Hand.
    „Sie haben mich durchschaut. Nein, mein Kommen hat einen anderen Grund. Sie haben doch seinerzeit die Studie über die Physiologie der Mobys verfaßt, wenn ich nicht irre."
    „Sie irren sich nicht, Sir. Aber kommen wir zur Sache." Die Chefbiologin schaltete die Robotkartei ein und ließ die Registriernummer der „Moby-Studie" heraussuchen. Danach aktivierte sie einen Projektor. Auf der Bildfläche flimmerte der Längsschnitt durch ein Moby-Modell. Natalie Scharzowa stemmte die Fäuste in die Hüften und wandte sich wieder dem Großadministrator zu.
    „Die Mobys sind anorganische Lebewesen von kristalliner Körperstruktur. Sie ernähren sich von reiner Energie und brauchen keine Luft zum Atmen."
    Perry Rhodan räusperte sich und lächelte verlegen, als die Biologin ihn durchdringend und verweisend musterte.
    „Verzeihung, Madam. Aber das war mir bekannt. Was mich interessiert, ist..."
    „Unterbrechen Sie mich bitte nicht, Sir! Ich weiß, was Sie interessiert. Sie wollen wissen, warum der vor zehn Minuten geortete Moby so mit Energie um sich wirft."
    Rhodan nickte nur.
    „Na also!" Die Biologin hüstelte vielsagend. „Darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen. Da jeder Moby sich von reiner Energie ernährt, müßte er auch in der Lage sein, reine Energie abzugeben. Ich bin seit dem Auftauchen des Ungeheuers nicht untätig gewesen. Darum kann ich Ihnen noch mehr verraten. Ein Moby kann beliebige Energie in beliebige Energie umwandeln, Sir.
    Ich habe errechnet, daß er ohne weiteres scharf gebündelte Energie abstrahlen kann. Theoretisch müßte er sogar in der Lage sein, Energie in Materie umzuwandeln und als Materie abzustoßen.
    Genügt Ihnen diese Auskunft, Sir?"
    „Vollkommen, Madam. Ich sehe, Sie haben Ihre Arbeit rasch auf die gegenwärtigen Erfordernisse umgestellt."
    „Das tue ich immer, Sir. Sonst noch etwas?"
    Perry Rhodan seufzte. Eine so resolute Frau wie Natalie Scharzowa konnte einen Mann

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