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0240 - An der Schwelle der Hölle

Titel: 0240 - An der Schwelle der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Direktverkehr zu korrespondieren", sagte er langsam. Jedes Wort schien ihn anzustrengen.
    Perry Rhodan erkannte, daß der Mathematiker gegen eine wichtige Vorschrift verstoßen hatte. Ein Mensch konnte geistige Schäden davontragen, wenn er versuchte, sich der Denkkapazität der Maschine anzupassen. Er verzichtete aber auf einen Verweis.
    Wenn Hong Kao die elementarste aller Regeln mißachtete, gab es gewichtige Grunde dafür.
    „Aber jetzt wissen wir ein wenig mehr", fuhr der Mathematiker fort. Er versuchte ein Lächeln. Doch seine Gesichtsmuskeln gehorchten ihm noch nicht wieder. Seine Lippen zogen sich wie im Krampf auseinander.
    Perry Rhodan wandte sich um. Seine Augen leuchteten dankbar auf, als er erkannte, daß Atlan denselben Gedanken wie er gehabt hatte. Der Arkonide war nur etwas schneller gewesen. Er kehrte bereits mit einem Medo-Robot zurück. Anscheinend hatte er dem Roboter bereits die Diagnose genannt. Die zierlich wirkende Maschine entblößte mit einem resoluten Griff Kaos Unterarm und setzte die Injektionspistole an. Ein schwaches Zischen ertönte.
    Hong Kao seufzte. Seine Lippen begannen zu zittern, dann schwand der Krampf. Die Augen bekamen wieder ihren hellen Glanz.
    „Vielen Dank, Sir!" Er neigte den Kopf in Atlans Richtung.
    Der Medo-Robot war bereits wieder verschwunden.
    „Tun Sie das nicht wieder, Kao!" sagte Rhodan erregt. „Ich möchte Sie nicht verlieren." Er winkte ab, als der Mathematiker zu einer Entschuldigung ansetzen wollte. „Nein, lassen Sie das bitte!
    Ich weiß, daß Sie nicht ohne Grund so handelten. Was haben Sie herausbekommen?"
    Hong Kao lächelte und blickte auf die Symbolfolie in seiner Hand.
    „Vierundneunzig Prozent Wahrscheinlichkeit dafür, daß der Moby ferngelenkt wird, Sir."
    Hinter Rhodan ertönte ein verblüffter Ausruf Atlans. Auch Perry Rhodan war erstaunt. An diese Möglichkeit hatte wahrscheinlich niemand gedacht - außer Hong Kao.
    „Ich schöpfte Verdacht, als das Ungeheuer so zielsicher auf die Sonne Alurin zusteuerte", erläuterte der Mathematiker. „Es ist bekannt, daß die Mobys nur instinktintelligent sind. Von sich aus würden sie niemals anders handeln, als ihre unmittelbaren Bedürfnisse es ihnen vorschreiben. Keineswegs brauchten sie in unmittelbare Nähe einer Sonne zu fliegen, um Energie aufzunehmen. So etwas läßt sich im Vorbeiflug erledigen.
    Dazu kommt noch etwas anderes.
    Vor dem Auftauchen des Mobys meldeten die Hyperfunkempfänger orkanartige Impulswellen auf hyperdimensionaler Basis. Für eine normale Funksendung sind diese Wellen viel zu energiereich. Ich habe mir ein Funkmeßdiagramm geben lassen. Daraus geht eindeutig hervor, daß die Reichweite der Impulsströme in keinem Zusammenhang mit ihrer Stärke steht. Sie reichen wahrscheinlich nicht über die Grenzen Andro-Betas hinaus. Die ungeheure Energiestärke muß nun einen anderen Zweck haben.
    Die Positronik errechnete neunundachtzig Prozent Wahrscheinlichkeit dafür, daß die Impulsströme als Aktivierungsimpuls für die erstarrten Mobys gedient haben. Die anscheinend nur scheintoten Ungeheuer erwachten zu vollster Aktivität, tankten an der nächsten Sonne auf und steuerten dann die befohlenen Ziele an. Ihr Handlungsinstinkt wird dabei von den anhaltenden Hyperimpulsen angeregt und gelenkt."
    „Es hört sich phantastisch an, ist aber logisch", bemerkte Atlan nach einer Pause.
    Perry Rhodan nickte nachdenklich. Wieder mußte er an die rätselhaften Unbekannten denken, die 'Meister der Insel' genannt wurden. Ihre Macht und ihre technische Überlegenheit der Menschheit gegenüber waren zweifellos gewaltig. Doch warum setzten sie ihre Macht nicht gezielt ein? Weshalb schlugen sie so massiv zu - wie jemand, der einen Dschungel niederbrennt, um einige wenige Rebellen zu vernichten, die sich darin verborgen halten?
    Konnte man darin eine Schwäche erblicken?
    „So handelt jemand, der von einem schlechten Gewissen geplagt wird", flüsterte Atlan. „Von einem sehr schlechten Gewissen sogar."
    „Sie dürfen das nicht zulassen, Sir!" sagte Hong Kao bittend.
    „Wie viele intelligente Rassen müssen denn noch sterben, bevor den Herren Andromedas ihr schmutziges Handwerk gelegt wird?"
    Rhodan lachte bitter.
    „Wenn wir wüßten, wo die gigantische Hyperfunkstation steht, könnten wir vielleicht etwas unternehmen. Aber wir wissen es nicht.
    Und wir können auch nicht danach suchen - jedenfalls vorläufig noch nicht."
    „Jedenfalls haben Sie uns sehr geholfen, Kao. Sicher geben uns

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