0243 - Raumaufklärer 008

Titel: 0243 - Raumaufklärer 008 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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Er durfte kein einziges Wort sagen. Er durfte den Twonosern keine Möglichkeit geben, Interkosmo zu lernen. Er wandte den Kopf zur Seite, einesteils um anzudeuten, daß er nicht sprechen wolle, andererseits, weil ihm der parfümsalpetrige Geruch des Rüssels zuwider war.
    Der Twonoser übergab den Hörer einem seiner drei Untergebenen. Dann packte er Bob mit beiden Rüsseln an den Schultern und riß ihn in die Höhe. Das kam so unerwartet, daß Bob vor Schreck und Schmerz hell aufschrie. Mit unglaublicher Kraft zerrten die beiden Rüssel ihn von der Liege herunter. Er verlor den Halt und stürzte zu Boden. Die Wucht des Aufpralls ließ den Schmerz wieder erwachen. Einen Atemzug lang verschwand die Umgebung hinter einer schwarzen Wand, auf der feurige Ringe tanzten.
    Die Rüssel packten zum zweitenmal zu. Mit einem mörderischen Ruck wirbelten sie ihn auf die Beine wie einen Sack Lumpen. Er hatte kaum Kraft genug, sich auf den Füßen zu halten. In seinem Schädel dröhnte es wie von einem Hornissenschwarm. Plötzlich sah er den Telefonhörer wieder dicht vor dem Gesicht, und dahinter war die narbige Grimasse des Twonosers, aus der das Facettenauge ihn mit unerbittlicher, kalter Härte anstarrte. In Bob kochte die Wut. Er machte eine torkelnde Bewegung nach vorne und rannte mit der Stirn gegen den Hörer. Ein schriller Pfiff gellte ihm in den Ohren. Wie ein blauer Blitz fuhr ein Rüssel auf ihn hernieder. Ein fürchterlicher Schlag traf Bob quer übers Gesicht und warf ihn rückwärts zu Boden. Er wälzte sich zur Seite, vor Schmerz fast besinnungslos, aber der Twonoser war schneller.
    Sein Rüssel sauste auf den ungeschützten Rücken herab. Bob hatte das Gefühl, die Wirbelsäule bräche ihm entzwei. Mit letzter Kraft stemmte er sich auf die Knie und versuchte, davonzukriechen - weg vor dem Rüssel, irgendwohin in eine dunkle Ecke, wo sie ihn nicht sehen konnten.
    Da schlang sich etwas um seine Beine. Mit den Fußen voran wurde er in die Höhe gerissen. Das Blut schoß ihm in den Kopf.
    Aus verdrehter Perspektive sah er die Kästen und Pritschen an sich vorüberwirbeln. Dann explodierte die Welt in einem grellen, geräuschlosen Blitz, und Bob sank in die finstere Tiefe der Bewußtlosigkeit.
    Ein schriller, durchdringender Schrei riß ihn aus der Ohnmacht.
    Er war so zerschlagen, daß er seinen Körper kaum mehr spürte, aber der Verstand funktionierte. Er brachte die Muskeln dazu, den gefolterten Körper zur Seite zu drehen. Bob stellte fest, daß er auf dem Boden zwischen zwei Pritschen lag. Er sah die Beine der drei Twonoser, die in der Nähe der für standen, und die plumpen Stiefel des vierten, die dicht vor seinen Augen herumtanzten. Da war noch ein Paar anderer Füße, menschlicher Füße. Unbeholfen, stolpernd, kraftlos bewegten sie sich ohne Ziel, mal vorwärts mal rückwärts.
    Von irgendwoher kam das klatschende Geräusch eines derben Schlages. Ein weiterer Schrei gellte auf. Die nackten Füße kippten zur Seite. Mit dröhnendem Gepolter schlug ein schwerer Körper zu Boden. Zuckend versuchte er, den wütenden Schlägen zu entgehen, die immer dichter auf ihn einprasselten. Das Schreien wurde zum hilflosen Wimmern. Die nackte Gestalt wand sich ein letztes mal und rollte zur Seite, dann lag sie still.
    Mit weit aufgerissenen Augen das Entsetzliche kaum erfassend, sah Bob in Sol Rosenblatts Gesicht. Sol hatte den Mund weit offen.
    Er sah merkwürdig hilflos aus, aber in Wirklichkeit brauchte er keine Hilfe mehr. Der gebrochene Blick der braunen Augen bewies es.
    Sol Rosenblatt war tot.
    Bob stand auf. Er wußte nicht, wie er das machte, aber plötzlich war eine fremde, wesenlose Kraft in ihm, die die zermürbten Muskeln fast ohne sein Dazutun handhabte. Zwischen zwei Pritschen kam er in die Höhe. Sie waren beide leer. Auf der linken hatte er, auf der rechten Sol Rosenblatt gelegen. Weiter zur Seite lagen Shriver, Strombowski und Liggett, immer noch bewußtlos.
    Bob trat zwischen den beiden Pritschen hervor. Weit hinten in seinem Bewußtsein erhob sich eine warnende Stimme. Aber er achtete nicht auf sie. Sein Verstand gehorchte nur dem überwältigenden Zorn, der ihn ergriffen hatte, als er Sol Rosenblatt sterben sah.
    Die drei Twonoser standen immer noch in der Nähe des Schotts.
    Der vierte, der mit der Narbe, machte sich an dem Translator zu schaffen. Wahrscheinlich wollte er ihn betriebsbereit haben, wenn einer der anderen drei Gefangenen aufwachte.
    Natürlich hörte er Bob kommen. Er wirbelte herum, und