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0243 - Raumaufklärer 008

Titel: 0243 - Raumaufklärer 008 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flotte weiß nichts von unserem Coup, aber es kann in jeder Sekunde geschehen daß sie davon erfährt. Ich schlage vor..."
    Melbar Kasoms Gesicht wurde plötzlich ernst. Es war, als erinnerte er sich plötzlich an etwas, das er über der Freude des Wiedersehens für einen Augenblick vergessen hatte.
    „Ja, ich verstehe", fiel er Liggett ins 'Wort. „Das Schiff muß vernichtet werden. Man hat Sie gesehen, und wenn eine Beschreibung Ihres Aussehens in die Hände der Meister gelangt, dann..."
    „Besser noch, Sir", unterbrach Liggett mit gut gespielter Erregung. „Das Flaggschiff erlaubt uns eine weitaus bequemere Rückkehr als die drei Space-Jets. Wir haben den Kommandanten in sicherem Gewahrsam. Er muß uns gehorchen. Darüber hinaus nehme ich an, wäre ein twonosisches Flaggschiff für unsere Wissenschaftler und Techniker von unschätzbarem Wert als Studienobjekt." Kasom nickte. Er schien seiner Sache nicht sicher.
    „Wie dem auch sein mag", gab er schließlich zurück „kommen Sie zuerst an Bord. Die Mutanten sind von Siren noch nicht zurück.
    Sobald sie hier sind, werden wir entscheiden, was zu tun ist."
    „Jawohl, Sir."
    Das Gespräch wurde unterbrochen. Liggett lehnte sich wieder in seinen Sessel zurück und beobachtete den Bildschirm. Nach einer Weile wandte er sich an Bob.
    „Seine Mutantenkreaturen sind noch nicht zurück", meinte er verächtlich. „Wir werden warten müssen, damit wir sie alle erwischen. Vielleicht ist das auch gerade gut so. Je weniger Zeit Gucky hat, um über uns nachzudenken, desto sicherer bekommen wir ihn zu fassen."
    Bob antwortete nicht. Er hörte kaum, was Liggett sagte. Er hatte seine eigenen Sorgen, und es sah nicht so aus, als könnte er in absehbarer Zeit damit fertig werden.
    Er hatte Melbar Kasom auf dem Bildschirm beobachtet. Er hatte jede seiner Bewegungen in sich aufgenommen. Er sah, wie er seinen Mund beim Sprechen bewegte und wie sein Gesichtsausdruck sich änderte. Er konnte sich nicht erklären, was er dabei empfand. Alles erschien so vertraut, so merkwürdig vertraueneinflößend und ein Gefühl der Sicherheit erweckend. Er kannte Kasom. Jetzt, nachdem er sein Gesicht gesehen hatte, erinnerte er sich an ihn so deutlich wie noch nie zuvor. Er versuchte mit aller Kraft, sich an ein Ereignis zu erinnern, das ihn hassenswert machte. Aber so sehr er sich auch anstrengte, er fand keines.
    Die Kraft des Hasses und der Verachtung, die ihn bis jetzt aufrechterhalten hatte, verließ ihn plötzlich. Die Stärke, die ihn geholfen hatte, die Augenblicke der Verwirrung und Hilflosigkeit zu überwinden, war nicht mehr da. Er hatte keinen Grund, Melbar Kasom zu hassen und er konnte es nicht.
    Dennoch war er hier mit dem Auftrag, Kasom und seine Begleiter zu fangen oder zu töten. Er würde diesen Auftrag befolgen, daran zweifelte er auch jetzt noch nicht. Aber Unklaich würde an ihm einen verwirrten und unzuverlässigen Gefolgsmann haben.
    Der kleine, flackernde Funke der Unruhe, der im Augenblick des Erwachens im Hintergrund seines Bewußtseins schwach geleuchtet hatte war zu einem tobenden Brand geworden. Er wußte, daß hier nicht alles mit rechten Dingen zuging, aber quälender Zweifel hielt ihn von dem Versuch ab, sich Gewißheit zu verschaffen. Wie kam es, daß nur er das Merkwürdige der Situation empfand? Woher wußte Liggett, woher wußten Shriver und Strombowski so deutlich und genau, daß sie Kasom haßten und ihn entweder gefangennehmen oder töten mußten? Warum war er der einzige, der Zweifel hatte?
    Es konnte sein, daß sein Verstand nicht mehr richtig funktionierte.
    Aus irgendeinem Grund glaubte er nicht daran. Etwas war nicht so, wie es sein sollte, und niemand außer ihm merkte es. Er hatte keinen Grund, an seinem gesunden Verstand zu zweifeln - außer vielleicht dem, daß er nicht wußte, wie er in diese merkwürdige Lage gekommen war.
    Liggett riß ihn aus seinen Gedanken.
    „Wir sind bis auf hundert Kilometer 'ran", brummte er. „Man weiß nie, wie die Dinge sich entwickeln. Nehmen Sie für sich und mich eine schwere Automatik aus dem Schrank."
    Bob schnallte sich los und stand auf. Der Schrank war an der Rückwand der Kommandokanzel angebracht. Neben dem Schrank hatte Unklaich gehockt, bevor er in den Mannschaftsraum hinunterstieg, um während des Hyperkomgesprächs nicht gesehen zu werden. Bob roch die Ausdünstung, die das fremde Wesen hinterlassen hatte, als er auf den Schrank zutrat. Er rümpfte die Nase. Der Geruch war unangenehm.
    Das war noch so

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