0243 - Raumaufklärer 008

Titel: 0243 - Raumaufklärer 008 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

Vom Netzwerk:

des Senders wenigstens soweit erlernt hatte, daß er wußte, welche Taste er drücken mußte, um der Antenne Energie zuzuführen, warf einen letzten Blick auf den Schirm. Dann wandte er sich zu den Zwillingen um. Jeder von ihnen trug unter dem Arm einen der Kanister. Auf Kasoms fragenden Blick hin nickten beide gleichzeitig.
    „Jetzt!" sagte Kasom hart und drückte die Taste.
    Die Zwillinge standen unbeweglich da, den Blick auf den Bugschirm gerichtet. Ein paar Sekunden lang schien es, als würde sich überhaupt nichts ereignen. Dann begannen die Umrisse der beiden athletischen Körper zu verschwimmen. Es sah so aus, als stiegen Schwaden heißer Luft vor ihnen aus dem Boden, die ihre Konturen verwischten und sie zittern ließen. Ihre Gestalten verblaßten, schienen sich in tanzenden Nebel zu verwandeln - dann war die Stelle, an der sie eben noch gestanden hatten, leer, und ein matter Luftzug erhob sich, als das plötzlich entstandene Vakuum sich mit nachdrängender Luft fühlte.
    Melbar Kasom wandte sich zur Seite. Gucky, der Mausbiber, nickte ihm freudig zu.
    „Weiß schon", klang es durch das Außenmikrophon des Raumhelms. „Jetzt bin ich an der Reihe."
    Bei ihm vollzog sich die Prozedur schneller. Er warf Goratschin, der sich neben ihm aufgestellt hatte, einen abschätzenden Blick zu.
    Vorsichtig, als hätte er Angst, die zierliche Gestalt des Mausbibers zu verletzen, legte der Doppelköpfige ihm die Hand auf die Schulter, um den körperlichen Kontakt herzustellen.
    Dann kamen zwei oder drei Sekunden, in denen beide Körper sich in wirbelnden Rauch aufzulösen schien, und schon waren sie verschwunden. Nachdenklich ließ Melbar den Blick durch die Kommandohalle wandern. Die Twonoser gingen schweigend und willig ihrer Arbeit nach. Kitai Ishibashi, der Suggestor, stand vor dem Seitensektor des Bildschirms, die Arme auf dem Rücken verschränkt, und betrachtete die zahllosen Lichtpunkte der feindlichen Schiffe.
    Es gab nichts mehr zu tun, stellte Melbar fest und empfand nichts von der Erleichterung, die eigentlich am Platz gewesen wäre.
    Die Bomben waren unterwegs, und ihm blieb nichts anderes übrig als zu warten.
    Und zu hoffen.
    Bob Vorbeck kam zu sich. Es war noch dunkel um ihn herum, aber er konnte klar denken. Er wußte nicht, wo er sich im Augenblick befand aber er hatte eine genaue Vorstellung davon, was er als nächstes tun mußte.
    Er empfand Haß und Verachtung. Die Objekte seines Hasses und seiner Verachtung befanden sich in der Nähe. Er mußte sie töten oder gefangennehmen. Es erschien ihm keineswegs merkwürdig, daß er nicht genau sagen konnte, was für Wesen es waren, die er haßte und verachtete, oder wie sie hießen. Er wußte nur, daß sie leicht zu finden waren, und daß er seine Aufgabe unverzüglich auszuführen hätte.
    Völlig Herr seines Verstandes, konzentrierte er seine Aufmerksamkeit auf das, was bevorstand. Er hatte keinen fest umrissenen Plan, aber er wußte, daß ein solcher Plan existierte.
    Wenn er sich anschickte, seine Aufgabe zu lösen würde er von sicherer Hand geführt werden. Ein warmes, freundliches Gefühl stieg in ihm auf, als er an Unklaich dachte. Unklaich...?
    Nur den Bruchteil einer Sekunde lang zögerte das Bewußtsein, dann war die Erinnerung da. Unklaich das unübertreffliche Wesen von Yakkath, dem Mond des blauschimmernden Planeten.
    Ich bin Robert Cecil Vorbeck, dachte Bob und war sogleich verwirrt, denn dieser Gedanke war zu nichts nütze. Er fragte sich, was sie ihm eingegeben haben mochte.
    Er horchte in sich hinein. Alles schien in Ordnung. Er wußte, wer er war, und er wußte, wer Unklaich war. Es war ihm klar, daß er Haß und Verachtung empfand, und daß das natürlich war. Denn...
    Da stieß er gegen einen Block. Warum empfand er Haß? Warum spürte er Verachtung?
    Er mußte den Grund vergessen haben. Das besagte nicht, daß das Empfinden als solches falsch war. Im Gegenteil. Es war gerecht und richtig. Und er hatte dringend eine Aufgabe zu erfüllen.
    Er durfte sich nicht mit Nebensächlichkeiten aufhalten. Unklaich wartete auf ihn. Alles das wußte er. Aber trotzdem blieb ein kleiner Zipfel von Unbehagen und Unsicherheit irgendwo im hintersten Winkel seines Bewußtseins zurück Er öffnete die Augen, und es wurde hell ringsum. Er saß auf einer Bank, die an eine graue, glatte Metallwand angeschraubt war.
    Die Metallwand stieg schräg nach oben, wölbte sich und kehrte weit entfernt, wieder zum Boden zurück. Dort, wo die Decke am höchsten war,