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0243 - Raumaufklärer 008

Titel: 0243 - Raumaufklärer 008 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schleuse von leistungsstarken Pumpen innerhalb weniger Sekunden evakuiert wurde. Luft besaß einen anderen Brechungsindex als das Vakuum. Infolge der von den Pumpen erzeugten Turbulenz bildeten sich Zonen unterschiedlicher atmosphärischer Dichte und erzeugten das Flimmern.
    Bob ertappte sich dabei, wie er den Bildschirm gedankenvoll betrachtete. Das merkwürdige Spiel des Lichts faszinierte ihn, ohne daß er mit dem Bewußtsein dabei war. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er geglaubt, die Ursache der Unrast zu erkennen, die ihn erfüllte. Aber schon hatten die Pumpen ihre Arbeit beendet.
    Das äußere Schott glitt auf, und der Weltraum mit seinen Tausenden von Sternen wurde sichtbar.
    Die Space-Jet glitt aus der Schleuse hinaus. Bob wandte sich um und sah auf dem Hecksektor des Schirms die Wandung des gewaltigen Schiffs, aus dem sie kamen. Länger, als die Aufnahmegeräte reichten, erstreckte es sich nach beiden Seiten.
    Erst als Liggett auf höhere Beschleunigung umschaltete, begann es zu schrumpfen und zeigte sich von Bug bis Heck auf der Mattscheibe. Bob betrachtete die plumpe, eiförmige Gestalt und empfand ein verwirrendes Gefühl der Feindseligkeit, das von dem Bild auszugehen schien.
    Unsicher wandte er sich ab und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Dinge, die in Flugrichtung vor ihm lagen. Er mußte sich zusammennehmen. Ohne zu wissen warum glaubte er sicher zu wissen, daß Unklaich seine Reaktion auf den Anblick des eiförmigen Schiffes keinesfalls billigen würde.
    Er verstand nicht, warum er fortwährend Dinge tat oder Empfindungen hatte, die er vor Unklaich verbergen mußte. Was war falsch an ihm? Unklaich war der Führer des Unternehmens. Er selbst hielt das Unternehmen für notwendig und wichtig, und trotzdem gab es da etwas in seinem Unterbewußtsein, das seinen Gedanken widersprach. Seine Unruhe wuchs.
    Aus dem Geflimmer der vielen Lichtpunkte löste sich einer und kam auf die Space-Jet zu. Das mußte das Schiff sein, an Bord dessen sich Melbar Kasom und seine Mutanten befanden. Captain Liggett schien den Kurs genau zu kennen. Er saß bequem in seinen Sessel zurückgelehnt und ließ dem Triebwerk seinen Lauf.
    Zum hundertstenmal fragte sich Bob was ihn von Liggett so sehr unterschied, daß der andere die Lage souverän beherrschte, während er selbst nicht wußte, wohin er den nächsten Schritt tun sollte.
    Liggett beugte sich plötzlich nach vorne und leitete das Bremsmanöver ein. Inzwischen war der Lichtpunkt des fernen Raumschiffs angeschwollen und zeigte seine wahre Form, die eines plumpen, fast eiförmigen Tropfens mit langen, schräg abstehenden Heckflossen. Bob schätzte die Entfernung auf knapp vierhundert Kilometer. Es kam ihm in den Sinn, daß Liggett das Schiff nicht so ohne weiteres anfliegen konnte. Kasom würde Verdacht schöpfen, wenn er die Space-Jet ortete. Sein Verdacht mußte zerstreut werden. Was hatte Liggett vor?
    Bob zuckte zusammen, als er hinter sich ein schlurfendes Geräusch hörte. Er wandte sich um und sah Unklaich auf das Leiterluk zugleiten. Ohne ein Wort zu sagen, zwängte sich die merkwürdige Kreatur durch die Öffnung und stieg hinunter in den Mannschaftsraum.
    Bob begriff. Liggett würde Kasom anrufen. Während des Gesprächs bestand Bildverbindung. Unklaich wäre auf Kasoms Bildschirm erschienen, wenn er sich nicht rechtzeitig zurückgezogen hätte. Auch der Mannschaftsraum besaß einen Bildsender, aber das Gerät war üblicherweise ausgeschaltet, und in der allgemeinen Aufregung war nicht damit zu rechnen, daß Kasom den Mannschaftsraum zu sehen wünschte.
    Liggett schaltete den Hyperkom ein. Bob beobachtete, wie er das Rufzeichen gab. Unerträgliche Spannung zerrte an seinen Nerven, während Liggett völlig kühl zu sein schien. Er mußte das Zeichen mehrmals wiederholen, bis der kleine Bildschirm endlich aufleuchtete. Inzwischen war das Schiff bis auf dreihundert Kilometer herangekommen.
    Kasom selbst erschien auf der Bildfläche. Den Bruchteil einer Sekunde lang wirkte er mißtrauisch, dann erkannte er Liggett, und sein breitflächiges Gesicht leuchtete auf.
    „Liggett - wie haben Sie das geschafft?!" dröhnte seine mächtige Stimme aus dem Empfänger.
    Liggett winkte bescheiden ab.
    „Darüber später, Sir. Die Lage erlaubt keinen ausführlichen Bericht. Nur soviel: Wir haben das twonosische Schiff, in das wir nach unserer Gefangennahme gebracht wurden, in unserer Gewalt.
    Es handelt sich um das Flaggschiff der Flotte, ein riesiges Fahrzeug. Die

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