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0244 - Der Eulenmann

0244 - Der Eulenmann

Titel: 0244 - Der Eulenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ungeheuer.
    Ihre Gedanken rasten. Sie mußte eine- Möglichkeit finden, Lenoir und sich zu helfen. An Zamorra wagte sie nicht einmal zu denken. Wie konnte wissen, ob er sie fand, und wenn, ob er in der Lage war, mit beiden Gegnern fertig zu werden…
    »Bleib zurück«, fauchte der Druide. »Glaubst du, ich weiß nicht, wie es um dich steht? Ich bin stärker als du!«
    Die Eule schrie wieder wütend.
    Und dann geschah das, womit in diesem Augenblick weder Nicole noch der Druide rechneten.
    Die Eule griff den Druiden nicht an - sie verschmolz mit ihm zu einem Mischwesen!
    ***
    Zamorra blieb stehen. Etwas hatte sich verändert.
    Er brauchte ein paar Sekunden, bis er erkannte, was es war. Schwarze Magie!
    In der letzten Viertelstunde seines Weges querfeldein dem Ziel entgegen machte sich das Amulett langsam, aber stetig bemerkbar und signalisierte schwarze Magie, zumindest deren Anwesenheit. Das mußte die Eule sein. Und jetzt, von einem Moment zum anderen, war diese Ausstrahlung fort.
    Zamorra glaubte nicht daran, daß die Eule wiederum ihren Standort verändert hatte. Eher mußte etwas anderes geschehen sein.
    Eule und Druide… sie mußten wieder miteinander verschmolzen sein. Und die Silbermond-Aura des entarteten Druiden dominierte und überdeckte die schwarzmagische Ausstrahlung des Eulen-Ungeheuers.
    Zamorra schluckte leicht. Er hatte es also wieder mit dem Mischwesen zu tun, mit dem Eulenmann. Das schien ein harter Kampf zu werden, zumal er nun das Amulett wiederum nur indirekt einsetzen konnte.
    »Der Teufel soil’s holen«, knurrte er leise vor sich hin. Die Richtung stimmte noch, dessen war er sicher. Aber wie weit mochte das gesuchte Versteck noch entfernt sein? Nur noch ein paar hundert Meter oder noch über einen Kilometer?
    Er mußte damit rechnen, daß er in jeder Sekunde auf den Gegner stoßen konnte.
    Zudem kam es ihm vor, als sei es in den letzten Minuten dunkler geworden. Er sah nach Westen, dort begann tatsächlich eine schwarze Wand die Sterne zu schlucken.
    Dunkle Wolken trieben heran… Regenwolken…
    »Verdammt, hat sich denn heute alles gegen mich verschworen?« brummte er wütend. Regen war genau das, was ihm jetzt noch zu seinem Glück fehlte. Er war irgendwo in der freien Landschaft, nirgendwo bestand eine Unterstellmöglichkeit. Er würde, wenn er diesen Kampf hinter sich hatte, naß wie eine Katze zum Wagen zurücklaufen müssen…
    »Wenn es kommt, kommt immer alles zusammen!«
    Er machte ein paar Schritte einen kleinen Hang hinauf.
    Und plötzlich gähnte vor ihm eine Öffnung im schräg ansteigenden Boden! Eine Erdhöhle!
    Unwillkürlich griff er zu seinem Blaster. War das hier das gesuchte Versteck?
    Vorsichtig streckte er eine Hand aus.
    Und berührte eine aufflackernde Flammenwand !
    ***
    Fassungslos starrte Nicole den Eulenmann an, wich erneut bis zur Höhlenwand zurück und griff nach Lenoirs Arm, um den Hypnotisierten zur Seite zu zerren. Lenoir schüttelte heftig den Kopf und faßte sich an die Stirn. Er begann aus seinem Zustand zu erwachen.
    Vielleicht, weil jetzt der Einfluß der Eule den des Druiden überlagerte…
    Der Eulenmann begann zu toben, raste flügelschlagend und kreischend durch die Höhle. Die seltsam krächzende Stimme stieß Verwünschungen und bittere Flüche aus. Der Druide wehrte sich dagegen, von der Eule übernommen zu werden!
    »Lenoir, sind Sie wieder klar?« fragte Nicole leise.
    Philippe Lenoir sah sich um, rieb sich die Augen und starrte Nicole erschrocken an.
    »Ja… Nein…«, brachte er hervor. »Ich weiß nicht… was ist geschehen…?«
    Nicole deutete auf den tobenden Eulenmann. »Sobald er sich beruhigt hat, wird er uns töten«, sagte sie. »Wir müssen irgendwie hier heraus! Allerdings ist der Ausgang durch eine magische Sperre verschlossen.«
    Lenoir schluckte. Er sah das grauenvolle Wesen an.
    Und plötzlich sah er noch etwas. Etwas, das Nicole zuvor noch gar nicht aufgefallen war.
    »Das Gewehr«, flüsterte er. »Das Gewehr mit den Silberkugeln…«
    Nicoles Augen wurden groß. »Wo?«
    Lenoir zeigte auf die Stelle, wo seine Waffe lag. Der Eulenmann befand sich genau dazwischen.
    »Ich muß an das Gewehr kommen«, flüsterte Lenoir verbissen. »Ich werde diese Bestie umbringen, so wahr ich Philippe Lenoir bin! Das Ungeheuer hat Frances ermordet und als Sklavin mißbraucht…«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Seien Sie nicht blind, Philippe. Das schaffen wir nicht einmal zu zweit! Wir müssen irgendwie hier herauskommen…«
    Lenoir

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