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0244a - Heißer als die Hölle

0244a - Heißer als die Hölle

Titel: 0244a - Heißer als die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heißer als die Hölle
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halben Stunde den Haussuchungsbefehl. Sind Sie einverstanden?«
    »Wenn Sie unbedingt in meinen Keller wollen, bitte, kommen Sie.«
    Er tapste los und ich ging hinterher. Über ein Dutzend Augenpaare sahen uns verwundert nach.
    Der Keller war stickig und unaufgeräumt. Ich durchsuchte jeden Winkel und öffnete sogar einen großen Schrank.
    Die fünf Kellerräume waren mit Fässern, Flaschen und Gerümpel gefüllt. Nach zehn Minuten brach ich meine erfolglose Suche ab und ging mit Webster, der mir gelangweilt zusah, wieder nach oben. Ich war zum Umfallen müde. Ich rief Mister High an. Der beorderte mich zurück.
    »Jerry, ich habe Phil ebenfalls zurückholen lassen. Es hat keinen Sinn, in dieser Nacht noch weiterzusuchen. Um das Leben von Miss Baxter, Doc Baines und auch das von Morrison zu schützen, müssen Sie sich außerdem zurückziehen. Ich erkläre Ihnen alles, wenn Sie zurück sind.«
    Ich warf einige Nickel auf den Tisch und fuhr zum Distriktgebäude.
    ***
    Der Gangster Slim Richman zündete den Leichenwagen auf dem Pier 89 an. Der Morgue-Wagen des Medical Center fand er von Cops und G-men umlagert. Er nahm schnell Reißaus. Ebenso belagert waren die Wohnungen von Eleonore Baxter und Mrs. Baines. Er jagte zurück zum Webster Inn. Den gestohlenen Wagen ließ er einige Straßenecken vorher stehen. Er ging nicht in die Kneipe, sondern in den Hof. Sein Weg führte auch nicht durch den Keller, sondern durch das Erdgeschoss. Im stockfinsteren Flur ertastete er die große Schranktür, öffnete sie vorsichtig, schlüpfte in den Schrank und zog die Tür von innen zu. Dieser Schrank hatte auf der Rückseite noch eine Tür. Er öffnete sie und trat in einen schwach beleuchteten Gang. Dieser Gang führte in schräger Richtung nach links. Es war etwa zwei Yards breit, fünfzehn Yards lang und hatte rote Ziegelwände. Am Ende des Ganges war eine Mauer. Slim Richman zog einen lockeren Ziegelstein heraus und drückte auf einen Klingelknopf. Die Stirnmauer des Ganges bewegte sich nach innen. Slim trat ein und drückte die kaschierte Steintür wieder zurück.
    Dann stand er vor dem Dicken und dem Pokergesicht. Nach Slims Bericht wurde sogar der sonst so eiskalte und aalglatte Gangster nervös.
    »Wo nur Pleg bleibt. Er hatte doch viel weniger zu tun als Slim. Ich werde das Gefühl nicht los, dass der G-man Decker ihm Schwierigkeiten macht«, sagte der dicke Gangster sorgenvoll.
    »Wir werden noch mehr Schwierigkeiten haben, wenn der Doc Morrison nicht schnellstens soweit fit hat, dass wir mit ihm reden können«, entgegnete der Jüngere gereizt.
    ***
    Es sollten noch drei Tage vergehen, bis wir diesen Eall erledigt hatten. Das ahnte ich nicht, als ich mich gegen drei Uhr aufs Ohr legte und augenblicklich einschlief.
    Genau um diese Zeit, so erfuhr ich drei Tage später, wachte Morrison auf. Er sah erstaunt in die Gesichter von Eleonore Baxter und Doc Baines.
    »Wer seid ihr, und wo bin ich?«, fragte er heiser.
    »Das hier ist Miss Baxter, Medizinstudentin, und ich bin Doc Baines. Wo Sie sich befinden, weiß ich ebenso wenig wie Sie, Mister Morrison.«
    Die beiden Gangster, die im Vorraum Whisky tranken, hatten die Stimmen vernommen. Sie kamen augenblicklich herein. Morrison sah sie kommen und bekam große Augen.
    »Du irrst dich nicht, Chester, wir sind es! Dein Erstaunen kann ich durchaus begreifen«, sagte das Pokergesicht und grinste.
    Es dauerte wieder eine Weile.
    »Du, Bavin Stone und Silverlook…«
    Der Dicke, der seine Augenklappe abgenommen hatte, lief rot an.
    »Verschluck dich nicht an meinem Spitznamen. Ich habe das nicht gern! Du kennst meinen Namen!«
    »Ich weiß«, entgegnete Morrison schwach, »der große Edwin Harper aus Boston, der…« Der operierte Gangster hielt erschöpft inne.
    »Um es kurz zu machen, Chester, die Wände von Sing-Sing waren nicht dick genug, dass nicht Nachrichten für uns durchkommen konnten. Wenn du mich jetzt nicht unterbrichst, haben wir gleich klare Fronten.«
    »Wo ist John Poppy?«, fragte Morrison mit schwacher Stimme.
    »Das erfährst du sofort! Ich habe dir gesagt, dass du mich nicht unterbrechen sollst. Wir haben rechtzeitig genug erfahren, das John Poppy über drei Monate lang dein Handlanger war. Poppy hat dir den Trick mit den Stahlspänen verraten und dir die Späne auch besorgt. Er hat das getan, damit du ins Hospital kommen musstest. Denn eine solche Operation ist im Zuchthauslazarett nicht möglich. Ein kluger Plan. Nun, er geht noch weiter. Poppy wurde entlassen. '

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