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0244a - Heißer als die Hölle

0244a - Heißer als die Hölle

Titel: 0244a - Heißer als die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heißer als die Hölle
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hatten sie den Kellergang erreicht. Der Mann blieb stehen. Ich vernahm jetzt sogar den hastigen Atem des Unbekannten.
    Dann klickte ein Sicherungsflügel.
    Der Mann setzte seinen Weg fort und kam auf uns zu. Phil und ich drückten uns in die enge Tümische. Die Schritte kamen näher. Wieder blieb der Unbekannte stehen. Plötzlich wurde es im Gang hell. Er hatte Licht angedreht. Phil und ich hielten den Atem an. Der Bursche kam näher.
    Mich sah er zuerst. Er starrte mich ungläubig an und wollte die Waffe hochreißen. Ich war schneller. Ich wollte unter keinen Umständen, dass ein Schuss fiel. Aus dem Stand hechtete ich auf ihn. Es war der Hagere, der Phil entführt hatte. Bevor er schießen konnte, saß mein Griff. Der Revolver polterte zu Boden und der Junge machte über meiner geduckten Schulter einen Schlenker. Er landete an der gegenüberliegenden Kellerwand. Ich war sofort bei ihm und nahm ihn an den Schultern hoch. Er war benommen, aber nicht bewusstlos.
    »Hallo, Sunnyboy, deine Nachtschicht ist aus. Sag mir schnell deinen Namen und die Adresse, wo wir Miss Baxter, Doc Baines und Morrison finden!«
    Der Bursche schlug die Augen auf und sah mich und dann Phil erstaunt an, um sofort weiterzuschlafen. Es hatte keinen Zweck, ihn noch einmal zu wecken. Wir ließen beide von einem Streifenwagen abholen.
    Ich fuhr zum Webster Inn, während Phil wartete.
    ***
    Als Morrison in einen hell erleuchteten Raum getragen wurde, richtete sich Doc Baines von einem Tisch auf. Auf dem Tisch lag ein etwa fünfundzwanzigjähriger Bursche. Sein Oberkörper war entblößt. Die linke Schulter trug einen Verband. Der Mann schlief.
    Doc Baines schüttelte nur kurz den Kopf. Dann sah er Eleonore an.
    »Ich wollte, Eleonore, man hätte Sie etwas früher gebracht. Aber ich konnte nicht warten und musste ohne Assistenz operieren. Diesen jungen Mann haben die Burschen mir als ersten Patienten gebracht. Ich habe ihm die Kugel aus der Schulter geholt, die ihm ein G-man beigebracht haben soll. Im Osthafen auf Pier 75 soll eine Schießerei gewesen sein. Ich finde mich überhaupt nicht mehr durch.«
    Für Eleonore antwortete der Dicke schnell: »Sollen Sie auch gar nicht. Hier ist der nächste und wichtigste Patient. Behandeln Sie ihn gut. Die Miss kann Ihnen jetzt assistieren. Stirbt der Mann, dann seid ihr zwei auch an der Reihe. Wenn Sie noch Medikamente oder andere Sachen brauchen, sagen Sie es, wir besorgen alles.«
    »Wer ist das?«, wollte Doc Baines wissen. Der alte Mann zeigte eine bemerkenswerte Ruhe und Kaltblütigkeit.
    »Ein gewisser Chester Morrison, Doc, ein Mann der in drei Stunden auf den elektrischen Stuhl geschnallt werden sollte.« Mit diesen Worten ging er in einen Nebenraum. Das Pokergesicht folgte ihm, ebenfalls der Gangster mit dem Vollmondgesicht und den pomadisierten Haaren. Der Dicke wandte sich an den Pomadisierten.
    »Pleg habe ich schon weggeschickt. Er wird den G-man erledigen. Du, Slim, fährst den Leichenwagen auf irgendeinen Pier und setzt ihn in Brand. Dann kaperst du dir einen schnellen Schlitten und fährst in die West Houston Street 22. Im sechsten Stock findest du die Wohnung von Eleonore Baxter. Hier hast du die Schlüssel. Du gehst rein und erledigst ein Mädchen. Es liegt auf der Couch und schläft. Dann gehst du zu der Frau von Doc Baines. Du weißt, wo sie wohnt.«
    »Na endlich wirst du vernünftig. Wirst du auch so mit der Schwester und mit dem Doc verfahren, wenn wir soweit sind?«, fragte das Pokergesicht ironisch.
    Der Dicke sah den Jüngeren wütend an.
    »Wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, so wie die Sache läuft.«
    Dann wandte er sich wieder an Slim Richman. »Bevor du dich jedoch um die beiden Frauen kümmerst, verbrennst du nicht nur den gekaperten Leichenwagen. Du fährst zurück zu dem Morgue-Wagen und steckst ihn ebenfalls an. Das muss schnell geschehen, denn wir haben an der Karre ja eine Menge Prints hinterlassen!«
    ***
    Im Webster Inn herrschte immer noch Hochbetrieb. Als Webster mich sah, erschrak er.
    »Vorhin war noch Ihr Kollege da. Cotton. Was wollt ihr denn eigentlich noch von mir? Wie geht es Clifton?«
    »Clifton schläft und lässt Ihnen keine Grüße bestellen«, bemerkte ich trocken. Ich wies auf ein Regal und sagte: »Geben Sie mir einen Doppelten von dem Scotch da. Ich brauche etwas Abwechslung. Und wenn ich den getrunken habe, Webster, dann machen Sie mit mir einen Spaziergang durch Ihren Keller. Wenn Sie mir den verweigern, präsentiere ich Ihnen in einer

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