0246 - Der Spielhöllen-Dämon
Computer?«
»Eddy ist ein ausgezeichneter Mathematiker, müssen Sie wissen. Da habe ich ihm einen Computer gekauft. Er prüft außerdem mit dem Gerät meine Automaten, die ebenfalls auf elektronischer Basis arbeiten.«
Ich dachte nach. Computer, das war eigentlich das Stichwort.
Konnte es sein, daß es Eddy gelungen war, mit seinem Computer die anderen zu manipulieren?
Das war durchaus möglich. Ich traute ihm nach dem Stromanschlag jede Gemeinheit zu.
Ich hörte Suko stöhnen. Mein Partner schüttelte den Kopf und versuchte ein Grinsen. Er hatte sich wieder gefangen. Suko war eben sehr hart im Nehmen.
»Wie geht es dir?« erkundigte ich mich besorgt.
»Bescheiden. Aber da hat uns doch einer verdammt böse reinlegen wollen«, knurrte er und schaute auf die Klinke.
Ich nickte. »Der kleine Eddy scheint doch nicht so harmlos zu sein.«
»Was tun wir?« Suko schaute mich an und bewegte die Finger seiner Hand. Er wollte wieder Gefühl bekommen.
Ich deutete in Richtung Tür. »Ich glaube kaum, daß die gesamte Tür unter Strom gesetzt worden ist. Wir müßten sie eintreten.« Bei diesen Worten sah ich den Hausbesitzer an.
Er nickte.
»Dann versuchen wir es.«
»Ich bin auch dabei«, erklärte Suko.
Den Hauseigentümer baten wir zur Seite. Wir stellten uns so auf, daß wir einen günstigen Anlauf nehmen konnten.
Dann jagten wir vor, beide zugleich. Mit Tritten mußte es zu schaffen sein. Zur gleichen Zeit dröhnten unsere Füße gegen das Holz, und die Tür, sie bestand aus keinem massiven Material, brach.
Da war ein Knirschen und Reißen zu vernehmen. Plötzlich hing sie schief in den Angeln, klemmte noch unten an ihrer Kante, und Suko trat ein zweites Mal zu.
Freie Bahn.
Die Tür wurde nach innen geschleudert, krachte zu Boden und schlug gegen einen elektronischen Gegenstand, den ich als Computer identifizierte.
Ansonsten war der Raum leer.
Auf der Schwelle tauchte auch Jack Blyton auf. Er schaute sich suchend um, während wir in den Kellerraum hineingingen.
»Eddy!« rief der Mann. »Eddy, wo steckst du?«
Wir bekamen keine Antwort.
Suko drehte sich um. Er bedeutete dem Hauseigner, draußen zu warten.
Wahrscheinlich fühlte er das gleiche wie ich. Irgendwo lauerte eine Gefahr.
Aber wo genau?
Ich atmete durch die Nase ein. Über meinen Rücken kroch eine Gänsehaut. Mit einem Wink gab ich Suko zu verstehen, daß ich den Raum durchsuchen wollte.
Wir teilten uns die Arbeit.
Ich nahm die rechte Hälfte, Suko die linke.
Mir fielen sofort die zahlreichen Automaten auf, die ziemlich dicht beieinanderstanden. Das waren nicht nur Flipper und Spielautomaten, sondern auch hochqualifizierte elektronische Geräte, die man als Killerautomaten bezeichnete und die gerade von Jugendlichen so geschätzt wurden.
Neben einem blieb ich stehen.
Ich schaute in den Automat hinein. Hinter einem auf dem Sockel stehenden Gewehr begann ein Tunnel, an dessen Ende ich eine helle Wand sah.
Was dort erschien, wenn man den Apparat einschaltete, war nicht zu sehen, aber ich hörte das leise Summen.
Der Automat lief.
Meine Augenbrauen zogen sich zusammen, als ich am Ende ein Bild entdeckte.
Erst schimmerte die Fläche leicht grünlich, dann entstand innerhalb dieser Farbe eine rote Wolke, die sich allmählich aufblähte und andere Formen bekam. Die Umrisse eines Gesichts kristallisierten sich heraus.
Der Satan!
Mein besonderer Freund Asmodis starrte mich an. Ja, so kannte ich ihn mit seinem Dreieckskopf, den beiden aus der Stirn wachsenden Hörnern, dem breiten Maul und dem bösen Grinsen.
Obwohl der Teufel in unzähligen Verkleidungen und Verwandlungen erscheinen konnte, zeigte er sich mir immer in seiner Urform, so, wie ihn auch die Menschen des Mittelalters gesehen oder sich vorgestellt hatten.
»Überrascht, mich hier zu treffen?« hörte ich seine rauhe Stimme.
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, eigentlich nicht. Deine Fratze war schon auf einigen Bildschirmen zu sehen. Wie kommt es, daß du dich jetzt um Computer kümmerst?«
»Ich nicht, ein anderer hat es getan.«
»Eddy?«
»Ja, der Junge.«
Ich hörte Schritte und sah, daß Suko näher kam. Auch er hatte unseren Dialog vernommen. Schräg neben mir blieb er stehen. Ich gab ihm ein beruhigendes Handzeichen, bevor ich die nächste Frage stellte.
»Was hat der Junge mit dir zu tun, Asmodis?«
Er lachte. »Eigentlich nichts. Aber er spielt gern mit seinen Computern. Und da hat er einige Dinge eingegeben, die…«
»Welche Dinge?«
»Alle Formeln, die
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