0246 - Der Spielhöllen-Dämon
davonschwimmen und jagte auf die Tür zu.
»Bleiben Sie!« schrie ich.
Der Mann konnte oder wollte nicht hören. Er rannte in seinen Tod. Die Tür war sicherlich magisch aufgeladen.
Suko dachte ebenso wie ich. Nur stand er etwas günstiger zu Jack Blyton als ich.
Der Chinese startete. Er wollte Blyton einholen, doch es befanden sich zu viele Hindernisse im Weg.
Zudem lagen Kabel auf der Erde, die mein Freund überspringen mußte, und so kam er zu spät.
Jack Blyton fiel gegen die Tür. Für einen winzigen Augenblick sah es so aus, als würde seine Gestalt durchsichtig. Ein Flimmern legte sich über sie, dann wurde er in die Tür hineingezerrt. Teuflische Kräfte sorgten dafür. Die Höllenmagie von Asmodis hatte ein weiteres Opfer.
Der Mann schrie gellend. Er kam jedoch nicht gegen die Höllenkräfte an.
Blyton wurde eins mit dem Holz.
Sekundenlang sahen wir seinen Körper noch. Die Arme hielt er halb erhoben, die Beine ein wenig gespreizt, dann verlöschte das Bild, und wir erkannten nichts mehr.
Die magische Falle hatte ihn verschlungen.
»O verdammt, mußte das sein?« stöhnte Suko und schaute mich gequält an.
Ich schüttelte den Kopf. Aber ich wollte es wissen. Der Satan konnte viele Fallen stellen, doch auch ich war nicht so wehrlos, wie es den Anschein hatte.
Ich besaß noch mein Kreuz.
Rasch streifte ich die Kette über den Kopf. »Der Tür werde ich mal zu Leibe rücken«, versprach ich finster.
»Sieh dich vor, John.«
»Ja, ja…«
Auf direktem Weg steuerte ich mein Ziel an. Asmodis hatte die Tür zu einer magischen Falle umfunktioniert. Ich war sehr gespannt, wie sie auf mein Kreuz reagierte.
Einen Schritt davor blieb ich stehen.
Das Holz hatte wieder seine ursprüngliche dunkle Farbe angenommen. Keine Umrisse waren innerhalb dieses Materials zu sehen. Jack Blyton blieb verschwunden.
Ich streckte den Arm vor.
Kontakt!
Schwarze und Weiße Magie trafen zusammen. Zwei gegensätzliche Pole, die miteinander kämpften.
Wer würde es schaffen?
Ein Zittern lief durch das Holz. Ich hatte das Gefühl, als wollten ungeheuer starke Kräfte die Tür aus den Angeln reißen. Sie zitterte, schlug hin und her, klappte gegen das Futter und glühte für einen Moment dunkelrot auf, bevor sie wieder so wurde, wie es sein mußte.
Ich riskierte es und berührte sie mit der Hand.
Völlig normal.
Ich drehte mich zu Suko um. »Okay, wir können den Raum verlassen«, sagte ich.
Suko schaute an mir vorbei. Seine Augen waren geweitet. »Da, John«, flüsterte er.
»Sieh doch…«
Es war grauenhaft.
Der Satan bewies seine Unmenschlichkeit. Er hatte sein Opfer bekommen, aber er gab es an uns zurück.
Aus dem Türfutter drang etwas Schwarzes, Längliches. Es war die Hand eines Menschen…
***
Suko und ich vergaßen die Umwelt. Unsere Blicke waren starr auf die Tür gerichtet, wo dieser grauenhafte Vorgang ablief. Die Hölle spie ihr Opfer aus.
Schwarz, verbrannt – tot!
Der Mann, der aus der Tür gedrückt wurde, war kein anderer als Jack Blyton. An der schwarzen, verbrannten Hand konnten wir ihn nicht erkennen, nur an der Kleidung, und wie gebannt schauten wir weiter zu, denn in den nächsten Sekunden erschien auch der restliche Körper.
Nach der Hand folgten der Arm, die Schulter, dann der Kopf. Wo sich einst das Gesicht befunden hatte, war nur noch eine schwarze, mumienhafte Fläche. Haare sahen wir überhaupt keine mehr.
Es war schlimm.
Ich mußte schlucken, schielte zu Suko rüber und sah, daß auch mein Freund blaß geworden war. Er hob die Schultern, da er sich hilflos fühlte. Suko wußte nicht, was er sagen sollte, während uns die Leiche vor die Füße kippte.
Asmodis hatte wieder einmal bewiesen, zu welch grausamen Taten er fähig war.
Die Hölle nahm keine Rücksicht auf Menschenleben.
Wir standen da und konnten nichts tun. Dem armen Kerl war nicht mehr zu helfen.
Auf unseren Gesichtern perlte der Schweiß. Er rann mir auch in die Augen. Ich wischte ihn weg und drehte mich zur Seite. Meine Haltung wirkte hölzern, das Grauen hatte voll zugeschlagen. Vor unseren Augen war ein Mensch vernichtet worden.
Es ist nicht einfach, darüber hinwegzukommen. Und von dem Jungen hatten wir noch immer nichts gesehen.
Mit einem dumpfen Aufprall fiel der Tote zu Boden und blieb liegen.
»Das ist die zweite Leiche«, flüsterte Suko, wobei er den Kopf schüttelte. »Die andere liegt dort hinten.«
Ich drehte mich um. Im selben Augenblick erklang ein Summen.
Auch der Computer vor mir wurde
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