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0246 - Kontrollstation Modul

Titel: 0246 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abzusetzen.
    Mit lautem Rumoren fielen die Pumpaggregate ein. Die Halle füllte sich erneut mit Luft. Demnach hatte die Sphäre den Eingang bereits passiert. Jetzt sah ich das grelle, giftgrüne Licht, das von dem energetischen Bündelfeld ausging. Gleich darauf sank die Sphäre aus der Schachtmündung. Sanft setzte sie auf dem Hallenboden auf. Unwillkürlich hielt ich den Atem an.
    Energiesphären waren nicht für „weiche" Landungen gedacht, sondern dafür, beim Aufprall auf ein Ziel ihre gebündelte Energie freizugeben und das Ziel blitzschnell zu vernichten. Falls die Abfangprojektoren einmal versagten, würde Modul sich in kaum meßbarer Zeit in einen Glutball verwandeln. Doch es schien alles gutzugehen. Das Leuchten der Sphäre verblaßte allmählich. Die Ladeaggregate in den Hallenwänden zogen die gebündelte Energie äußerst behutsam ab, so daß es zu keinem plötzlichen Zusammenbruch kam. Noch einmal wurde das Licht grell, als die stabilisierten Schichten der Steuerzentrale freigelegt waren. Die Ladeaggregate gaben schrille Pfeiftöne von sich. Dann wurde es schwarz vor meinen Augen. Nur langsam gewöhnte ich mich wieder an die normale Beleuchtung der Halle. Meine Augen waren durch das grelle Leuchten der Sphäre regelrecht geblendet worden. Als ich wieder sehen konnte, erkannte ich die Lenkbank der ehemaligen Sphäre, den Behälter des Androiden - und zwei Wesen, die mir bekannt vorkamen.
    Sie lagen reglos auf dem Hallenboden. Ihre Gestalt ähnelte der meinen. Doch sie waren viel größer, fast so groß wie die Roboter, die sich über sie beugten. Als man sie hochriß, erkannte ich sie. Es waren Maahks.
    Meine Überlegungen, wie die offenbar toten Methans in die Sphäre hineingekommen waren, wurden jäh durch das Aufblitzen einer Energiewaffe unterbrochen.
    In sinnloser Wut ballte ich die Fäuste. Einer der Roboter hatte den anscheinend besinnungslosen Androiden mit seiner Energiewaffe zerstrahlt. Wieder einmal wurde mir bewußt, daß die Roboter der Modul-Station mit der Mentalität ihrer Herren ausgestattet waren.
    Sie respektierten anderes Leben nur solange, wie es ihnen Nutzen bringen konnte. Was nichts mehr taugte, versagt hatte oder lästig war, wurde vernichtet. Mitleid schien man nicht zu kennen. Dabei war das Ganze so furchtbar sinnlos. Ein Androide konnte der Station nicht gefährlich werden. Diese Retortenwesen waren harmlos, solange sie keinen Vernichtungsbefehl erhielten. Doch sie waren immerhin lebende Kreaturen und keine Roboter.
    Meiner Meinung nach durfte man auch künstlich gezeugtes Leben nicht sinnlos morden. Aber meine Meinung zählte ja nicht.
    Eines Tages würde es mir ebenso gehen wie dem bedauernswerten Ungeheuer. Die „Meister der Insel" hatten jedoch meine technischen Kenntnisse und Fähigkeiten unterschätzt. Das Bedürfnis zu wissen, was über mich verhandelt wurde, war Anlaß für mich gewesen, die Abhörvorrichtung zu schaffen.
    Schon vor langer Zeit hatte ich eine vorübergehende Stromkreisunterbrechung im Kommunikationsraum dazu benutzt, einige Mikrogeräte zu installieren. Seitdem erfüllten die Bildschirme dort zwei Funktionen. Eine davon war, alle geführten Gespräche mit nur pupillengroßen Mikrophonen aufzunehmen und in meinen Kontrollraum zu übertragen. Gleichzeitig filmten die in den Manuellreglern der Schirme verborgenen Miniaturkameras alle Vorgänge innerhalb des K-Raums. Mir entging nichts, was dort geschah. Auch jetzt, als die Roboter mit den reglosen Maahks im K-Raum erschienen, sah und hörte ich mit. Die Übertragung wurde einfach auf einen meiner normalen Beobachtungsschirme gelegt - nur daß sie auf einer Frequenz erfolgte, die niemand außer mir kontrollieren konnte. Allein ich war in der Lage, den zusätzlich installierten Schwingkristall zu stabilisieren.
    Diesmal leuchteten die riesigen Bildschirme im Kommunikationsraum auf. Die üblichen stationären Roboter wurden gezeigt. Sie stellten auch die Fragen. Die „Meister" blieben unsichtbar im Hintergrund.
    Die Stationsroboter berichteten. Zwischendurch hielten sie immer wieder die beiden uniformierten Maahks vor die Aufnahmegeräte.
    Erst aus dem Bericht erfuhr ich, daß die Wesen vom Volk der Methans wirklich tot waren. Aus den Zwischenfragen und Antworten der Robots auf den Bildschirmen konnte ich entnehmen, daß die „Meister der Insel" an den Angriff einer revoltierenden Maahk-Gruppe glaubten. Die Maahks mußten aus einem ähnlichen Zwergnebel gekommen sein wie die zurückkehrende Sphäre. Ich

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