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0246 - Kontrollstation Modul

Titel: 0246 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Streustrahlung ausging und auf den die Sphäre noch immer zuhielt. Als der Verband sich bis auf elf Millionen Kilometer genähert hatte, zeigte sich zum ersten Mal ein ganz schwacher Schimmer auf den Schirmen der Infrarotortung.
    Es mochte sehr kalt dort unten sein, aber doch nicht so kalt wie der umgebende Leerraum. Bei zehn Millionen Kilometer Distanz hielten die Schiffe an. Mit abgeschalteten Triebwerken schwebten sie bewegungslos im Nichts. Die Antigravfelder hielten sie relativ zur Dunkelwelt an einem Punkt fest. Die Vergrößerung zeigte den Planeten als schwach glimmende Scheibe von 10202 Kilometer Durchmesser. Der etwas dunklere Rand rings um die Scheibe deutete auf eine starke Eisdecke hin. Der Planet mußte früher einmal eine gasförmige Atmosphäre besessen haben. In der Kälte des Leerraums hatte sie sich als Eis niedergeschlagen. Mitten auf der Planetenscheibe lag der helle Fleck der Streustrahlung. Die Energiesphäre war als gleißend heller Punkt zu erkennen, der sich dem Fleck immer mehr näherte. Dann huschte der helle Punkt über die Planetenscheibe, verschmolz fast vollständig mit dem Fleck der Streustrahlung - und verschwand.
    „Unterirdischer Hangar", kommentierte Atlan. „Ich möchte wissen, wie viele Sphären noch unter der Oberfläche warten."
    „Bald werden wir es wissen", sagte Rhodan orakelhaft.
    Die „Meister der Insel" mußten sehr nervös geworden sein. Der rätselhafte Vorfall mit der einzelnen Sphäre hatte anscheinend genügt, sie „unsicher und erneut mißtrauisch zu machen.
    Ich war überzeugt, daß sie mir nie ganz getraut hatten.
    Wahrscheinlich würden sie jetzt ihr Mißtrauen in erster Linie auf mich richten. Wen anders sollten sie auch verdächtigen! Die Roboter der Kontrollstation ganz bestimmt nicht.
    Roboter waren stets loyal ihren Herren gegenüber. Die „Meister" hatten zudem in teuflischer Weise dafür gesorgt, daß niemand an ihrer Programmierung herummanipulieren konnte. Ein derartiger Versuch hätte zu einer atomaren Explosion geführt.
    Meiner Meinung nach würden die „Meister" sich nicht damit begnügen, vorsichtig zu sein. Selbstverständlich konnte ich mich nicht offen gegen meine Unterdrücker wenden. Sie würden nicht zögern, ihre furchtbare Drohung wahrzumachen. Mein Volk wäre in dem Augenblick verloren, in dem ich den geringsten Fehler beging. Nur mit dieser Drohung hatte man mich seit langer Zeit dazu gezwungen, zu gehorchen und widerspruchslos alle Befehle auszuführen. Wie lange das her war, wußte ich nicht mehr. Stets ins Innere Moduls verbannt, hatte ich fast jeden Zeitbegriff verloren. Woran hätte ich mich auch orientieren sollen! Es gab weder Kalender noch Uhren hier. Und selbst, wenn ich die Oberfläche Moduls betreten dürfte, was sollte mir das nützen? Die astronomischen Bezugspunkte für eine Zeitmessung fehlten. Modul hing tief im Leerraum. Nur einen Zwergnebel und die Andromeda-Galaxis konnte man mit bloßem Auge erkennen. Ich mußte schon sehr alt sein. Dennoch ließen weder meine physischen noch meine psychischen Energien nach. Vielleicht hing das mit der Fähigkeit zusammen, die ich Energie-Transformation nannte.
    Mit meinen Geisteskräften war ich in der Lage, Energie in Materie umzuwandeln. Anfänglich geschah das mehr instinktmäßig als bewußt. Wahrscheinlich waren die Umweltbedingungen meiner Vorfahren daran schuld. Vielleicht hatten sie nur überleben können, wenn sie tödliche Energie umwandelten, vielleicht aber brauchten sie die erzeugte Materie auch zum Leben. Ich wußte es nicht. Ich ahnte nur, daß meine Fähigkeit, auch bewußt und gezielt diesen Vorgang zu steuern, selbst beim Volk der Moduls eine Ausnahme gewesen sein muß. Andernfalls hätten die „Meister der Insel" nicht nur mich für ihre verbrecherischen Zwecke mißbraucht.
    Eigentlich mußte die zurückbeorderte Sphäre in jedem Augenblick eintreffen. Ich hatte nicht den Fehler begangen, den rätselhaften Vorfall auf sich beruhen zu lassen oder gar zu verheimlichen. Mir war klar, daß in der Zwerggalaxis Fremde eingedrungen waren, die mit den Sphären vernichtet werden sollten. Zwar waren die Fremden mir schon allein dadurch sympathisch, daß die „Meister" sie als Gegner ansahen. Aber ich hatte zu oft erfahren, wie schnell meine Unterdrücker mit ihren Feinden fertig wurden, als daß ich die Existenz meines Volkes für eine unsichere Chance riskiert hätte.
    Ich konnte den Fremden nicht helfen. Im Gegenteil: Ich mußte alles tun, um ihre Vernichtung zu

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