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0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl

0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl

Titel: 0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Mörder träumt vom Todesstuhl
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Sanatorium, damit sie von dem Rauschgift, dem sie zweifellos verfallen war, geheilt wurde. Vor allem aber musste man ihr die Waffe abnehmen, die sie besaß, bevor sie damit ein Unglück anrichtete.
    Das war etwas, was ich mit ihrer Schwiegermutter besprechen musste, denn nur diese konnte die entsprechenden Anträge stellen.
    Ich fuhr also dorthin. Als ich um sechs Uhr abends ankam, war Hazel gerade weggegangen, und das war mir ganz lieb. Ich unterrichtete Alice von meinem Verdacht, und gemeinsam gingen wir in ihr Zimmer.
    Ich wusste genau, wonach ich zu suchen hatte, und ich fand es. In der Nachttischschublade lag eine Schachtel mit drei leeren und sieben vollen Heroin-Ampullen, zwischen allen möglichen anderen Dingen, die eine Frau dort aufbewahrt.
    Es lag aber auch ein mit Patronen gefülltes Magazin für eine kleine belgische FN-Pistole darin und dabei eine Schachtel, die noch zweiunddreißig Patronen enthielt. Das hieß also, dass sie in der Waffe, die sie wahrscheinlich mit sich herumschleppte, neun Schuss hatte.
    »Wissen Sie, wo Hazel bei ihren nächtlichen Ausflügen verkehrt?«, fragte ich.
    »Ich bin mir nicht sicher, aber sie hat irgendein Lokal in der 50. Straße und trifft sich dort, so viel mir bekannt ist, mit Mr. Hubert. Ich habe diesen bereits angerufen und gefragt und habe merkwürdigerweise eine ausweichende Antwort bekommen. Er gab zu, dass er Hazel des Öfteren sehe und stellte das als harmlos dar.«
    Mir erschien die Sache durchaus nicht harmlos, aber Hubert war nicht der Mann, der rauschgiftsüchtig sein konnte. Ganz im Gegenteil, er wusste bestimmt genau, was er tat.
    Die beiden passten absolut nicht zusammen, aber wenn sie sich trafen, wahrscheinlich viel öfter, als sie zugaben, so musste das einen Grund haben.
    ***
    Es war schon fast sieben Uhr, aber ich würde trotzdem noch versuchen, den Prokuristen zu erreichen. Prokurist war eigentlich falsch, denn die alte Mrs. Armstrong hatte ihm ja die Firma testamentarisch vermacht. Ich rief nicht ihn, sondern den Hausverwalter von der Cedar Street an und fragte, ob Hubert noch im Büro sei.
    »Ja, da ist Mr. Hubert«, erklang es etwas zögernd, »aber ich weiß nicht, ob er noch Besuch empfängt.«
    »Wieso? Hat er vielleicht Besuch?«
    »Ja, aber privaten.«
    »Eine Frau also?«
    »Es tut mir leid, aber ich möchte darüber nicht sprechen.«
    Das genügte mir.
    ***
    Zwanzig Minuten später stoppte ich vor Cedar Street 27. Das Tor war verschlossen, und der Hausverwalter öffnete erst, als ich ihm meinen Ausweis zeigte und energisch wurde. Ich verbot ihm ausdrücklich, mich bei Hubert anzukündigen Und fuhr nach oben.
    Die Bürotür war nicht verschlossen. Ich blickte durchs Schlüsselloch und sah nichts.
    Dann stand ich im Vorraum, der zu dieser Zeit leer war. Das Personal war längst nach Hause gegangen, aber aus Huberts Office erklangen Stimmen.
    Ich pirschte mich näher und spielte Mäuschen.
    »Du wirst jetzt endlich dein Wort halten, Jack«, sagte Hazel Armstrong, und ihre Stimme klang unnatürlich schrill. »Du hast mir dein Wort gegeben, mich zu heiraten, und darum überließ ich dir den größten Teil des Geldes, das ich von der Alten geerbt hatte. Jetzt willst du dich einfach drücken, aber mit mir machst du das nicht. Ich bin nicht so dumm, wie du denkst. Ich bin dir längst auf die Schliche gekommen. Ich habe Ohren, um zu hören und Augen um zu sehen. Damit du das weißt, seit vierzehn Tagen wirst du von einem Detektiv der Argus Gesellschaft beobachtet. Und der hat so alles Mögliche herausgefunden, zum Beispiel, wer der Mann ist, den du mir als James Brown vorgestellt hast. Ich habe gar nichts dagegen, wenn du mein Geld benutzt, um dicke Profite zu machen, und es rührt mich auch nicht, auf welche Art du diese machst. Aber ich will meinen Anteil haben und dessen bin ich nur sicher, wenn wir verheiratet sind.«
    »Rege dich nicht unnötig auf, Hazel. Du bildest dir nur etwas ein. Mr. Brown ist ein Geschäftsfreund wie jeder andere und…«
    »Ich will dir sagen, wer Mr. Brown ist«, kreischte sie. »Ein Gangster ist er, dem du Diebesgut abkaufst. Du meinst, ich hätte das nicht gemerkt…«
    »Beruhige dich, Hazel. Komm, ich mache dir eine Spritze. Dann wird dir besser.«
    »Du und deine Spritzen! Damit hast du mich auf den Hund gebracht. Damit hast du mich gefügig gemacht, damit hast du mir mein Geld abgenommen, aber jetzt ist es aus… Du Lump! Du Betrüger! Du Heiratsschwindler! Du Hehler!«
    Für ein paar Sekunden blieb es still.

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