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0248 - Spinnenbrut

0248 - Spinnenbrut

Titel: 0248 - Spinnenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war er, und doch wirkte er jung. In seinen Augen glitzerten Jahrhunderttausende.
    »Merlin«, flüsterte Zamorra überrascht. »Wo kommst du her? Was tust du hier?«
    Der Zauberer von Avalon, der schon im Mittelalter die Tafelrunde des Sagenkönigs Artus aufbaute und betreute, lächelte.
    »Setz den Kanister ab, Bill Fleming«, befahl er. »Ich werde mich um die Spinne kümmern.«
    Ohne sich um die Überraschung der anderen zu kümmern, wandte er sich der Spinne zu. Etwas floß aus seinen Händen und erreichte das Metallinsekt. Es kreischte und veränderte seine Form, wurde zu etwas anderem. Ein grauer Gegenstand mit unzähligen Kanten, Ecken und Rundungen, wirr und unübersichtlich gestaltet. Wenn man es längere Zeit konzentriert betrachtete, konnte man darüber den Verstand verlieren. Zamorra erkannte die Gefahr sofort.
    Merlin drehte sich wieder um. Er sah Nicole an.
    »Vor einiger Zeit«, sagte er, »lerntest du ein Dimensionenraumschiff der Meeghs fliegen.«
    Nicole nickte. Sie entsann sich des Kampfes um Merlins unterirdischen Stützpunkt bei Stonehenge.
    »Bald kommt die Stunde, da du dein Wissen abermals anwenden kannst«, sagte Merlin. »Ich sah es im Meer der Zeit. Die Fäden des Schicksals fließen zusammen. Die Begegnung mit dem Entarteten und dieser Spinne geschah nicht von ungefähr. Alles hat seinen Sinn.«
    »Was willst du damit sagen, Merlin?« warf Zamorra ein.
    »Die Zeit ist nicht mehr fern«, sagte der mächtige Magier, Zamorras Mentor und heimlicher Helfer. »Die Zeit, da ihr mit einem gewaltigen Schiff in eine andere Welt reisen werdet. Dazu jedoch braucht ihr dieses hier.« Er deutete auf das verworrene Ding, das einst eine Spinne war.
    »Es ist so etwas wie ein Steuergerät, ein Rechenzentrum. Bewahre es gut auf, Zamorra, und setze es im geeigneten Moment richtig ein. Denn ansonsten wird deine Mission scheitern.«
    »Was für eine Mission?« fragte Zamorra.
    »Du wirst es beizeiten erfahren«, sagte Merlin. Er wandte sich um und schickte sich an zu -gehen.
    »Warte«, sagte Zamorra hastig. Selten genug traf er mit Merlin zusammen, hatte Gelegenheit, sich mit ihm zu unterhalten.
    Merlin blieb stehen, drehte nur den Kopf.
    »Das Amulett«, sagte der Meister des Übersinnlichen. »Es verliert fast täglich an Kraft. Wird seine Energie völlig erlöschen? Kannst du nichts dagegen tun?«
    Merlin lächelte.
    »Ich gab es in deine Hand«, sagte er nur. »Du mußt es halten.«
    Im nächsten Moment war er verschwunden.
    »Verflixt, was bedeutet das alles?« stieß Bill Fleming hervor. »Was macht der alte Bursche da für Andeutungen?«
    »Ich weiß nicht mehr als du«, sagte Zamorra. »Ich weiß nur, daß Merlin hin und wieder in der Lage ist, einen Blick in die Zukunft zu tun. Er muß etwas gesehen haben, das uns unmittelbar betrifft. Aber was?«
    »Mein schwarzes Blut«, sagte Nicole. »Vielleicht hat es etwas damit zu tun. Er sagte ja, daß nur die Meeghs es wieder völlig normalisieren können…«
    Zamorra hob das Ding auf, das Merlin als Steuergerät bezeichnet hatte. Es war seltsam leicht.
    »Wir werden es erst einmal mitnehmen und in meinen Safe packen«, sagte er. »Jetzt sollten wir uns aber unseres Lebens erfreuen und dem Sheriff Entwarnung geben. Fahren wir nach Clanton zurück.«
    »Wir werden Saunders überreden, ein Faß Bier aufzumachen und diesen kleinen Sieg gebührend zu feiern«, sagte Bill.
    Zamorra sah Nicole an. Sie lächelte ihn an.
    »Nicht jetzt«, sagte Zamorra. »Heute abend. Jetzt brauchen wir erst einmal Ruhe. Wir haben eine Menge nachzuholen.«
    Sie stiegen in den Chevrolet. Diesmal fuhr Bill. Er steuerte den Wagen nach Osten zurück, auf Clanton zu. Direkt vor ihnen erhob sich der feuerrote Glutball der Morgensonne über dem Horizont.
    ENDE
    [1] Siehe
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 233 »Gejagt von den Dämonenschatten«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 236 »Höllischer Regen«

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