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025 - New York, New York!

025 - New York, New York!

Titel: 025 - New York, New York! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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oben kroch. Bis in ihr Gehirn.
    ***
    ###
    »Ein wenig Gebäck?«
    »Danke, gerne.«
    Matt öffnete träge die Augen und beobachtete, wie eine Dienerin ein Tablett neben ihm abstellte. Sie verbeugte sich kurz und verschwand aus seinem Gesichtsfeld.
    »Du hattest Recht«, sagte Colomb, der neben ihm auf einem Stuhl saß, kauend. »Das Badehaus war eine gute Idee.«
    Es war nicht leicht gewesen, den Soldaten, der sich als Juulo vorgestellt hatte, von diesem Umweg zu überzeugen, aber zumindest für Matt hatte sich der Abstecher gelohnt. Nach einem ausgiebigen Bad und dem Besuch bei einem Barbier fühlte er sich zum ersten Mal seit Wochen endlich wieder wie ein Mensch.
    Er richtete sich und legte die Handtücher beiseite. Vor wenigen Minuten war seine gereinigte und heißluftgetrocknete Uniform gebracht worden. »Wir sollten den Maa'or nicht länger warten lassen, Kapitaan.«
    Colomb seufzte. »Nun gut, ich hatte mein Vergnügen. Jetzt rufen die Geschäfte.«
    Matt folgte ihm zum Ausgang, wo Juulo bereits ungeduldig wartete. Der Kapitaan hatte ihn ebenfalls ins Badehaus eingeladen, aber der Soldat hatte mit der Begründung abgelehnt, sein letztes Bad sei erst einen Monat her und es sei nicht gut, den Körper so oft in Wasser aufzuweichen. Colomb hatte ihm zu seiner Weisheit gratuliert, Matt hatte geschwiegen. Juulo öffnete die Tür und führte seine Begleiter zurück in die Kälte. Rasch durchquerten sie die engen Gassen, an dessen Seiten sich windschiefe Fachwerkhäuser aneinander lehnten. Immer wieder mussten sie sich vor Lastschlitten in Sicherheit bringen, die mit halsbrecherischer Geschwindigkeit über den Schnee schossen. Juulo und andere Fußgänger brüllten den Fahrern Obszönitäten hinterher.
    »Wir sind gleich da«, sagte der Soldat, während er um eine Ecke bog. Matt folgte ihm, blieb dann aber überrascht stehen.
    Zwischen den Häusern erhoben sich zwei rechteckige Gebäude, die er schon vom Schiff aus bemerkt hatte. Sie waren sechs Stockwerke hoch und ragten über den Rest der Stadt hinaus.
    Die Außenfassaden waren mit langen Fahnen verziert, die im Wind flatterten. In den Fenstern leuchtete buntes Glas.
    Das muss das World Trade Center sein, erkannte Matt, oder das, was davon übrig ist. »Bei Wudan«, murmelte Colomb. »Sieh nur all das Glas. Weißt du, was das kostet?«
    Kopf schüttelnd ging er weiter, während Matt sich mit der Frage beschäftigte, wie viel Eis unter ihnen sein musste, wenn nur die obersten sechs Stockwerke des Wolkenkratzers daraus hervor ragten. New York lag anscheinend unter den Ausläufern eines riesigen Gletschers begraben.
    »So ein großes Gebäude hast du wohl noch nie gesehen?«, sagte Juulo, der Matts Zögern missverstand. »Der Maa'or lebt ganz oben, damit er Nuu'ork immer sehen kann.«
    Er wechselte ein paar Worte mit den Wachen am Eingang. Einer der Männer verschwand durch das große Holztor ins Innere des nördlichen Towers.
    »Das ist die Leibwache des Maa'ors«, erklärte Juulo. »Sie wird euch zu ihm bringen. Ich muss zurück zum Hafen.«
    Matt und Colomb dankten ihm kurz. Wenige Minuten später öffnete sich das Portal und ein etwas atemlos wirkender Soldat winkte ihnen zu. Er trug die gleiche Uniform wie Juulo, nur dass in der Mitte seines Brustpanzers ein stilisierter Apfel eingearbeitet war.
    The Big Apple?, fragte sich Matt amüsiert. »Kommt«, sagte der Soldat. Schweigend führte er sie ins Innere des World Trade Center. Es sah aus wie eine mittelalterliche Burg. Wandteppiche hingen von den Wänden, Felle bedeckten den Boden. Überall standen Kerzenhalter, in deren Licht sich Beamte mit Schriftrollen abmühten. Einige Soldaten standen gelangweilt in einer Ecke und rauchten. Matt und Colomb folgten dem Soldaten durch die Gänge und die lange Treppe hinauf, die an vielen Stellen mit Lehm und Steinen ausgebessert war. Neugierig beugte sich Matt über das Geländer und sah nach unten. Das Gebäude selbst steckte tief im Eis, aber die Treppe endete auf der Ebene, die sie betreten hatten. Alles, was darunter lag, wurde wohl nicht genutzt. Er fragte sich, warum das so war. DerSoldat blieb auf dem letzten Treppenabsatz stehen und öffnete eine Tür. Er blinzelte in das eindringende Tageslicht. »Sie sind hier, Maa'or«, sagte er schweratmend.
    »Sie sollen heraus kommen«, antwortete eine tiefe Männerstimme.
    Matt und Colomb gingen an dem Soldaten vorbei, traten auf das Dach des World Trade Center - und standen vor einem blaurot gestreiften Zirkuszelt.
    Das wird ja

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