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0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

Titel: 0250 - Angst war sein ständiger Begleiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angst war sein ständiger Begleiter
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ihm nicht einen neuen Schluck aus der Flasche gegeben hätte.
    »Er verlangte, ich solle die Frau töten. Ich solle ihr so viel einspritzen, daß sie nicht mehr aufwache. Ich weigerte mich und da sagte er, er werde es eben selbst tun. Außerdem brauche er sae jetzt ebensowenig wie mich. Wir könnten beide zum Teufel gehen. Ich versuchte, seinen Arm festzuhalten, aber er riß sich los und feuerte. Dann weiß ich nichts mehr.«
    »Seit wann sind Sie hier?« fragte ich.
    Er hatte die Augen schon wieder geschlossen und murmelte:
    »Seit vorgestern, glaube ich. Es war scheußlich… Drin im Kleiderschrank…«
    Dann war es aus.
    Eine erneute Ohnmacht übermannte ihn.
    Drin im Kleiderschrank, hatte er gesagt. Was mochte da wohl sein? Der Schrank war verschlossen und der Schlüssel nicht zu sehen. Also brachen wir die Tür auf. In dem sonst leeren Schrank lag zusammengekrümmt Wisecrack Joe, und er war tot. Jemand hatte ihm den Schädel eingeschlagen und dieser Jemand konnte nur Frazer gewesen sein.
    Jetzt erst begriff ich. Als Frazer das letzte Quartier Hals über Kopf räumte, hatte er die grandiose Idee gehabt, daß er hier am sichersten sei. Hier hatte er bereits vom 13. ab gemietet, und daß er Joe die Wohnung geschenkt hatte, war kein Hindernis.
    ***
    Seit dem Zusammenstoß mit Row, bei dem er zum ersten Male Gewalt angewendet hatte, waren alle Hemmungen geschwunden. Von da an mußte er einen Koller bekommen haben, und außerdem hatte er sich in den Kopf gesetzt, um jeden Preis schnell reich zu werden. Zum Schluß hatte er sich auch überlegt, daß er es gar nicht nötig habe, mit Warner zu teilen. Er wollte diesen veranlassen, die lästig und unnütz gewordene Geisel zu beseitigen und ihn selbst dann ebenfalls kaltmachen. Auf diese Art wurde er alleiniger Besitzer der zweihundertsechzigtausend Dollar.
    Nun, er schien sein Ziel erreicht zu haben, wenigstens vorläufig. Das Geld war verschwunden. Wahrscheinlich war ich nur um Minuten zu spät gekommen.
    Eine gründliche Durchsuchung ergab nichts, was uns hätte verraten können, wo wir Frazer finden konnten. Die zweihundertsechzigtausend hatte er mitgenommen. Joe kam ins Leichenschauhaus und Warner in die Krankenstube des FBI-Gefängnisses.
    Dr. Baker hatte sich insofern getäuscht, als Warner noch vollständig benommen war und nicht auf den Füßen stehen konnte. Es würde auch noch einige Tage dauern, bis er wieder einigermaßen in Ordnung war.
    Als erstes ließ ich überallhin durchfunken, daß. Mrs. Larson gefunden worden sei. Dieselbe Nachricht gab ich an die Presse. Der Erfolg war, daß der Staatsanwalt einige Stunden später wieder in New York eintraf, bei uns erschien und uns mit hysterischen Fragen durchlöcherte. Es kostete große Mühe, ihm beizubringen, daß es seiner Frau zwar viel besser gehe, sie aber noch lange nicht über dem Berg sei. Ich fuhr mit ihm zum Hartem Hospital, und er durfte sie wenigstens sehen. Sprechen konnte er sie noch nicht.
    Als Larson ging, drückte er mir wortlos die Hand, und in seinen Augen standen Tränen. Es war das erstemal in meinem Leben und wird wahrscheinlich auch das letztemal sein, daß ich einen Staatsanwalt weinen sah.
    Übrigens verzichtete er kurz darauf auf sein Amt und betätigte sich wieder als Rechtsanwalt. Er hatte wohl die Nase voll. Von Frazer fand sich keine Spur. Man hätte glauben können, der Erdboden habe ihn geschluckt.
    Nach drei Tagen erlaubte der Arzt uns eine kurze Vernehmung Warners. Er lag mit einem dicken Verband um den Schädel im Bett und sah schlecht aus, was ja kein Wunder war.
    »Sie brauchen mich nichts zu fragen«, sagte er. »Ich werde Ihnen alles von Anfang an erzählen.«
    Er schloß die Augen, und seine Hände irrten unruhig auf der Decke hin und her.
    »Der Plan zu flüchten, stammte von Frazer. Er, Row und ich lagen in einer Zelle. Row war sofort einverstanden, und ich überlegte mir, daß ich als Arzt nie mehr zugelassen würde und nach meiner Entlassung nicht wisse, was ich tun solle. Frazer versicherte, es sei alles ganz einfach, es werde niemand dabei zu Schaden kommen. Wenn man im Zuchthaus sitzt, so denkt man anders als draußen. Ich machte also mit. Wie wir flüchteten und wie wir uns Kleider beschafften, wissen Sie. Erst als wir in New York waren und Frazer das Appartement in Hamilton houses gemietet hatte, kam er mit der Forderung, wir müßten uns eine Sicherheit schaffen, um sicher zu gehen, daß wir nicht erwischt würden. Nun, ich war nicht gerade gut auf Staatsanwalt

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