0250 - Pandoras Botschaft
zuging. Den Schlüssel hielt ich bereits in der Hand. Ich brauchte nur aufzuschließen, einzusteigen und wegzufahren. Das war alles…
Würde der schwarze Adler es zulassen?
Als ich den Rover erreichte, fand der Schlüssel zielsicher das Schloß. Eine kurze Umdrehung; der Riegel innen schnellte in die Höhe, und die Tür war offen.
Ich zog den Wagenschlag auf.
Niemand hinderte mich daran. Der Adler blieb sitzen, und ich duckte mich, um in den Rover einzusteigen. Aufatmend ließ ich mich auf den Sitz hinter das Lenkrad fallen. Bis jetzt hatte alles wunderbar geklappt, keine Schwierigkeiten, und ich hoffte stark, daß es auch so bleiben würde.
Die nächsten Bewegungen folgten automatisch. Anlegen des Gurts, das Zünden und dabei den Blick im Innenspiegel haltend, denn in ihm konnte ich erkennen, was hinter mir ablief. Ich sah den schwarzen Adler.
Kleiner als normal. Die gelben Augen waren zwei winzige Punkte. Er hatte den Kopf in meine Richtung gedreht. Überlaut kam mir der Motor vor, als er ansprang. Ich legte den ersten Gang ein und ließ den Wagen auf dem leicht abschüssigen Gelände ausrollen.
Vor mir gähnte die Toröffnung. Sie war so breit, daß der Rover ohne Schwierigkeiten hindurchfahren konnte. Ich lauschte auf das Mahlen der Reifen, stand unter einer hohen Spannung und wußte genau, daß ich erst einen Teil geschafft hatte. Hindurch!
Ohne Schwierigkeiten ließ ich das Gelände des Klosters hinter mir zurück und mußte jetzt sehr achtgeben, denn der Weg führte erstens ziemlich steil bergab und war zudem noch sehr kurvig.
Ein letzter Blick in beide Spiegel.
Der Adler saß nicht mehr auf seinem Platz. Mir schwante Böses. Aber ich konnte jetzt nicht anhalten und schauen, denn die nächsten engen Kurven erforderten mein gesamtes Fahrvermögen.
Ich kam um die erste, nahm die zweite, und da erschien vor meinem Wagen ein Schatten. Der Adler war da!
Und mir wurde klar, daß ich einen Kampf auf Leben und Tod zu bestehen hatte…
***
Auch Suko befand sich in einer gefährlichen Lage. Vor ihm die gefährlichen Hunde, schräg über ihm die Katze, die ihn bereits anvisiert hatte und sich auf dem Weg zu ihm befand. Das Tier war bestimmt um das Doppelte seiner normalen Größe gewachsen. Es hatte sein Maul weit aufgerissen. Die Zunge hing hervor, und das Fauchen erreichte Sukos Ohren. Er wirbelte zur Seite, schien von einer Sekunde zur anderen zu explodieren und schlug mit seiner Dämonenpeitsche zu, deren drei Riemen sich fest um den Körper der Katze wickelten. Ihr schreiendes Miauen klang fast menschlich, als sie die Magie der Peitsche zu spüren bekam. Sie prallte zu Boden, überschlug sich dabei, und als Suko die Peitsche löste, lag die Katze dreigeteilt vor seinen Füßen.
Die beiden Hunde jagten mit gewaltigen Sprüngen heran. Es war nicht zu erkennen, welcher Rasse sie angehörten, so sehr hatten sich ihre Körper verändert. Aufgedunsen, aufgequollen und mit Schleim bedeckt, so näherten sie sich ihrem Gegner. Der eine kam von rechts, der andere von links. Mit einem Schlag seiner Peitsche konnte Suko sie auf keinen Fall zugleich erwischen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich die Tiere einzeln vorzunehmen.
Das tat er auch. Zuerst kümmerte er sich um den linken Burschen. Doch Suko hatte die Rechnung ohne den zweiten Hund gemacht, der seine Richtung änderte und auf ihn zuwuchtete.
Da half nur ein Tritt.
Wie es manchmal in den Karatefilmen gezeigt wurde, so reagierte der Chinese.
Er sprang in die Höhe. Sein rechtes Bein schoß vor, und die Seite seines Fußes traf das Tier, als es sich noch in der Luft befand. Der Inspektor hatte hinter diesen Tritt sehr viel Kraft gelegt und sein Ziel, den Kopf des Tieres, getroffen.
Das wurde zurückgeschmettert. Suko glaubte, ein Knacken zu hören, konnte sich jedoch nicht darum kümmern, da er einen Blick auf seinen ersten Angreifer warf.
Der krümmte sich am Boden. Getroffen von der Peitsche, hauchte er sein verändertes Leben aus.
Auch er zerfiel, und sein Fell wurde dabei grau und aschig.
Schwaden krochen aus den getroffenen Stellen, die träge über die Straße wehten und sich verteilten.
Suko schüttelte sich. Es war ein grauenvolles Bild, und der zweite Hund, von Sukos Tritt erwischt, bekam nun den Rest.
Suko erwischte ihn mit der Peitsche, als sich das Tier wieder erheben wollte.
Dieser Treffer bedeutete sein Ende.
Ein schauriger Laut entrang sich noch seiner Kehle, ein erschreckendes Winseln, dann war es vorbei.
Er
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