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0250 - Pandoras Botschaft

0250 - Pandoras Botschaft

Titel: 0250 - Pandoras Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durcheinander, quirlte, stank entsetzlich, wobei sie immer mehr Nachschub bekam, denn aus der Haut des im Bett liegenden Arztes drang weiterer Rauch.
    »Was ist denn…?« Miß McGovern hatte die Worte ausgestoßen. Danach ihr Schrei.
    »Neeeiiin!«
    Suko drehte sich um. Es war gut, daß er so reagiert hatte, denn so konnte er die Frau noch auffangen, bevor sie zusammensackte. Suko hielt eine Ohnmächtige in den Armen. Rasch bettete er sie in einen Sessel, bevor er wieder in das Krankenzimmer zurückging und sich dort umschaute. Es kostete den Inspektor Überwindung, nahe an die Liege des Veränderten heranzutreten. Er schaute sich den Arzt genau an. Dr. McGovern war tot.
    Das stellte Suko auf den ersten Blick fest. Und die Leiche war dabei, sich zu verändern, denn eine unheimliche Kraft hatte von ihr Besitz ergriffen.
    Suko schüttelte sich, als er in das Gesicht des Toten schaute. Es war schwarz, wirkte wie verbrannt, und es veränderte sich weiter. Zwar nahm die Schwärze nicht mehr zu, dafür schrumpfte sie zusammen. Der Kopf wurde kleiner. Auch die Haut hatte nicht mehr die Dicke, wie Suko sie gewöhnt war. Sie erinnerte ihn jetzt an dünnes Seidenpapier, das sich jedoch hart über die Knochen spannte. Und weiß schimmerten die Augäpfel in dem verbrannten Gesicht. Suko hatte bisher die Luft angehalten. Er konnte einfach nicht atmen, der Gestank dieser graugrünen Wolke war zu widerlich. So ging er zum Fenster, öffnete es und ließ die frische Luft in das Zimmer, die sofort die Wolken durcheinanderquirlte und sie dann auf die Öffnung zutrieb. Der Chinese verließ den Raum. Mit der Handfläche wischte er über seine feucht gewordene Stirn. Über seinen Rücken rann eine Gänsehaut. Er wurde hier mit Dingen konfrontiert, für die er im Moment keine Erklärung hatte, wobei er jedoch glaubte, daß hinter den Vorgängen der Name Pandora stand. Pandora!
    Die Sagengestalt mit der Büchse. Sie konnte Unglück, Pest und Qual verbreiten. Wie das vor sich ging, das hatte sie hinlänglich bei Dr. McGovern bewiesen.
    Über das Motiv dachte Suko in diesen Augenblicken nicht nach. Er hatte andere Sorgen, verließ den Raum des Schreckens und kümmerte sich um die Schwester des Toten. Sie lag weiterhin im Sessel und war im Begriff, aus ihrer Ohnmacht zu erwachen.
    Auch die Erinnerung kehrte sofort zurück, denn sie schüttelte den Kopf und stieß ein gehauchtes »Mein Gott, ich begreife es nicht!« hervor.
    Suko fand keine Worte des Trostes. Er wußte nicht, was er ihr sagen sollte. Diese Frau hatte ihren Bruder gepflegt und alles gegeben. Jetzt hatte sie miterleben müssen, wie er zu Tode kam. Eine schlimme Sache, bei der man ihr kaum helfen konnte.
    »Es tut mir sehr leid«, sagte Suko und hob die Schultern. Eine Geste der Verzweiflung, die genau seinen Gemütszustand widerspiegelte. »Ich hoffe nur, daß Ihr Bruder das einzige Opfer bleiben wird und nicht alle Menschen aus diesem Ort das schreckliche Schicksal erleiden.«
    »Glauben Sie das wirklich?« fragte die Frau leise.
    »Zumindest will ich es nicht ausschließen.«
    Die Frau nickte und senkte den Kopf. »Er war ein so guter Mensch«, flüsterte sie mit erstickter Stimme, »ein so guter Mensch. Er hat sich für seine Kranken wirklich aufgeopfert.«
    »Das kann ich mir gut vorstellen«, erklärte der Chinese.
    »Was wollen Sie jetzt tun?«
    »Sie erst einmal von hier wegbringen.«
    »Nein!« Entschieden klang die Antwort. »Das lasse ich nicht zu. Ich werde bleiben!«
    »Aber wieso? Sie können doch nicht…«
    »Doch, Mr. Suko. Mein Platz ist und bleibt hier. Ich kann den Bruder nicht allein lassen, auch wenn er nicht mehr lebt. Ich weiß nicht, ob Sie das verstehen, aber es ist nun einmal so.«
    Der Inspektor hob die Schultern. »Zwingen kann ich Sie nicht, Miß McGovern. Tun Sie das, was Sie für richtig halten.«
    »Und Sie?«
    »Ich werde mich ein wenig umschauen.«
    »Hier im Ort?«
    »Ja, das wollte ich vorhin schon.«
    »Das ist gefährlich.«
    »Wenn ich hier warte, ist es ebenfalls kaum anders. Zudem erwarte ich noch einen Freund.«
    »Auch ein Polizist?«
    »Genau.«
    »Na ja, wenn Sie meinen…«
    Suko strich der schwergeprüften Frau noch einmal über das Haar und machte sich auf den Weg. Er verließ das Haus. Die Kälte tat gut. Er atmete ein paarmal tief durch und holte danach einen Taschenspiegel hervor, um sich sein Gesicht anzuschauen. Suko rechnete damit, daß auch er sich infiziert hatte. Genau schaute er sein Gesicht an, untersuchte jedes

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