0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht
und Anstiftung zum Mord an Sarah.«
»Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass alles, was Sie von jetzt ab tun oder sagen«, fügte ich hinzu, »gegen Sie verwendet werden kann.«
Und dann riefen wir die Cops. Mit ein paar Uniformierten drangen wir in den Geheimgang ein. Er führte in einen verborgenen Keller. Wir fanden vier verstörte Gangster, die erschrocken die Arme hoben. Und wir fanden Robert und Duff.
»Gott sei Dank, dass man dich endlich mal sieht, Jerry«, brummte Robert, als ich ihm die Fesseln durchschnitt. »Den ganzen Morgen versuche ich, dich zu erreichen, um dir zu sagen, dass heute Nacht die Bank ausgeraubt wurde!«
»Das haben wir erfahren«, grinste ich. »Und zwar von drei Gangstern, die dabei waren. Einer von ihnen lebt nicht mehr. Die anderen beiden dürften inzwischen im Distriktgebäude angekommen sein. Aber, Hennegan ist auch tot.«
Robert und Duff rissen erschrocken die Münder auf, sagten aber nichts.
»Tja«, brummte Robert, als wir hinterher die Treppen hinaufstiegen, um zurück in Benders Wohnzimmer zu kommen. »Ansonsten ist der Fall ja klar, was? Bender und Whitemoor haben gemeinsame Sache gemacht.«
»Sicher«, nickte ich. »Aber warum haben sie Sarah umlegen lassen?«
Jetzt grinste Walker.
»Ich weiß es«, sagte er. »Weil Whitemoor am Tag des Mordes in der Wohnung von Eve Perkins war. Er war es, der sie erpresst hatte. Sie musste für ihn ausfindig machen, wie das mit dem Tresor funktionierte.«
»Aber das wird Whitemoor doch auch so gewusst haben«, wandte Phil ein. »Er hatte doch einen Vertrauensmann in der Bank.«
»Trotzdem wusste er es nicht«, sagte Robert. »Weder Hearshy noch Perkins haben das Geheimnis des Tresors jemandem verraten. Aus berechtigtem Misstrauen. Aber Eve Perkins brachte es aus ihrem Mann heraus. Er zeigte ihr sogar, wo die Alarmanlage ausgeschaltet wird. Und von Eve Perkins erfuhr es Whitemoor.«
»Aber wieso konnte Whitemoor Eve Perkins erpressen?«
»Ganz einfach Er hat sie in einer verfänglichen Situation mit einem fremden Mann gesehen. Vielleicht mit einem Kunden des Callgirl-Rings.«
»Dann ist alles klar«, nickte ich.
»Eben«, sagte Robert. »Der Fall ist abgeschlossen.«
»Ohne den Mörder von Eve Perkins?«, fragte ich.
Robert sah mich völlig entgeistert an.
»Kommen Sie, Robert«, sagte ich ernst. »Wir nehmen den Jaguar. Und wir holen ihn. Aber es tut mir leid, das sage ich Ihnen ehrlich.«
Phil grinste. Auch er war zu denselben Schlussfolgerungen gekommen wie ich. Aber er sagte nichts, bis wir an der Tür der Hearshy klingelten.
»Ist Telly zu Hause?«, fragte ich das Dienstmädchen.
Sie führte uns in das Zimmer des Jungen. Er wurde blass, als wir über die Schwelle traten.
»Geben Sie es zu, Telly«, bluffte ich, denn zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine Kenntnis davon, dass es wahr war, was ich sagte, nämlich: »Unser Labor hat Ihre Fingerabdrücke auf dem Giftpaket sichergestellt. Nur Sie können das Gift in den Cognac getan haben. Sie brachten Kakteen in Jimmys Zimmer und sahen dabei das Gift.«
Der Junge verzog das Gesicht, dann atmete er tief.
»Ja«, sagte er. »Ich habe es getan. Ich wollte meine Mutter vor dieser Bestie erlösen. Zweiundzwanzig Jahre lang waren meine Eltern glücklich verheiratet, bis Eve Perkins mit meinem Vater anfing…«
Ich sagte nichts. Auch Robert sagte nichts. Wir nahmen ihn mit. Er wurde vorige Woche verurteilt. Zehn bis fünfzehn Jahre. Man wird sehen müssen, ob man ihn nach sieben oder acht Jahren über den Begnadigungsausschuss herausholen kann.
ENDE
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