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Drei Gräber bis Atlantis

Drei Gräber bis Atlantis

Titel: Drei Gräber bis Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Der Pfarrer nahm mich an die Hand wie ein kleines Kind und führte mich in den stockdunklen Weg neben der Kirchenmauer aus Bruchsteinen und überwachsenem Efeu hinein.
    »Sie müssen mir nur folgen und Vertrauen zu mir haben«, hörte ich seine leise Stimme.
    »Sonst wäre ich nicht hier.«
    Er ging weiter und zog an meinem Handgelenk. »Wissen Sie, es ist nicht so einfach, und ich wusste mir auch keinen anderen Rat, als die Bitte des Mannes zu erfüllen.«
    »Hat er ausdrücklich nach mir verlangt?« fragte ich.
    »Inspektor Sinclair.«
    »Oberinspektor«, korrigierte ich ihn. »Aber das ist wohl nicht so wichtig.«
    »In diesem Fall nicht.«
    Ich wusste noch immer nicht, um was es eigentlich ging. Da rief mich der Pfarrer McBride am späten Abend zu Hause an und erkundigte sich, ob ich Zeit hätte, ihm einen Besuch abzustatten, weil es einen Mann gäbe, der mich unbedingt sprechen wollte, sich aber nicht traute, einen Polizisten im Präsidium aufzusuchen.
    Ich willigte ein, hatte zuvor mit Suko, meinem Freund, Partner und Kollegen, darüber gesprochen, und der hatte das Ganze für einen ausgemachten Bluff gehalten.
    Ich war trotzdem gefahren und rechnete auch damit, in irgendeine Falle zu laufen, denn Dämonen ließen sich, um mich in die Finger zu bekommen, immer wieder etwas Neues einfallen. Wenn sie stark genug waren, konnte sie auch ein Pfarrer nicht stören.
    Es war eine wunderschöne laue Mainacht, durch die wir schritten. In der Luft hing ein betäubender Blütengeruch. Der Wind wehte ihn aus dem Garten des Pfarrhauses zu uns herüber.
    Es brannte keine Laterne in der Nähe. Zwar war der Himmel sternenübersät, aber durch die in der Nähe stehenden dicht belaubten Bäume konnte ich ihn kaum sehen.
    »Hat er denn sonst noch etwas zu Ihnen gesagt?« fragte ich den Kirchenmann.
    »Kaum.«
    »Also doch etwas.«
    »Sicher.« McBride brummte die Antwort. »Ich habe das Wort nicht so genau verstanden, musste es mir erst zusammenreimen und kam zu dem Ergebnis, daß dieser Mann den Namen Atlantis erwähnt hat.«
    Ich horchte auf. Das war eine Spur, denn ich hatte schon einiges mit dem vor über 10.000 Jahren versunkenen Kontinent zu tun gehabt. Hätte mir der Geistliche das schon am Telefon mitgeteilt, wäre ich wesentlich schneller bei ihm gewesen.
    So hörte ich erst jetzt von dieser Überraschung, und bei dem Begriff Atlantis waren meine Sensoren sowieso auf Empfang gestellt. Was konnte dahinterstecken?
    Allmählich hatten sich meine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt. Rechts von mir befand sich die Mauer. Sie war ein langer Schatten, dessen Ende ich bereits sehen konnte.
    Nur mehr wenige Schritte, und wir hatten es erreicht. Dabei sah ich, daß wir an der Rückseite der Kirche gelandet waren, wo es eine kleine Tür gab, auf die der Pfarrer zuging. Er holte dabei einen Schlüssel aus der Tasche. Erklärend fügte er hinzu: »Es ist sonst nicht meine Art, die Kirche abzuschließen, doch in Anbetracht der Lage habe ich es für besser gehalten. Sie verstehen, Oberinspektor…«
    Ich lachte leise. »Deswegen brauchen Sie sich bei mir doch nicht zu entschuldigen.« Er schloss die Tür auf.
    Ich betrachtete die nähere Umgebung. Nicht weit entfernt wurde das Grundstück durch einen Zaun abgegrenzt. Dahinter lagen die Gärten der kleinen Einfamilienhäuser. Durch das dichte Buschwerk schimmerte an einigen Stellen Licht. Es sah so aus, als würden mitten in der Luft oder über dem Boden Goldfiguren in der Luft stehen.
    Als ich das Knarren der Tür vernahm, hörte ich die Stimme des Pfarrers und sah sein Winken. »Kommen Sie, Oberinspektor. Es sind nur noch wenige Schritte.«
    Vor ihm blieb ich stehen. Sein schmales Gesicht zeigte einen angespannten Ausdruck. Er konnte mir auch nicht in die Augen schauen, und mein Verdacht, daß etwas nicht stimmte, verdichtete sich.
    »Was ist eigentlich los?« fragte ich ihn.
    »Nichts, was soll…?«
    »Herr Pfarrer. Sie rufen mich am späten Abend an, führen mich auf einem geheimnisvollen Weg in die Kirche, machen selbst einen nervösen Eindruck, reden von Atlantis, da muss man ja als normal denkender Mensch das Gefühl bekommen, daß einiges bei Ihnen nicht in Ordnung ist. Oder sehe ich das falsch?«
    »Ja… nein, vielleicht nicht.« Er legte mir eine Hand auf die Schulter.
    »Bitte, kommen Sie mit, es dauert nicht mehr lange.«
    »Gut.«
    Der Pfarrer hatte ein Problem, das war mir klargeworden. Allerdings wusste ich nicht, wie er es lösen wollte. Mir jedenfalls blieb nicht

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