0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen
Zigarrenasche.«
Jetzt hatten wir es eilig.
»Besten Dank«, sagte ich. »Sie haben uns sehr geholfen.«
»Gern geschehen«, sagte er und stand auf, um uns die Hand zu geben.
Dann verabschiedeten wir uns.
***
Ich startete den Jaguar und Phil sah auf die Uhr. Ich fuhr schnell um den Block zur Wohnung von Mr. Baker. Vor dem Haus stand immer noch Sergeant Parrish. Er schien uns nicht zu bemerken. Phil notierte die Zeit. Dann rauschten wir zum FBI. Phil sah wieder auf die Uhr.
»Vom Revier zur Wohnung haben wir sieben Minuten gebraucht, und von dort bis hierher achtzehn Minuten.«
»Baker hat vom Revier bis hier genau 33 Minuten gebraucht. Das ist zu viel, wenn man bedenkt, dass um die Zeit noch kein Verkehr ist. Das kann etwas bedeuten, muss es aber nicht.«
»Es wäre doch nur verständlich, wenn er gezögert hätte. Der Mann hatte ihn gewarnt«, sagte Phil und stieg aus.
»Nein«, sagte ich und klappte die Autotür zu. »Es wäre genauso wahrscheinlich gewesen, wenn er auf dem schnellsten Weg hergerast wäre. Aber vielleicht hast du recht, vielleicht hat er noch unentschlossen im Auto gesessen.«
»Du willst darauf hinaus, dass er oben in der Wohnung war?«
»Ich will nur sagen, dass er oben gewesen sein könnte. Und wenn das zuträfe, dann wäre diese Zeit ungefähr die Todeszeit gewesen.«
»Ja, aber damit gibst du ja zu…«
»Wir haben jetzt nur festgestellt, dass Baker vom Revier aus nicht direkt zu uns gefahren ist. Er könnte in der Wohnung gewesen sein, er könnte aber auch…«
Phil war stehen geblieben.
»Er könnte jemanden angerufen haben. Jemandem, von dem er sich Geld zu leihen hoffte, möglicherweise.«
Wir gingen zu Mr. High.
***
Mr. High reichte uns die Frühausgabe des Morning Inquirer. Eine große Schlagzeile sprang uns in die Augen: Sind unsere Frauen nicht mehr sicher? Kann man seine Tochter nicht mehr allein auf die Straße lassen? Wie arbeitet unsere Polizei?
»Ist das .Zufall, oder hat die Presse schon etwas von der Ermordung der Baker-Tochter erfahren?«
»Auf der zweiten Seite werden alle ungeklärten Frauen-Morde aufgeführt, die in den letzten Wochen in New York geschehen sind. Der Zusammenhang wird einfach konstruiert«, sagte Mr. High.
»Unter Umständen hängen sie zusammen«, sagte ich. Mr. High sah auf.
Wir berichteten, was Morgan uns gesagt hatte.
Mr. High nickte.
»Bis jetzt waren es Fälle der Stadtpolizei und des Morddezernates. Durch das Kidnapping aber ist es jetzt eine Angelegenheit des FBI geworden.«
»Also gut, machen wir uns ans Werk, ich werde gleich beginnen, Material zu sammeln«, sagte ich und stand auf.
Mr. High winkte ab, »Vielleicht ist es besser, wenn Phil zu Merrit fährt, auf Jerry warte eine Dame, Miss Tuscaloosa.«
»Nein!«, murmelte ich erschlagen. Miss Tuscaloosa war eine gefürchtete Erscheinung. Die korpulente Dame wirbelte durch alle Veranstaltungen und Klubs und säte Klatsch und Tratsch, wo sie nur konnte. Sie hatte ein überdimensionales Bankkonto.
»Sie war vor einer halben Stunde hier. Es war ein Erlebnis.« Mr. High lächelte und schob die gelbe Visitenkarte über den Tisch. »Sie hat mich um Schutz gebeten.«
»Um Schutz?«
»Eher sollte man New York vor ihr schützen«, sagte Phil.
Dann wurde Mr. High plötzlich ernst.
»Also, sie spielte hysterisch, und wollte - in Anbetracht der vielen Mode -Taten sehen. Sie kennt eine Menge Leute, und wenn wir mit der Arbeit anfangen wollen, ist sie vielleicht nicht die schlechteste Person. Sehen Sie sich die Dame mal an. Wer weiß…«
Mr. High suchte in seinen Papieren und holte dann ein eng beschriebenes Blatt heraus.
»Sie ist die Tochter von Alexander Tuscaloosa, der vor einem halben Jahr im Alter von sechsundachtzig Jahren gestorben ist, und damit ist sie auch Alleinerbin des gesamten Vermögens geworden. Sie hat seine Ölfelder und seinen ganzen anderen Besitz geerbt und vermutlich noch vergrößert. Sie hat einmal geheiratet, mit achtzehn Jahren. Sie ist von zu Hause durchgebrannt und hat einen gewissen Pat Hancock geheiratet. Danach hat sie es nicht noch einmal versucht. Sie treibt sich auf allen Partys, in allen Klubs und bei allen Festen herum. Er kommt mir sonderbar vor, dass sie um Schutz bittet, noch dazu persönlich. Sie werden sich die Dame mal ansehen, Jerry, okay?«
Ich nickte und wir standen auf.
Auf meinem Schreibtisch waren inzwischen die ersten Berichte vom Labor eingetroffen. Dawn hatte die Asche untersucht.
Sowohl die Asche unter der Leiche, als auch
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