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0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

Titel: 0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit dem Todeszeichen
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Rund um den Tisch gelbe Sessel und eine dazu passende Couch. Gegenüber der Sitzecke an der schneeweißen Wand hingen drei abstrakte Bilder Ich blieb stehen. Der Dünne war wieder verschwunden. Ich wartete.
    Das einzig Normale waren die Bäume und der Rasen. Alles andere war wie ein Bonbonladen.
    Die Tür - es war die rote - schwang mit leisem Surren auf, und ein Hund kam herein. Ich nahm jedenfalls an, dass es nur ein Hund sein konnte, der Form nach hätte ich sogar auf einen Pudel getippt.
    Er war rosarot, und nur seine vier Pfötchen waren weiß. Dann erschien die Herrin des Glaspalastes, Miss-Tuscaloosa trug ein schillerndes rosafarbenes Kleid. Ihr rundes Gesicht hatte Falten wie der Grand Canyon und war mit Puder und Schminke vollgespachtelt. Zwei winzige schwarze Augen blitzten mich an.
    Der Hund war vor mir stehen geblieben und schnupperte vorwurfsvoll an meinen staubigen Schuhen.
    »Sehr höflich sind Sie nicht!«, krächzte die Frau in dem Moment. Die winzigen Äuglein blitzten.
    »Entschuldigen Sie doch vielmals, Madam«, sagte ich. »Ich habe Sie mir nicht so attraktiv vorgestellt.«
    Sie musterte mich eine Sekunde schweigend, dann schluckte sie die Lüge. Sie gurrte und setzte ihre Massen in Bewegung.
    »Haha«, sagte sie, »kommen Sie, Sie Schmeichler, darauf müssen wir einen trinken.«
    Ich folgte ihr zu der gelben Sitzecke und war froh, endlich einen Sessel zu haben, an dem ich mich festhalten konnte.
    »Was trinken Sie, Sherry?«, fragte sie.
    »Lieber Whisky, wenn es Ihnen nichts ausmacht«, sagte ich schnell.
    Sie drückte auf einen Knopf unter dem weißen Tisch und eine Tür ging auf, diesmal wieder die blaue.
    Es war der dunkle Lange.
    »Bringen Sie uns eine Flasche Bourbon und Eis. Soda können Sie sich sparen.«
    Der Dunkle verneigte sich und schloss die Tür hinter sich.
    »Der Gute ist stumm, ich nenne ihn Nobody. Er ist angenehm, denn er kann nicht widersprechen«, sagte sie und lehnte sich etwas zurück soweit es ihr Körperumfang zuließ. Der Hand hatte sich zu ihren Füßen in den Teppich gerollt.
    Nobody brachte uns den Whisky, schenkte jedem von uns ein und huschte wieder weg.
    Die Dame des Hauses füllte erst einmal ihr Glas bis zum oberen Rand nach, dann machte es kurz gluck, und es war wieder leer. Sie füllte das Glas sofort wieder.
    »Madame, Sie haben…«
    »Ach, sagen Sie doch nicht Madame zu mir. Sie kennen doch meinen Namen, oder?« Sie bewegte ihre Speckfalten, und ich vermutete, dass sie damit beabsichtigte, die Augen kokett aufzureißen.
    »Danke«, sagte ich höflich. »Miss Tuscaloosa, ich…«
    »Emilie Rosalie Tuscaloosa! So hat mich mein lieber Vater genannt.«
    Das dürfte schon gute 50 Jahre her sein, dachte ich.
    »Ja, ein wunderschöner Name.«
    »Nicht wahr!«, hauchte sie und gluckerte den dritten Whisky.
    »Sie haben ausdrücklich nach mir verlangt, darf ich fragen, wie Sie auf meinen Namen gekommen sind?«, fragte ich. Sie setzte kurz ihr Glas ab, klapperte etwas mit ihren Armreifen und sagte dann, ohne auf meine Frage einzugehen: »Wissen Sie, ich habe Angst, ich brauche Schutz.«
    »Aber es besteht doch nicht der geringste Anlass«, sagte ich.
    »Ha! Nicht der geringste Anlass? Das sagen Sie! In den letzten Wochen sind in New York so viele junge Frauen ermordet worden, dass ich Angst haben muss! Jedes Mädchen muss sich fürchten.«
    Ich lachte nicht. Meine eiserne Selbstbeherrschung verhinderte, dass ich auch nur den Anflug eines Lächelns sehen ließ.
    »Aber Sie haben doch Ihren Leibwächter, den starken Caro?«
    »Ha, der! Muskeln und kein Hirn. Ich brauche einen intelligenten Beschützer!«
    »Oh, danke für das Kompliment, aber ich kann mich nicht in Ihren Garten setzen und aufpassen. Alles, was ich tun kann, ist die Morde so schnell wie möglich aufzuklären und den Täter zu verhaften. Dann sind Sie in Sicherheit.«
    »Oh, wie entschlossen!«, hauchte sie verklärt.
    Ich stand auf.
    »Um ihn bald möglichst zu fassen, muss ich mich auch sofort wieder an die Arbeit machen«, sagte ich.
    Einen Moment schwieg sie, dann stand sie auf, leicht schwankend. Der Whisky hatte seine Wirkung getan.
    »Gut!«, sagte sie.
    Ich ging auf die blaue Tür zu, drehte mich um, verbeugte mich knapp und ging hinaus. Im Vorraum stand schon der Schwarze.
    »Nimm’s Leben nicht so schwer, aller Junge«, tröstete ich ihn. Er verzog keine Miene. Er hielt mir die Tür auf, ich ging hinaus, und dann krachte das Haus über mir zusammen.
    Noch im Fallen stellte ich fest, dass es

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