Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)
1 Charlie
----
Tim und ich wurden um 6:00 Uhr durch ein lautes Hämmern an der Tür geweckt. Kurz darauf kamen Carl und Carol in unser Zimmer marschiert, dicht gefolgt von Norman und Betsy. Alle vier sangen ›Happy Birthday‹ für Tim, der sich verschlafen umsah. Er hatte aber ein breites Grinsen im Gesicht.
»Danke, aber könnt ihr bitte verschwinden? Charlie und ich haben Dinge zu erledigen.« Er kicherte. »Können wir um 8 Frühstück bekommen?«
»Nein«, sagte Betsy. »Das Frühstück ist jetzt fertig. Zieht euch irgendetwas an und kommt runter.«
»Nette Show übrigens«, warf Carl lachend ein und zwinkerte. Erst dann verließ er das Zimmer.
Erst jetzt fiel uns auf, dass unsere Decke am Fußende lag. Wir waren beide nackt. Tim fing an zu kichern, ich wurde rot. Betsy lachte und schloss die Tür hinter sich.
Wir kletterten aus dem Bett und machten einen kurzen Zwischenstopp im Bad. Dann zogen wir uns an und gingen in die Küche, wo ein riesiges Frühstück auf uns wartete. Der Raum war mit Ballons dekoriert und einige Geschenke warteten darauf, geöffnet zu werden. In diesem Moment fiel mir ein, dass ich etwas vergessen hatte.
»Verdammt, ich habe kein Geschenk für dich«, gestand ich.
Tim umarmte mich fest.
»Du bist hier und wir lieben uns. Das ist das beste Geschenk überhaupt«, antwortete er und küsste mich zärtlich.
»Kaum wach und schon wieder am rummachen«, beschwerte sich Carl, der seinen Eltern Kaffee einschenkte. Es schien ihm Spaß zu machen, seinen kleinen Bruder zu ärgern.
»Du weißt, dass ich mir all deine Sticheleien merken werde?«, fragte Tim herausfordernd.
»Oh nein, bitte nicht!«, stieß Carl entsetzt aus und beide fingen an zu lachen.
Norman und Betsy sprachen beim Frühstück darüber, was sie den Tag über noch zu erledigen hatten.
»Können wir euch helfen?«, fragte ich.
»Nichts da. Ihr kümmert euch schön um euch selbst. Geht in eurer Zimmer, macht einen Spaziergang oder was euch sonst noch einfällt«, bestimmte Norman.
Tim versuchte etwas zu sagen, aber Betsy brachte ihn mit einer Handbewegung zum schweigen. Wir gaben uns geschlagen und gingen in unser Zimmer.
Nachdem wir die Tür hinter uns geschlossen hatten, schubste Tim mich aufs Bett. Seine Augen funkelten schelmisch und er warf sich auf mich. Wir küssten uns leidenschaftlich und streichelten uns gegenseitig.
»Vierzig Monate, Charlie. Ich kann es immer noch nicht richtig fassen«, sagte er zwischen unseren Küssen. »Es fühlt sich so gut an, dich endlich bei mir zu haben.«
Ihm lief eine Träne über die Wange, die ich ihm mit dem Daumen wegwischte.
»Das hast du schon einmal gemacht«, stellte er fest und lächelte. »Damals im Camp, als ich mich bei dir geoutet habe.«
»Ich weiß«, antwortete ich und küsste ihn erneut. »Ich bin so froh, dass wir es endlich geschafft haben.«
Tim drückte sich fester an mich und ich umarmte ihn.
»Und ich erst«, sagte er. »Es war die reinste Hölle, dich so lange nicht sehen zu können. Versprich mir, dass das nie wieder passieren wird. Nochmal würde ich das nicht aushalten.«
Tim legte seinen Kopf auf meine Brust und ich streichelte ihm sanft durchs Haar. Wir sagten beide lange Zeit nichts, sondern genossen einfach nur den Moment. Irgendwann schliefen wir zusammen ein.
Als ich meine Augen wieder öffnete, dauerte es einen Moment, bis ich wusste, wo ich war. Tim lag neben mir und schaute mich an. Sein Kopf war auf seine Hand gestützt und er lächelte.
»Du bist so süß, wenn du schläfst«, sagte er.
Ich grinste ihn an.
»Wie lange haben wir geschlafen?«
»Ich bis zum Mittagessen. Du noch 2 Stunden länger. Ich habe es einfach nicht übers Herz gebracht, dich zu wecken.«
Ich zog Tim an mich heran und küsste ihn. Ich konnte nicht genug davon bekommen.
»Wollen wir mal runter gehen? Vielleicht haben deine Eltern ihre Meinung geändert?«
»Nein, ich durfte auch nach dem Essen nicht helfen.«
Nachdem ich einen Abstecher ins Badezimmer gemacht hatte, gingen wir gemeinsam nach unten. Norman und Betsy hatten das Wohnzimmer wieder einmal umgeräumt, damit alle an einem Tisch sitzen konnten.
»Letzte Nacht muss ganz schön anstrengend gewesen sein«, sagte Carl mit einem teuflischen Grinsen, als er mich sah.
»Denk dran, großer Bruder. Ich merke mir alles«, antwortete Tim für mich.
»Mist! Ich habe nichts gesagt.«
Damit drehte er sich um und ging in die Küche zurück.
»Hast du Hunger?«, fragte mich Tim.
»Nicht wirklich.
Weitere Kostenlose Bücher