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0254 - Die Geistersonne

Titel: 0254 - Die Geistersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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griff er danach und schloß die Finger darum. Doch plötzlich fiel ihm das Skelett nahe dem Ufer wieder ein. Hatte der Stein nicht unmittelbar unter der gebleichten Knochenhand gelegen?
    Es war Andohr, als brannte der Stein in seiner Hand wie Feuer.
    Vielleicht war auch er ein Werkzeug des dämonischen Lichts, ein Todbringer!
    Er stieß einen unartikulierten Schrei aus.
    Dann warf er den Stein mit aller Kraft gegen das leuchtende Tor!
    Schmetterndes Krachen dröhnte durch die unüberschaubare Halle. Grelle Blitze durchzuckten die grünliche Dämmerung.
    Grollender Donner rollte irgendwo hoch oben hin und her.
    Andohr sank in die Knie.
    Seine Hände versuchten, sich im schwankenden Boden festzuhalten. Seine Lungen keuchten.
    Dunkelheit umwölkte seinen Blick. Doch als die Blendwirkung nachließ, entdeckte Andohr das Tor im Fels.
    Kein blauweißes Leuchten versperrte mehr den Weg.
    Im grünen Dämmerlicht klaffte das Tor wie ein gähnender Schlund.
    Erhobenen Hauptes schritt Andohr hindurch. Er spürte den Schmerz nicht mehr, der noch vor kurzem seinen Körper gepeinigt hatte. Die Furcht war verflogen. Wie selbstverständlich hob er den dicht hinter dem Eingang liegenden schimmernden Stein auf und schloß ihn in seine Faust ein. Er wußte mit nie gekannter Klarheit, daß dieser Stein kein Todbringer war, Tod brachte er nur dem Unwürdigen. Dem Würdigen aber, der ihn richtig anzuwenden wußte, gab er unvorstellbare Macht.
    Immer tiefer schritt er in die Dunkelheit hinein. Ein geisterhaftes Raunen war um ihn herum. Seltsame Wesenheiten aus Licht und Schatten griffen aus den Wänden nach ihm - dann hob Andohr den Stein, und die Wesenheiten entflohen.
    Und dann tauchte eine rötliche Flamme auf. Sie glitt auf ihn zu und wich nicht aus, als er den Stein hob. Mit mildem Licht brannte sie weiter. Dann begann sie einen seltsamen Tanz. Sie schwebte ihm voraus, kehrte zurück, wartete, bis er sie eingeholt hatte und schwebte erneut vor ihm her.
    Andohr begann, schneller auszuschreiten.
    Die Flamme tanzte vor ihm her.
    Nur einmal zögerte er.
    Das war, als sich die Dunkelheit lichtete und sich der Gang teilte.
    Ein hoher, einladender Tunnel schien geradewegs in die sonnenbeschienene Oberwelt zu führen. Der andere Tunnel war schmal. Rinnsale rieselten von seinen bröckligen Wänden, Trümmer bedeckten den Boden - und in der Ferne zuckten gespenstisch drohende Lichter.
    Andohr wollte den Gang zur Oberwelt nehmen.
    Aber die rötliche Flamme drang in den verfallenen Tunnel ein und wartete. Andohr tat einen weiteren Schritt auf den hohen Tunnel zu.
    Da verformte sich die Flamme, schien zu einem spitzen Gesicht zu werden, aus dem ihn zwei runde Augen bittend ansahen.
    Sekundenlang brach ein Stück Erinnerung aus Andohrs Unterbewußtsein an die Oberfläche. Sekundenlang nur - doch das genügte. Er wählte den Gang, der scheinbar in die Unterwelt führte.
    Und plötzlich spürte er tastende, sondierende Gedanken in seinem Geist.
    Am Ende dieser Phase erlitt die Gemeinschaftsintelligenz ihre erste Niederlage.
    Aber noch war sie nicht geschlagen ...
    Baar Lun stolperte erschöpft in den Beratungsraum und riß sich den Funkhelm vom Kopf.
    „Jetzt begreife ich erst, welch hartes Leben die Paddler seit zwei Generationen ununterbrochen führen müssen, Gucky. Aber wir haben es geschafft. Die Geschützkuppel A-4 ist vernichtet!"
    Der Mausbiber winkte lässig ab.
    „Deine Geschützkuppel kann mir gestohlen bleiben, Bleichgesicht!"
    „Aber ...?" Der Modul ließ sich auf eine Sitzbank fallen und blickte Gucky verwundert an.
    Der Mausbiber lachte schrill.
    „Entschuldige, Freund", sagte er. Dann lachte er wieder. „Aber bei allen Sonnen, Planeten, Spiralnebeln und Mohrrübenfeldern des Universums! Von deiner Geschützkuppel will ich jetzt nichts mehr hören, verstanden!" Er machte eine Pause, setzte sich in Positur und fügte hinzu: „Ich habe Perry Rhodan gefunden ...!"
    Baar Lun sprang auf. Er riß den Mausbiber an der Schulter herum und funkelte ihn zornig an.
    „Gucky! Wenn du dich über mich lustig machen willst, dann ...!"
    Aber Guckys gute Laune war nahezu unerschütterlich.
    „Worum wetten wir, daß ich ihn gefunden habe, he?"
    Der Modul ließ ihn verdutzt los.
    „Was ist das: wetten?"
    Der Mausbiber winkte ärgerlich ab.
    „Schade! Ich dachte, ich könnte wieder einmal eine Extraportion Mohrrüben gewinnen. Bei Gelegenheit kläre ich dich über diesen schönen terranischen Brauch auf. Jetzt ist keine Zeit dazu.
    Ich weiß, wo

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