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0254 - Die Geistersonne

Titel: 0254 - Die Geistersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte gespürt, daß Untätigkeit die Moral der Kosmo-Ingenieure untergrub. Darum, und um den Wert der neuen Freundschaft zu beweisen, war er hier. Er führte einen Stoßtrupp von achtzehn Paddlern an. Das Ziel hieß: Zerstörung der Geschützkuppel A-4.
    Dazu mußte man jedoch erst einmal in die Kuppel hinein, von außen ließ sie sich nicht ohne Schaden für die weitere Umgebung zerstören.
    Der Modul lächelte, als er daran dachte, daß dies sein erster richtiger Kampf werden würde. Eigentlich hätte er die Führung eines Stoßtrupps einem der kampferprobten Paddler überlassen sollen. Doch die Ingenieure schienen von ihm wahre Wundertaten zu erwarten. Im Interesse des Bündnisses durfte er sie nicht enttäuschen.
    Baar Lun rückte den Funkhelm zu recht. Er war für den Kopf eines Paddlers gefertigt und ihm etwas zu weit. Aber ohne Funkverbindung ging es bei diesem Unternehmen nicht.
    Erneut stieg dampfende Feuchtigkeit aus dem Dschungel auf.
    Der Modul nickte befriedigt, als mehrere dichte Schwaden zwischen Dschungelrand und Bunker vorüberzogen. Rasch stieß er einen Befehl hervor.
    Zur Linken sprangen drei untersetzte Gestalten auf und liefen auf die Ruine einer Transformatorenstation zu. Sie verschwanden zwischen geborstenen Wänden und ineinander verdrehten Trägern. Als sich der Nebel lichtete, war nichts mehr von ihnen zu sehen.
    Baar Lun sprach einige neue Befehle ins Mikrophon. Er robbte etwas nach rechts, wo neun Paddler ihn bereits erwarteten. Sie lagen dicht an den Boden gepreßt. Nur ihr keuchender Atem war zu hören. Die Flammstrahler hielten sie umklammert - bis auf die beiden Männer, die die Sprengladungen trugen.
    „Fertig!" gab der Modul bekannt. „Operationsfeld einnebeln!"
    Die drei Paddler in der Ruine wurden aktiv. Sie schleuderten Nebelgranaten gegen die Dschungelwand.
    Aus dem Dickicht drangen kreischende Schreie. Baar Lun preßte die Kieferleisten fest aufeinander, als er das klatschende Geräusch von Kampfpflanzen hörte, die sich vom Dschungeldach auf das Plastik der Wertplattform gestürzt hatten. Aber noch schienen die Pflanzenwesen nicht zu wissen, wo der Feind steckte.
    Da begannen die Männer, aus der Ruine mit ihren Flammwerfern zu schießen. Gleißende Lichtbündel fluteten gegen die grüne und violette Mauer verbreiteten sengende Hitze und rissen schwarze Lücken in den Dschungel.
    Unterdessen hatten die Nebelgranaten ihr Werk begonnen. Rings um die Geschützkuppel ballten sich gelblichweiße Wolken, formten sich zu monströsen Gebilden und hoben und senkten sich in geisterhaft lautlosem, unheimlich langsamem Tanz.
    An der Spitze seiner neun Leute kroch Baar Lun auf die Geschützkuppel zu. Am Schluß kamen die Paddler mit dem Sprengstoff.
    Von der Ruine der Transformatorenstation strahlten immer noch die breit gefächerten, tödlichen Flammenbahnen aus. Doch das Kreischen der Botas schwoll mehr und mehr an. Dann brachen die ersten Strahlschüsse aus dem Dschungel. Die Trümmer der Transformatorenstation begannen teilweise zu glühen.
    „Reserve!" schrie der Modul ins Mikrophon. „Feuerschutz!"
    Sechs Paddler waren in der Ausgangsstellung geblieben. Von ihrem Platz aus schossen nun sechs vernichtende Strahlenkegel in die zum Gegenangriff antretenden Botas. Die Verwirrung beim Gegner war stärker, als es sich der Modul hätte träumen lassen.
    Jetzt oder nie! dachte er.
    Er befahl seiner Gruppe den Angriff.
    Seine neun Männer und er liefen geduckt auf die vernebelte Geschützkuppel zu. Schon glaubte Baar Lun, der Feind könne völlig überrumpelt werden, da schlug ihnen Energiefeuer entgegen.
    Er schoß im Laufen.
    „Kuppel beidseitig umgehen!" schrie er. „Eingang für den Sprengtrupp freikämpfen!"
    Es wurde ein harter, erbarmungsloser Kampf. Blendendes Feuer durchzuckte den künstlichen Nebel. Die Hitze nahm dem Modul fast den Atem. Er merkte nicht, daß er ununterbrochen schrie.
    Doch er wich nicht, sondern kämpfte sich Sprung für Sprung vorwärts.
    Als erster erreichte er den Eingang der Geschützkuppel. Aus dem Dunst hinter ihm huschte eine Gestalt schemenhaft heran und verschwand in der Öffnung.
    „Wo ist der zweite?" stieß Baar Lun hervor.
    Er erhielt keine Antwort.
    Ein verkrümmter Schatten tauchte vor ihm auf. Ohne zu überlegen, drückte der Modul auf den Feuerknopf. Dann eilte er einige Sehritte zurück. Der zweite Mann des Sprengtrupps lag reglos neben der Kuppelwand. Baar Lun riß ihm die Sprengladung aus der verkrampften Hand und stürmte wieder zum

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