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0254 - Die Geistersonne

Titel: 0254 - Die Geistersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erneut, wobei er zur Verstärkung seiner relativ schwachen Stimmkraft den Außenlautsprecher seines Raumanzuges benutzte. „In zehn Minuten müssen wir mindestens zweihundert Meter weiter sein!" Das war leichter gesagt als getan.
    Die Gemeinschaftsintelligenz schien nicht gewillt, ihre Gefangenen ohne weiteres ziehen zu lassen. Als die Kolonne der völlig unbekleideten Männer durch den Ausgang in einen Pflanzentunnel wankte, lösten sich Hunderte von Kampfpflanzen von der Decke und fielen über sie her. Ohne Guckys telekinetische Fähigkeiten wäre der Befreiungsversuch bereits hier gescheitert. Der Mausbiber schleuderte die Kampfpflanzen in den freien Teil des Ganges, wo sie von den Flammstrahlern der Techniker-Eskorte vernichtet wurden.
    Endlich erreichte man eine nach oben führende „Rolltreppe". Die Pflanzen hatten ihre Drehbewegungen eingestellt, waren aber offenbar nicht mder Lage, die Konstruktion, die in vielen Jahren fest miteinander verwachsen war, aufzulösen. Von den Paddlern erfuhren Gucky und der Modul, daß die Botas solche rolltreppenähnlichen Konstruktionen benutzten, um ihre Stoßtrupps an die Unterseite der fliegenden Werft zu bringen.
    Als die Gefangenen die Stufen betraten, leuchtete einige hundert Meter hinter ihnen ein greller Lichtpunkt auf, vergrößerte sich rasch und verbreitete eine Hitze, die sogar noch auf diese Entfernung hin schmerzhaft auf der Haut brannte.
    Mitten aus der Gluthölle kam der Haluter gestapft.
    „Der Rücken ist frei!" schrie er mit seiner dröhnenden Stimme.
    „Ich denke, das Schlimmste liegt hinter uns."
    „Hoffentlich!" murmelte Baar Lun skeptisch.
    Das Ultraschlachtschiff verschwand von einer Sekunde zur anderen in der eigenartigen Zone des Universums, die man Zwischenraum nannte, weil sie zwischen dem vier und dem fünfdimensionalen Kontinuum lag.
    Eine Viertelminute später kehrte der Raumgigant wieder in den Normalraum zurück.
    Die Luft der Zentrale wurde vom Heulen der Alarmsirenen erschüttert.
    Oberst Rudo ließ mit höchsten Werten verzögern. Dennoch schien es, als würde die CREST III eine Bruchlandung auf der Oberfläche des so überraschend aufgetauchten Planeten vollführen.
    Die Atmosphäre rings um die flammenden Schutzschirme kochte förmlich. Aber der HÜ-Schirm hielt der Belastung mühelos stand.
    Einem Aufprall auf ein Hindernis von Planetengröße jedoch würde selbst er nicht gewachsen sein.
    John Marshall überlegte fieberhaft, was er falsch gemacht hatte.
    Er war der Meinung gewesen, hinter der erloschenen blauweißen Sonnenprojektion befände sich der Raum, so wie er wirklich war.
    Und nun tauchte man aus dem Zwischenraum unmittelbar in die Atmosphäre eines Riesenplaneten ein!
    Sollte er sich so sehr getäuscht haben?
    „Ortung an Kommandeur!" krachte es plötzlich aus dem Interkom.
    „Bitte melden!"
    Der Telepath beugte sich vor und zog das Mikrophon heran.
    „Hier Marshall. Was gibt es?"
    „Sir!" Das war die Stimme des Cheforters. „Sir, dieser Planet ist identisch mit Smaragd I."
    „Danke!" war alles, was John Marshall darauf zu erwidern vermochte.
    Smaragd I! Nun war alles klar!
    Er wußte, welchen entscheidenden Fehler er begangen hatte.
    Die anderen waren ebenfalls nicht darauf gestoßen, aber das entschuldigte sein Versagen natürlich nicht.
    Die CREST III hatte beim ersten Versuch zur Rückkehr am Rande des Smaragd-Systems in den Normalraum zurückkehren sollen. Sie war statt dessen in der Nähe jenes blauweißen Sonnengiganten aus dem Zwischenraum gekommen.
    Doch der Sonnengigant stellte nichts als eine Projektion dar.
    In Wahrheit hatten sie bereits beim ersten Anflug ihr Ziel erreicht.
    Der oder die Unbekannten mußten folglich mit zwei Methoden zugleich gearbeitet haben: einmal mit der Fernprojektion zur Vorspiegelung einer falschen Umgebung - und dann mit einem Zeitfeld zur Verhüllung der wirklichen Gegebenheiten!
    Und als die CREST im Linearraum verschwand, hatten die Unbekannten das Zeitfeld einfach deaktiviert.
    Der Ultragigant wurde von schweren Erschütterungen geschüttelt. Die weitgespannten Schutzschirme waren auf die Planetenoberfläche gestoßen.
    John Marshall blickte mit geweiteten Augen auf den Panoramaschirm.
    Draußen tobten furchtbare Gewalten. Pulverisierter Fels und brennender Staub schossen gleich himmelhohen Wogen nach allen Seiten davon. In den Schutzschirmen wetterleuchteten Energieentladungen. Der ferne Horizont färbte sich blutigrot.
    Erst nach einiger Zeit registrierte der Telepath, daß

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