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0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

Titel: 0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine Wunde vernäht. Doch hier wurde nicht geheilt, sondern grausam getötet.
    Innerhalb der nächsten Minuten verschlossen die mörderischen Haare oder Fäden den Mund des Mädchens.
    Katja Maybach starb.
    In den letzten Sekunden des Lebens, sah sie noch einmal klar. Auch hatte sie das Gefühl, als wäre das Gespinst vor ihrem Gesicht durchsichtig geworden, denn sie erkannte dahinter nicht nur das Fenster, sondern auch eine Gestalt.
    Hell und weiß, einem Geist ähnlich. Das war sie!
    Himmel, genau sie. Aber es konnte nicht wahr sein. Kaum zu glauben.
    Sie war doch…
    Der weitere Gedanke wurde erstickt. Tot war nicht das Wesen im Zimmer, sondern ein 20jähriges Mädchen namens Katja Maybach…
    ***
    Der ganze Fall fing schon besch… eiden an!
    In Frankfurt ging es los. Als ich landete —Suko war in London geblieben, um sich weiter mit dem Todesnebel zu beschäftigen — sah ich zwar viele Menschen auf dem Frankfurter Flughafen, nur keinen Kommissar Mallmann, der mich sonst bei meinen Besuchen immer abholte. Ich hatte in der Nacht noch mit ihm telefoniert. Will hatte auch versprochen zu kommen, jetzt war er nicht da, und ich stand neben meinem Koffer, schaute mich um, ärgerte mich und zuckte zusammen, als mich ein Mann in grüner Uniform ansprach.
    »Oberinspektor Sinclair?«
    Da der Mann ziemlich klein war, blickte ich zuerst auf seine Mütze. Als er den Kopf hob, sah ich das runde Gesicht unter dem vorspringenden Schirm. »In Lebensgröße.«
    »Ich möchte Sie bitten, mit mir zu kommen.«
    »Und wohin?«
    »Ein Kommissar Mallmann hat eine Nachricht für Sie hinterlassen, mein Herr.«
    »Wenigstens etwas«, murmelte ich, und der Uniformierte fühlte sich angesprochen. »Sagten Sie etwas?«
    »Ja, aber mehr zu mir.«
    Da lachte der Bursche. Er brachte mich in einen Raum, der als Büro eingerichtet war und in dem sein Vorgesetzter saß. Er übergab mir einen Brief meines Freundes Will.
    Als ich den Umschlag aufriß, hatte ich sofort ein ungutes Gefühl, das ich bald bestätigt bekam.
    Lieber John, las ich. Es tut mir leid, dich nicht am Flughafen abholen zu können. Deshalb mußt du allein den Weg nach Trier finden. Am besten fährst du mit dem Zug.
    Ich bedankte mich bei den Beamten und verließ das Büro.
    Mit der S-Bahn fuhr ich vom Flughafen nach Mainz. Nach acht Minuten Übergangszeit hatte, ich Anschluß an den D-Zug nach Koblenz. Dort hatte ich zwanzig Minuten Zeit, den Bahnsteig zur Moselbahn zu suchen.
    Alles klappte prima. Ohne Streß.
    Wir verließen Koblenz um 10 Uhr 47. Ich konnte in Ruhe meine Zeitung lesen, die ich mir aus London mitgebracht hatte.
    Als wir über den Rhein fuhren, wurde ich an das Abenteuer erinnert, das ich mit dem Vampir Fariac vor gut drei Jahren erlebt hatte. [2]
    Aber das war längst vergessen.
    Schnee lag auch noch.
    Bei dieser Kälte taute er ja nicht weg. Auf den freien Hängen der Berge schimmerte er im Sonnenlicht. Die Straßen rechts und links des großen Stroms waren trocken.
    Der Nahverkehrszug brachte mich meinem Ziel näher. Hoffentlich erwartete mich Will Mallmann in Trier! dachte ich.
    Pünktlich um 12 Uhr 51 erreichte ich die alte Kaiserstadt an der Mosel. In einem im Zug liegenden Prospekt hatte ich einiges über Trier gelesen und war vor Achtung erstaunt. Das Motto hatte ich nicht vergessen. Mit 2000 Schritten konnte man hier 2000 Jahre Geschichte erleben. Und im nächsten Jahr wurde Trier 2000 Jahre alt. Aber ich war nicht gekommen, um Feste zu feiern, sondern, um Dämonen zu jagen.
    Trier war von einer herrlichen Landschaft umgeben. Die Weinberge und die Mosel hatte ich vom Zug aus gesehen.
    Quietschend und sanft nickend kam der Zug zum Stehen. Die Endstation. Reisende verließen den Wagen.
    Ich vernahm eine Lautsprecherstimme, die auf die fahrplanmäßigen Anschlüsse aufmerksam machte.
    Und kaum hatte ich den Wagen verlassen, als ich unter einer karierten Schirmmütze ein grinsendes Gesicht entdeckte. So verschmitzt grinste nur einer: Der Mann mit der Römernase und den acht Haaren in neun Reihen, wie ich immer sagte.
    Eben Will Mallmann!
    Er lachte und schlug mir auf beide Schultern. »Herzlich willkommen in Germany, alter Freund.«
    Ich verzog das Gesicht. »Sag mal, Will, lachst du mich nun an oder aus, weil ich mit dem Zug gekommen bin.«
    »Als Reisender in Sachen Dämonen lache ich dich nur an. Außerdem ist die Sache zu ernst.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Das wirst du gleich erleben. Es hatte schließlich einen Grund, daß ich dich nicht abholen

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