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0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

Titel: 0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Raum verlassen hatte, es standen noch genügend andere zur Auswahl.
    Vorsichtig drehte sich der Kommissar nach rechts. Er ging weg von der Stelle, die ihm fast zum Verhängnis geworden wäre.
    Schritt für Schritt bewegte er sich. Mit dem Rücken fest gegen das Mauerwerk gepreßt.
    Sein Mund stand offen. Stoßweise drang der Atem daraus hervor.
    Schweiß klebte auf seiner Stirn, trotz der Kälte. Will stellte sehr schnell fest, daß auch der Sims den Zeiten hatte Rechnung tragen müssen, denn er besaß längst nicht mehr die Festigkeit wie zu Baubeginn.
    Auf einmal bröckelte er weg.
    Zuerst hörte Will das Knirschen, und plötzlich gab der Boden unter ihm nach, wobei er eine Sekunde später den Aufschlag des herausgebrochenen Steins auf dem Gehsteig hörte.
    Sofort meldete sich der Zuschauer. »He, Mann, fast hättest du mich erwischt.«
    Will kümmerte sich nicht um das Gerede. Er hatte genug mit sich selbst zu tun.
    Bis zum nächsten Fenster waren es zwar nur zwei Schritte, aber der Kommissar hatte eine Strecke zu überwinden, die nicht nur sehr schmal, sondern auch noch abgebröckelt war. Und die frei im Sims hängenden Steine sahen auch nicht gerade vertrauenserweckend aus.
    Er schaffte es.
    Als er das Fenster, sein Ziel, plötzlich vor sich sah, glaubte er fast an einen Traum.
    Dieses Fenster besaß keine Scheiben. Will konnte den rechten Arm vorstrecken und sich an dem noch vorhandenen Rahmen festklammern.
    Unter dem Beifall des Zuschauers kletterte er in den Raum. Kaum hatten seine Füße den Boden berührt, als ihn das große Zittern überkam und er sich nicht mehr halten konnte.
    Die Knie gaben nach, vor seinen Augen drehte sich die Welt, und er merkte kaum, daß er zusammensackte und erst einmal auf dem Boden hockenblieb.
    Der in seinen Nacken fahrende kalte Wind brachte ihn allmählich zur Ernüchterung. Will Mallmann dachte daran, daß er hier keine Ewigkeit sitzen konnte, er mußte weiter.
    Sich mit beiden Händen abstützend, kam er schließlich auf die Füße.
    Noch immer fühlte er sich mies.
    Auf der Straße lachte der Zuschauer. »Eintritt gebe ich dir aber nicht!« schrie er dann.
    Will kümmerte sich nicht um den Mann. Er war froh, mit dem Leben davongekommen zu sein.
    Als er telefonierte, hatte er seine Pistole weggesteckt. Jetzt holte er die Walther wieder hervor und visierte das offene Rechteck in der Wand an, wo sich einmal die Tür befunden hatte.
    Der Kommissar erinnerte sich daran, daß er dieses Zimmer auf dem Hinweg schon einmal passiert hatte. Der nächste Raum, wo alles geschehen war, lag also nebenan.
    Mallmann verließ das Zimmer. Ruhig war er nicht. Das Zittern ließ sich nicht vermeiden. Auch die Hand mit der Waffe bewegte sich. Im Gang blieb der Kommissar stehen. Er zielte in das Zimmer hinein, das für ihn fast zu einer tödlichen Falle geworden wäre. Auch wenn die Tür nicht bis zum Anschlag hin offenstand, konnte der Kommissar genug sehen. Der Raum war verlassen.
    Keine Plasmawolke schwebte mehr innerhalb des Zimmers. Nur noch der Tote lag auf dem Bett.
    Abermals ging Will Mallmann zu ihm. Diesmal war er noch vorsichtiger.
    Er rechnete damit, wieder angegriffen zu werden und sah sich angenehm enttäuscht, daß dies nicht geschah.
    Die Mordkommission mußte alarmiert werden. Wenn das Telefon noch funktionierte, brauchte Will nicht erst zu seinem draußen parkenden Wagen zu laufen.
    Er machte einen Versuch, hörte das Freizeichen und nickte zufrieden.
    Die Nummer seiner Kollegen kannte er. Der Kommissar gab einen kurzen Bericht und versprach, das Eintreffen der Mordkommission abzuwarten. Als er den Hörer auflegte, atmete er tief durch.
    Die große Gefahr, so glaubte er jetzt, war überstanden. Der Horror hatte ihn nicht erwischt.
    Will Mallmann spielte mit dem Gedanken, John Sinclair noch einmal anzurufen, ließ es jedoch bleiben, denn John würde sicherlich bereits in den Vorbereitungen stecken.
    Die Zeit wurde ihm lang.
    Auch von der Straße drang kein Geräusch zu ihm durch das offene Fenster hoch. Man konnte das Gefühl bekommen, alles wäre eingefroren.
    Und dann hörte Will doch einen Laut, aus dem Flur.
    Wie ein Schaben hatte es sich angehört. Schnell war der Kommissar aus seiner sitzenden Stellung in die Höhe geschossen, lief zur Tür und sah tatsächlich etwas.
    Einen Geist!
    Mitten im Gang schwebte die geisterhafte Gestalt. Sie war ein Schemen, ein Hauch, aber vorhanden.
    Der Kommissar war so überrascht, daß es ihm glatt die Sprache verschlug. Zudem hatte es

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