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0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

Titel: 0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Telefonhörer gegen mein Gehör brandete.
    Ich zuckte zusammen, fuhr in die Höhe, stieß mir noch das Knie am Tisch und warf fast ein Glas um.
    Der Schock hatte gesessen.
    Mit diesem seltsamen Anruf hatte ich nicht gerechnet. Nach einem pünktlichen Feierabend war ich in meine kleine Wohnung gefahren, um mich zu entspannen. Hinter uns lagen harte Tage. Nicht zuletzt der Kampf mit dem Todesnebel hatte uns fertiggemacht. Es wäre uns fast gelungen, ein Mittel gegen ihn zu finden. Wir befanden uns sehr dicht vor dem Ziel, brauchten nur noch zuzugreifen, hielten bereits das Gegenmittel quasi in den Händen, und dann war alles umsonst gewesen. Die Tafeln, auf denen die wichtigen Sätze standen, zerbröckelten Kara, der Schönen aus dem Totenreich, unter den Fingern. [1]
    Myxin, Suko und ich standen da wie angewurzelt und konnten nur noch schauen.
    Auch einen Abend später hatte ich diese Niederlage noch nicht überwunden. Im Büro hatte ich gesessen und darüber nachgedacht, war jedoch zu keinem Ergebnis gekommen. Suko konnte auch nicht weiterhelfen, und nur Glenda war guter Laune gewesen, denn Sarah Goldwyn, die Horror-Oma, hatte sie eingeladen, mit ihr nach Rom zu fahren. Mrs. Goldwyn hatte in einem Preisausschreiben eine Woche Rom gewonnen und suchte eine zweite Person, die mit ihr fuhr.
    Glenda wollte fahren.
    Ich gönnte ihr den Trip, hatte mit ihr allerdings kaum darüber gesprochen, da mich andere Probleme plagten.
    Wir hatten uns noch einmal mit der alten Zigeunerin Azucena unterhalten, sie regelrecht verhört, aber sie konnte uns auch nichts sagen. Die Schrift der Steintafeln, zwar von ihr entdeckt, hatte sie jedoch nicht entziffern können.
    Das war es also.
    Zu Hause wollte ich den Abend entspannend verbringen.
    Und jetzt der Anruf.
    »Joohhnnnn!« Abermals schallte mir mein Name entgegen, und ich wußte nicht, was ich machen sollte. Ich hatte nicht einmal die Stimme erkannt, deshalb wollte ich unbedingt wissen, wer mich da anrief, denn beim Rufen meines Namens hatte sich die Stimme regelrecht überschlagen.
    »Verdammt, wer ist denn da?«
    »Will, ich…John, du mußt kommen. Höchste Eisenbahn. So schnell wie möglich. Falls ich es nicht mehr schaffen sollte und sie mich umbringen, gebe ich dir Stichworte. Trier, der Tote namens Dirk Behrens, die Fäden…«
    »Sonst nichts?«
    »Nimm die nächste Maschine, John. Bitte, ich…«
    Nach dem letzten Wort vernahm ich das typische Geräusch, das entsteht, wenn jemand den Hörer auf die Gabel legt.
    Ich war bleich geworden, und als ich mich auf mich selbst konzentrierte, merkte ich das Zittern. Verdammt, da hatte man mich ganz schön aufgeregt. Ausgerechnet Will Mallmann. Der alte Spezi, eigentlich die Ruhe in Person. Wenn er so reagierte, dann mußte er in Schwierigkeiten stecken. Er hatte mich angerufen, weshalb nicht seine Dienststelle?
    Vielleicht war der Anruf bei mir sein zweiter gewesen, jedenfalls befand er sich in Gefahr, und mich bat er um Hilfe.
    Nachdenklich und mit einem flauen Gefühl im Magen nahm ich wieder im Sessel Platz. Da stellte sich tatsächlich die Frage, was ich unternehmen sollte?
    Der Kommissar hatte mich darum gebeten, nach Trier zu kommen. Aus dieser Stadt hatte er angerufen, dort mußte er sich in einer teuflischen Klemme befinden.
    Was sollte ich tun?
    Ich saß ein paar Hundert Meilen entfernt, war hilflos und gleichzeitig durch den Anruf aufgeschreckt. Er hatte mich regelrecht aus der Bahn geworfen.
    Ich holte mir Auskünfte über die startende Maschine ein, denn mein Entschluß stand längst fest.
    Ich mußte Will Mallmann helfen, und ich hoffte, einen lebenden Kommissar vorzufinden…
    ***
    Will ließ den Hörer fallen, als bestünde er nicht aus Kunststoff, sondern aus heißem Metall. Mit dem Hörer fiel auch der Apparat auf das Bett, wo der Tote lag, und Will drückte seinen Körper zur Seite. Er hatte Schreckliches hinter sich. Erst die Entdeckung dieses Toten, dann die seltsamen Fäden, der Anruf…
    Wills Gedanken stockten.
    Sein Gehirn schien mit keinem Blut mehr versorgt zu werden. Die Fäden standen wie eine weiße schwebende Wand vor ihm, und es gelang ihnen, der Luft den Sauerstoff zu entziehen, so daß es dem Kommissar schwerfiel, überhaupt noch Atem zu bekommen. Er röchelte, und vor seinen Augen verschwamm alles. Er sah die weiße Fadenmasse wie einen Nebel, ein Gespinst, das zwar sehr dicht, dennoch auch ein wenig durchsichtig war.
    Will wich zurück. Seinen Mund hatte er weit aufgerissen. Er atmete saugend und

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