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0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz

0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz

Titel: 0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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bekommst !«
    Bevor Carsten Möbius etwas erwidern konnte, hatte man ihm schon den Helm übergestülpt. Schnell überprüfte er, ob unter der Tunika das Schulterhalfter mit dem Revolver an seinem Platz war. Aber das war ein reiner Routinegriff.
    »Ich möchte… ich möchte… die Götter um Sieg anflehen!« stotterte Möbius und gab sich betont furchtsam. Er sah Mirmillo vor einem kleinen Altar der Göttin Victoria knien und hoffte, ihm noch etwas zuflüstern zu können. Denn in Sekundenschnelle hatte er einen Plan gemacht, wie er vielleicht entkommen konnte.
    Wenn zweihundert Gladiatoren in die Arena stürmten und aufeinander einprügelten, ergab sich sicherlich die Möglichkeit, sich abzusetzen.
    Es gelang, die beiden Wärter zu überzeugen, daß er dieses Gebet an die Siegesgöttin brauchte, um neuen Mut zu gewinnen. Hämisch sahen sie beiden rohen Burschen zu, wie der Gladiator wider Willen seine Andacht verrichtete.
    In Wirklichkeit bekam Mirmillo ganz genaue Anweisungen.
    »Ich besitze den Donnerkeil des Jupiter und werde ihn einsetzen!« erklärte Möbius im Flüsterton. »Wenn wir es geschickt anfangen, können wir aus dem Amphitheater ausbrechen und uns in den engen Gassen der Stadt aus dem Staube machen. Wenn wir erst einmal bürgerliche Kleidung tragen, kann uns niemand nachweisen, daß wir aus der Arena geflohen sind!«
    »Wann sollen wir eingreif en?« wollte Mirmillo wissen.
    »Nach dem ersten Schuß… äh… wenn ihr das erste Mal den Donnerkeil des Jupiter gehört habt!« entgegnete Carsten Möbius.
    »Los jetzt - du hast ausgebetet!« riß einer der Aufseher Möbius zurück. »Hier sind Netz und Dreizack. Ich wünsche dir, daß du den Fisch darin fängst!«
    Wenige Augenblicke später wurde Carsten Möbius von der Sonne geblendet, die über der Arena lag und die sich im hellen Sand widerspiegelte.
    Aus einer anderen Pforte wurde ein Gladiator mit Schwert und Schild herausgelassen. Von den beiden Gegnern in der Mitte der Arena schien einer eine Frau zu sein.
    Sollten das etwa…? Aber nein, das war kaum möglich. Einen Kampf gegen einen Löwen und einen Bären hätten sie kaum überstanden.
    Carsten Möbius ergriff den Dreizack fester und achtete darauf, daß er das Netz so in der Hand hielt, daß er sofort damit werfen konnte.
    Die Frau griff ihn mit erhobenem Schwert hinter den Schild geduckt an. Beiläufig bemerkte Möbius, das die beiden anderen Kämpfer schon einander zu Leibe gerückt waren. Ihr rasender Kampf wurde mit viel Tempo geführt.
    Angriff und Verteidigung wechselten. Die Gegner trieben sich mit wilden Schwerthieben durch die ganze Arena.
    Carsten Möbius mußte alleine mit der Gegnerin fertigwerden. Eine Kämpferin, wie man der Geschmeidigkeit ihrer Bewegungen erkennen konnte. Nein, der erste Eindruck trog bestimmt. Das war ganz gewiß nicht die kleine Tina Berner, die sonst im Büro seine Stenogramme aufnahm und den Kaffee punkt neun Uhr servieren mußte.
    Carsten Möbius erinnerte sich an eine Tigerin, die ihre Beute in der Gewißheit beschleicht, daß sie nicht entkommen kann.
    Der Millionenerbe rang den Wunsch nieder, den Revolver zu ziehen und mit seiner überlegenen Technik den Kampf zu entscheiden. Er mußte den Kampf annehmen. Geriet er in Todesgefahr, konnte er immer noch zur Schußwaffe greifen.
    Zu weiteren Überlegungen hatte er keine Zeit. Die Gegnerin war heran. Unter ihrem Helm hörte Carsten Möbius einen wilden Kampfschrei. Im nächsten Moment wurde er mit einer Serie von Schwerthieben empfangen, die er nur mühsam mit dem Dreizack ablenken konnte. Versuchte Möbius zum Gegenangriff überzugehen, klirrte der Dreizack auf den schnell vorgehaltenen Schild. Und schon prasselten die Schwerthiebe wieder hageldicht.
    Mit Entsetzen stellte Carsten Möbius fest, daß die Hiebe mit der scharfen Klinge tiefe Kerben im Stil des Dreizack hinterließen. Nicht lange und der Stil war völlig zerhackt und unbrauchbar.
    Da kam ein Zufall dem Millionenerben zu Hilfe. Einen Moment unachtsam zog das Mädchen den Schwertarm zu spät zurück. Die drei scharfen Spitzen des Dreizack schrammten über ihren Arm und hinterließen drei rote Spuren.
    Mit einem Schmerzensschrei ließ das Mädchen das Schwert fallen. Im gleichen Augenblick erkannte Carsten seine Chance. Er warf das Netz. Obwohl das Mädchen versuchte, den tödlichen Maschen auszuweichen, wurde es sofort darin verstrickt.
    Vergeblich versuchte Carstens Gegnerin, trotz des behindernden Netzes zu entfliehen. Der Junge hatte die

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