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0258 - Die Mikro-Henker

Titel: 0258 - Die Mikro-Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschehen sein könnte, Major?"
    Etwas hilflos hob MacIshott die Schultern.
    „Die Besatzung der MC-188 sah sie zuletzt. Baar Lun verschaffte der Nummer 188 Luft, indem er zwei ihrer Verfolger abschoß." Ein breites Lächeln huschte über sein Gesicht, verschwand jedoch ebenso rasch wieder. „Als Pilot scheint der Modul nahezu unübertroffen zu sein. Leider ist es eine halbe Stunde her, seit die 188 ihn zuletzt sah, Sir."
    Er überlegte kurz, dann sagte er hastig: „Ich bitte darum, nach der MC-155 suchen zu dürfen, Sir!"
    Perry Rhodan lächelte, schüttelte jedoch den Kopf.
    „Sie sind völlig erschöpft, Major. Dieser Einsatz war für Sie alle wohl genauso strapaziös wie die aktive Teilnahme an einer Raumschlacht. Nein, Sie bleiben hier und ruhen sich aus. Ich werde ein anderes Geschwader mit der Suche beauftragen."
    „Ich würde vorläufig davon abraten!" erschallte die dröhnende Stimme des epsalischen Kommandant en.
    „Ein Verband von etwa zehn Tefroderschiffen nähert sich unserer Kurslinie, Sir!"
    „Die Überraschungen reißen nicht ab", bemerkte Atlan mit ätzendem Spott.
    Dann musterte er Perry und wurde blaß.
    Er hatte erkannt, daß in Rhodan das Jagdfieber erwacht war.
    Da kam auch schon der Befehl des Großadministrators: „Kurs beibehalten!"
     
    *
     
    Die Raumschlacht vor dem Atrun-System schien ihren Höhepunkt überschritten zu haben, da tauchten kurz hintereinander ein Verband von zweihundert Maahk-Raumschiffen und hundert der gigantischen Kugelschiffe der Tefroder auf.
    Sofort entbrannte der Kampf mit verstärkter Heftigkeit.
    Perry Rhodan hatte seinen Platz neben Oberst Cart Rudo wieder eingenommen, ebenso Atlan. Icho Tolot stand hinter den beiden Freunden.
    Rhodan beobachtete die Panoramabildschirme aus zusammengekniffenen Augen. Er sah das grelle Leuchten der Energiestrahlen, das punktförmige grelle Aufblitzen der Konverterfelder; er sah die gigantischen Glutbälle tefrodischer Gigabomben und die gleich Novae expandierenden Gaskugeln explodierender Raumschiffe - und er sah es doch wieder nicht.
    Unentwegt mußte er an den Modul denken, der vielleicht irgendwo dort draußen in dem Inferno trieb - hilflos oder gar tot. Perry machte sich schwere Vorwürfe. Er sagte sich, daß er Baar Lun nicht hätte einsetzen sollen. Der letzte des Lun-Klans war in jeder Hinsicht zu wertvoll, als, daß er so früh sterben durfte.
    Rhodan zuckte leicht zusammen, als eine weiche Hand sich auf seinen Arm legte. Verwirrt blickte er auf und sah in die großen, glänzenden Augen Guckys.
    „Er lebt, Chef", piepste der Mausbiber. „Baar Lun lebt und Aino Uwanok auch." Er warf einen ironischen Seitenblick zu Atlan und fügte hinzu: „Sie unterhalten sich gerade über gewisse Vorgänge auf dem Planeten Arctis..." Der Arkonide räusperte sich. „Diese vorwitzige Riesenmaus ist ein Ärgernis, Perry. Ich ..."
    Der Großadministrator winkte herrisch ab. Er packte Gucky im Nackenfell und hob ihn unsanft auf seine Knie.
    „Was sagst du da? Baar Lun lebt?"
    „Ich protestiere gegen diese unseriöse Behandlung, Chef!" piepste der Mausbiber mit hoher Stimme.
    „So geht man nicht mit einem Sonderoffizier des Mutantenkorps und Spezialisten der USO um!"
    „Aber mit einem Dieb!" entgegnete Perry barsch. „Mit einem Dieb beispielsweise, der die Gedanken seines höchsten Vorgesetzten stiehlt. Woher wußtest du, daß ich gerade an den Modul dachte? Sprich!"
    Von einer Sekunde zur anderen verschwand Gucky aus seinem Griff. Auf dem Kontrollpult Cart Rudos tauchte er wieder auf. Er war teleportiert.
    „Mich kann man nicht erpressen, Boß!" schrillte er höhnisch.
    „Na gut", lenkte Rhodan ein. „Du kannst es eben nie lassen. Also berichte schon, was du über Lun weißt!"
    „Er hat den Anschluß verpaßt, Chef. Sein HÜ-Schirm-Konverter war ausgefallen. Darum mußte er den Kampfplatz auf Schleichwegen durchqueren. Als er uns endlich ortete, wurden wir gerade von den Maahks angegriffen. Er konnte sich nicht mehr einschleusen. Augenblicklich versucht er, uns einzuholen.
    Bald wird er merken, daß wir auf zehn Tefroder zusteuern. Dann ist es wieder Essig mit der Rückkehr an den heimischen Herd."
    „Leichte Bewußtseinsspaltung", sagte Atlan vor sich hin.
    „Wie bitte?" fragte Icho Tolot verwundert.
    Der Arkonide deutete auf Gucky. „Er benutzt im gleichen Atemzug die Ausdrucksweise der Gosse und die eines Dichters aus dem neunzehnten Jahrhundert christlicher Zeitrechnung." Der Haluter lachte trocken. „Sie urteilen zu

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