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0258 - Die Mikro-Henker

Titel: 0258 - Die Mikro-Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an, Baar Lun möchte die Gelegenheit nur benutzen, um die Beherrschung einer Moskito-Jet noch mehr zu vervollkommnen."
    „Einverstanden!" Der Großadministrator lächelte den Modul offen an. „Melden Sie sich bei Major MacIshott, Lun. Er kann Sie zum Einsatz einteilen, sobald der Befehl ergeht."
    Lun warf dem Arkoniden einen dankbaren Blick zu, dann neigte er abermals leicht den Kopf. „Vielen Dank, Sir." Perry Rhodan sah ihm nachdenklich hinterher. Der Modul war für ihn noch immer ein Rätsel - sowohl psychologisch als auch physiologisch gesehen. Er hatte sich zwar schnell den Lebensgewohnheiten der Terraner angepaßt, aber seinen Stolz hatte er nicht abgelegt. Und er sah aus wie ein Terraner mit vierzig - obwohl er umgerechnet etwa sechshundert Erdenjahre alt war.
    Ein helles Summzeichen kündigte den Linearraumeintritt der CREST an.
    Oberst Cart Rudo beschleunigte im Zwischenraum mit geringen Werten. Eine Entfernung von zehn Lichtjahren war ein Katzensprung für die Maschinen des Ultragiganten.
    Acht Minuten später fiel das Schiff in den Normalraum zurück.
    Auf den Fiktivschirmen der überlichtschnell arbeitenden Hypertaster erschien ein Pulk tiefschwarzer Walzenraumer.
    „Maahk-Flotte genau zwei Lichtstunden an Backbord!" meldete Enrico Notami.
     
    *
     
    „Die Tefroder scheinen zu schlafen."
    Es war Major Call MacIshott, der diese Bemerkung von sich gab. Lässig schnippte er die Asche seiner Zigarette auf den Schaumplastbelag des Bodens.
    Ihm gegenüber saßen Captain Aino Uwanok und der Modul Baar Lun. Die drei Männer hielten sich in einem Bereitschaftsraum nahe der Ringwulsthangars auf. Hier war das Dröhnen und Wimmern der arbeitenden Impulstriebwerke überlaut zu hören.
    Aino Uwanok zündete sich umständlich eine schwarze Brasil an.
    „Die Maahks sind schließlich noch, dreizehneinhalb Lichtstunden von Musgur entfernt", erklärte er.
    MacIshott lachte trocken. „Sie brauchen nur noch einmal in den Linearraum zu gehen und dicht vor Musgur herauszukommen, dann finden die Tefroder nicht einmal mehr Zeit, ihre Bunker aufzusuchen."
    Der USO-Offizier winkte ab. Er gab sich ganz dem Tabakgenuß hin und schien nichts weiter zur vollendeten Glückseligkeit zu brauchen.
    Baar Lun grinste. Er kannte die beiden Offiziere zu gut, um dem einen seine Aufregung und dem anderen seine Gleichgültigkeit abzunehmen. MacIshott galt als der kaltblütigste der Jägerpiloten des Ultraschlachtschiffes, während Uwanok dafür bekannt war, daß er Probleme in seinem Geist zu wälzen pflegte, lange bevor sie akut waren.
    Auf dem Sichtschirm des kleinen Bereitschaftsraumes war nur der samtschwarze Raum mit seinen unzähligen Lichtpunkten der Sterne Andromedas zu sehen. In der linken unteren Ecke begann ein verschwommener Nebelstreif und zog sich bis zur Mitte der oberen Kante: das Gegenstück des schwach leuchtenden Bandes, als das man am Nachthimmel der Erde die heimatliche Milchstraße sehen kann.
    Baar Luns Atem ging schneller bei diesem Anblick. Er verspürte eine unerklärliche Sehnsucht danach, unter dem nächtlichen Himmelsgewölbe der Erde zu stehen - eines Planeten, den er nur vom Hörensagen kannte.
    „Hören Sie, Aino!" entfuhr es ihm plötzlich. „Wie kommt es eigentlich, daß Lo rdadmiral Atlan Terraner auf seinem Flaggschiff hat? Man erzählt sich doch immer, er stellte nur Umweltangepaßte in den aktiven Dienst der USO ein."
    Der Nachkomme terranischer Eskimos lächelte hintergründig.
    „Man erzählt sich vieles, Baar. Tatsache ist, daß terrageborene Menschen selten für die Laufbahn des USO-Spezialisten eingestellt werden. Dafür gibt es zum Beispiel in Quinto-Center einige Tausend Terrageborene; sogar der Kommandant des USO-Hauptquartiers war einmal ein Erdmensch. Atlan handelt nur aus Riicksicht auf die Kaderleitungen der Solaren Flotte so. Nur darum wirbt er meist umweltangepaßte Kolonialterraner an. Aber prinzipiell hat er nichts gegen Leute wie mich."
    Der Modul öffnete bereits den Mund, um darauf zu antworten. Doch das schrille Heulen der Alarmpfeifen riß ihm die Worte von den Lippen.
    Ein Krachen hallte aus dem Lautsprecher der Rundfunkanlage, dann ertönte die laute Stimme des Schiffskommandanten.
    „Achtung! Kommandant an Besatzungen der Zweimann-Jäger MC-151 bis 200. Fertigmachen zum Ausschleusen. Rüstkommandos treffen in fünf Minuten bei den Maschinen ein und rüsten die Jets für einen Spezialeinsatz aus. - Major MacIshott bitte zum Befehlsempfang in die Zentrale!"
    Call MacIshott

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