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026 - Der Doppelgänger

026 - Der Doppelgänger

Titel: 026 - Der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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beiden Männern war. Heloise hatte sie gespannt beobachtet.
    »Ach, die letzten Ereignisse haben mir einen Stoß versetzt. Es ist wirklich keine Beschäftigung für mich«, seufzte Heloise.
    Ihre Worte machten Eindruck. Dianas Gesicht hellte sich auf und nahm einen freundlichen Ausdruck an.
    »Es tut mir manchmal wirklich leid um Sie.«
    Heloise senkte den Kopf.
    »Ich bin fast immer traurig. Wenn Sie wüßten - es ist ein Höllenleben«, sagte sie bitter.
    Diana fühlte Mitleid mit ihr. Die Verlassenheit und das tragische Geschick dieser Frau riefen nach Hilfe.
    »Daran hätte ich eben denken sollen«, sagte Diana gütig. »Es tut mir leid, daß ich eben so hart zu Ihnen war.«
    Der größte Stratege zeichnet sich dadurch aus, daß er den Augenblick erkennt, in dem der Feind zu schwanken beginnt. Heloise brachte jetzt ihr schweres Geschütz in Front.
    »Ich war gut, bevor ich ihm begegnete!« Sie schluchzte unterdrückt.
    Gordon hörte zu seinem Entsetzen diese Worte und kam eilig in die Küche zurück.
    »Diese Heuchelei -«
    »Seien Sie sofort ruhig!«
    Der Mut verließ ihn wieder, als Diana ihn zornig anblitzte.
    »Er hat mich erst schlecht gemacht, er hat mich in den Abgrund gezogen -«
    Heloise kämpfte um ihre Sicherheit und Freiheit. Sie war eine ausgezeichnete Schauspielerin.
    Dianas Stimme zitterte, als sie sich an den bestürzten Mann wandte.
    »Sie gemeiner, brutaler Mensch! Daß es überhaupt möglich ist, solch einen Verbrecher auf die Menschheit loszulassen! Ich habe das schon geahnt. Sie sind ein Tiger, ein Vampir in Menschengestalt! Warum verlassen Sie ihn denn nicht, Heloise?« fragte sie liebevoll.
    Heloise wischte sich die Augen und schluchzte.
    »Er hat mich vollständig in der Hand. Diese Männer lassen eine Frau nicht wieder los. Ich bin ihm verfallen bis zum Ende!«
    Gordon sprang auf. Sie wich angstvoll vor ihm zurück.
    »Lassen Sie nicht zu, daß er mich anrührt!« rief sie erschrocken.
    In der nächsten Sekunde hatte Diana den Arm um sie gelegt.
    »Zurück!« donnerte sie Gordon an. »Schlägt er Sie auch?«
    Heloise nickte mit jener zögernden Schüchternheit, die so überzeugend wirkt.
    »Ich bin manchmal am ganzen Körper schwarz und braun und blau«, weinte sie. »Er wird mich sicher deshalb wieder furchtbar schlagen. Aber kümmern Sie sich nicht um mich, Miss Ford, ich bin es nicht wert. Ich muß bei ihm bleiben bis zum bitteren Ende - der Himmel mag mir helfen!«
    »Sie gemeiner Schuft!«
    Heloise weinte. Gordon war so entsetzt, daß er auch hätte weinen mögen.
    »Warum können Sie ihn denn nicht verlassen? Sind Sie mit ihm verheiratet?«
    Heloise hatte sich wieder etwas beruhigt. Sie lächelte jetzt unendlich traurig, und ihre müden, abgespannten Gesichtszüge schienen eine Geschichte von maßloser Qual und Erniedrigung zu erzählen.
    »Diese Art Männer heiraten nicht«, sagte sie leise.
    Diana schaute Gordon mit Basiliskenaugen an.
    »Aber er wird Sie jetzt heiraten«, erwiderte Diana.
    Heloise warf sich Gordon zu Füßen. Er machte nicht einmal den Versuch, seine Hand fortzuziehen, als sie sie umklammerte. Dieser entsetzliche Traum mußte doch einmal zu Ende sein! So ungeheuerliche Dinge konnten sich doch in einer wohlgeordneten Welt nicht zutragen! Er brauchte sich ja nur ruhig zu verhalten - gleich würde ihn Trenters Stimme wecken: »Es ist acht Uhr, mein Herr. Ich fürchte, es regnet heute.« Trenter entschuldigte sich immer wegen des schlechten Wetters. Und dann würde er die Augen öffnen .
    Aber Heloisens seufzende Stimme weckte ihn.
    »Du hast gehört, was die liebe junge Dame eben gesagt hat - heirate mich, Dan! Ach bitte, heirate mich!«
    Gordon lächelte wie ein Narr. Diana hielt das für ein höhnisches, sarkastisches Grinsen.
    »Mach mich doch wieder so gut, wie ich war, als du mich von Connecticut fortlocktest«, bat Heloise.
    Sie hatte zum Schluß nur noch ganz leise gesprochen, und nun erstickten ihre Worte in einem Schluchzen. Für einen Augenblick erlangte Gordon seine Selbstbeherrschung wieder.
    »Was soll denn dieses ganze Geplärr bedeuten?« fuhr er sie an und versuchte, seine Hand frei zu machen.
    »Mann!« rief Diana wütend. »Sehen Sie sich jetzt vor!«
    »Ich sage Ihnen -«
    »Sie werden das Mädchen heiraten!«
    »Ich - ich kann nicht - und ich will auch nicht! Schert euch doch alle zum Teufel!«
    Heloise brach unter diesem Schicksalsschlag vollkommen zusammen.
    »Aber du hast es mir doch versprochen - denke doch an deine heiligen Eide! Du wirst

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