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026 - Der Doppelgänger

026 - Der Doppelgänger

Titel: 026 - Der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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dich doch noch an dein Wort halten! Sage doch, daß es nicht wahr ist, Dan!«
    Diana empfand das tiefe Leid dieser Frau.
    »Du meinst es doch nicht so, Dan - du hast doch eben nur einen Scherz gemacht!«
    Gordon zeigte seine Zähne und schnitt eine Grimasse.
    »Oh, ich sehe, du lächelst wieder - du siehst mich wieder gütig an! Wir werden in Zukunft dieses elende Handwerk lassen - diese liebe junge Dame hat recht. Wir wollen ein anderes Leben beginnen. Nicht wahr, Dan, du versprichst es mir? Ich werde dann wieder deine liebe, kleine Frau sein, die auf der Veranda sitzt, während du die Hühner im Garten fütterst!«
    »Das verdammte Hühnerfutter!« rief Gordon außer sich vor Wut. »Ich wünsche Sie und Ihre ganze Veranda zum Kuckuck! Heiraten soll ich Sie auch noch? Diana, kannst du denn dieses ganze Theater nicht durchschauen? Sie spielt dir etwas vor! Zwischen uns besteht keine Beziehung!«
    »Er verhöhnt mich auch noch!« stöhnte Heloise und warf sich auf den Boden. Diana war sofort an ihrer Seite und hob sie wieder auf.
    »Kommen Sie mit mir, mein Liebling, alle Bitten an diesen steinharten Wüstling sind doch nur umsonst und verschwendet - und Sie können obendrein noch lachen!«
    »Ich lache nicht«, sagte Gordon beleidigt. »Was zum Teufel sollte ich denn über diese Gemeinheit auch noch lachen! Wenn es überhaupt etwas zu lachen gäbe, dann könnte man über Sie lachen, die sich von einer solchen Gaunerin hereinlegen läßt!«
    Diana sah ihn verächtlich an und wandte sich dann ganz dem Mädchen zu.
    »Wenn ich Ihnen nun das Geld zur Rückreise schenkte, würden Sie dann nach Hause fahren?«
    Heloise nickte schwach.
    »Ich werde es Ihnen morgen geben. Kommen Sie jetzt.«
    Heloise befreite sich sanft aus ihren Armen.
    »Nein - ich will hierbleiben«, sagte sie ganz gebrochen. »Ich muß Dan etwas sagen - etwas, das keine andere Frau hören soll.«
    Diana wurde bleich.
    »Oh, ich verstehe«, sagte sie freundlich und ging hinaus.
    Heloise wartete, schlich sich zur Tür, lauschte eine Weile, dann drehte sie sich plötzlich in ausgelassenster Freude um.
    »Holla!« sie tanzte wild in der Küche umher. »Mein Junge, das ist eine Frau! Heloise, dein Gehalt ist erhöht, wie stehst du nun da?«
    »Sie - Sie verruchtes Frauenzimmer!« rief Gordon atemlos. »Wie dürfen Sie - das ist doch die äußerste Schamlosigkeit!«
    »Ach, sehen Sie einmal an!« Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn von unten herauf an. »Ich muß mir doch auch etwas auf die Seite legen, seien Sie doch vernünftig, Mann! Ich habe zur Zeit kein Geld, man könnte keine zwei Dollar aus mir herauspressen. Wenn Dan nun keinen Erfolg hat, wo soll ich denn mein Reisegeld herbekommen? Seien Sie doch vernünftig, mein Liebling!«
    »Sie haben Miss Ford hintergangen!«
    »Aber nun schlägt es dreizehn! Heiliger Michael! Haben Sie sie vielleicht nicht hintergangen? Sie sind ein dummer Esel, daß Sie dieses hübsche Mädel gar nicht verdienen. Glauben Sie nur nicht, daß ich sie verachte, weil man leicht mit ihr fertig werden kann! Diana ist wirklich gut. Sie haben mich belogen, als Sie sagten, Sie seien verheiratet. Vielleicht sind Sie tatsächlich verheiratet, aber nicht mit Diana! Die ist viel zu vernünftig, um einen solchen Einfaltspinsel zu nehmen!«
    Er ging in der Küche wütend auf und ab, sprach zu sich selbst, dann blieb er plötzlich vor ihr stehen.
    »Sie haben mich der schändlichsten Gemeinheiten angeklagt, Sie haben mir meinen guten Ruf genommen - in ihren Augen bin ich jetzt der Doppelgänger!«
    Heloise steckte sich wieder eine Zigarette an, setzte sich auf die Tischkante und baumelte mit den Beinen.
    »Na, mein Junge, Sie haben aber wenig Sinn für Humor!« sagte sie vergnügt. »Diana kann sich gut kleiden -Donnerwetter, das Kleid, das sie heute nachmittag trug, war fabelhaft, dagegen sehe ich alt aus.«
    Er beruhigte sich etwas, sah die Nutzlosigkeit ein, mit ihr zu streiten. »Ich werde noch in einem Irrenhaus enden! Aber ebenso sicher wird der Doppelgänger ins Zuchthaus kommen!«
    »Kümmern Sie sich bloß nicht um anderer Leute Angelegenheiten! Dieses kleine Spiel hier geht sehr bald seinem Ende zu. Ich habe meine Aufgabe glänzend gelöst. In einigen Wochen kommt mein John nach Hause, und mit dem Doppelgänger werde ich auch noch fertig werden.«
    »Meinen Sie, daß er doch noch kommt? Werden wir ihn sehen?« fragte Gordon gespannt.
    »Wir werden uns sehen, und er wird fortgehen«, erwiderte sie geheimnisvoll. »Und

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