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0267 - Rückkehr in die Gegenwart

Titel: 0267 - Rückkehr in die Gegenwart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Umständen von Wert sein konnte.
    Hakhat schwang sich jetzt in einen der Antigravschächte, und die wartenden Offiziere folgten ihm, so rasch sie konnten. Wie Rakal erwartet hatte, spielte sich am Eingang des Schachts ein verwirrendes Gedränge ab. Er hielt Tronar deswegen zurück, bis die letzte Gruppe von Lemurern sich dem Schacht näherte.
    „Halte dich direkt hinter ihnen", flüsterte er Tronar zu.
    Tronar gab einen zustimmenden Laut von sich. An seiner Ausstrahlung spürte Rakal, wie er sich von ihm entfernte. Er empfand ein deutliches Gefühl der Erregung und Unsicherheit, das von Tronar ausging.
    Er bemühte sich, Optimismus und Sorglosigkeit zu empfinden und diese Emotionen an seinen Bruder zu übertragen, aber an der Resonanz merkte er, daß er nur wenig Erfolg hatte.
    Tronar verschwand in der Mündung des Antigravschachts, und damit begann für Rakal die ungemütliche Periode des Wartens.
     
    *
     
    Menschenjagd! Korpel empfand ein Gefühl der Begeisterung, wie er es schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Dies war sein Metier - Menschen zu jagen und zu fangen.
    Es war eine besondere Fähigkeit die Korpel die Stellung als Diener des Zeitagenten und Hohen Tamrats Frasbur verschafft hatte. Die Fähigkeit zu hassen, wie noch niemand gehaßt hatte. Korpel war Angehöriger einer Rasse auf einem Planeten im Kerngebiet des Andromeda-Nebels, die die „Meister der Insel" unterjocht und bis auf wenige Exemplare ausgerottet hatten. Korpel war der Katastrophe entgangen, weil er rechtzeitig erkannt hatte, woher der Wind wehte, und zu den Meistern übergegangen war. Die Unterwerfung seiner Rasse hatte sich kurz nach der Ankunft der „Meister der Insel" im Andromeda-Nebel zugetragen. Korpel besaß wie alle seine Artgenossen eine Lebenserwartung von rund einhunderttausend Erdjahren. Mehr als die Hälfte davon hatte er seit der Katastrophe zurückgelegt, aber der Haß, der in seinem Innern gegen die Meister und alle Menschen brannte, die von dem Planeten Lemur oder Terra kamen, war nicht schwächer geworden.
    Er hielt seine Maske des stets willfährigen Untertans für undurchschaubar, und die Meister hatten ihn in diesem Glauben belassen. In Wirklichkeit war er seines Hasses wegen ein nützliches Werkzeug, Niemand wurde schärfer auf einen Zeitagenten aufpassen als Korpel, der alles haßte, was jener kleine, unscheinbare Planet am Rand der Milchstraße jemals hervorgebracht hatte.
    Und niemand war geeigneter für die Aufgabe, einen unsichtbaren Terraner zu jagen und zu stellen obwohl die „Meister der Insel", als sie Korpel zu Frasbur abstellten, diesen Fall natürlich nicht halten voraussehen können.
    So wenig Korpel von den Gründen wußte, die die „Meister der Insel" dazu bewogen hatten, ihn Frasbur als Diener und Aufpasser mitzugeben, so wenig hatte er davon eine Ahnung, daß er unter der Schädeldecke einen winzigen Aktivator trug, der sein Gehirn zerstören würde, sobald er sich auch nur eines einzigen Vergehens gegen die Vorschriften seiner Auftraggeber schuldig machte.
    Korpel stand hinter der Wand der großen Versammlungshalle, in der Frasbur Admiral Hakhat und seine Offiziere empfing, um ihnen angeblich über neue Entwicklungen im Verlauf des Haluter-Krieges zu berichten. In Wirklichkeit gab es keine neuen Entwicklungen, und die Zusammenkunft war vereinbart worden, weil Korpels Pläne danach verlangten. Die Wände des Saals waren aus leichtem Plastikmaterial gefertigt. Korpel stand hinter einem Generator, der ein kräftiges Bündel von Röntgenstrahlen quer durch den großen Raum senden würde, sobald er den entsprechenden Schalter drückte. Die Wände waren für Röntgenstrahlen völlig durchsichtig. Für optische Wellenlängen allerdings stellten sie ein Hindernis dar.
    Korpel hatte daher eine Reihe von Aufnahmegeräten eingebaut, und auf drei mittelgroßen Bildschirmen, die in die Wand seines kleinen Arbeitsraumes eingelassen waren, konnte er den großen Raum bequem überblicken.
    Vor sich hatte er ein Schaltpult mit abgeschrägter Deckfläche, auf der sich außer einem Dutzend Schaltern und Kontrollampen fünf weitere, kleine Bildschirme befanden, die im Augenblick noch dunkel waren. In das Pult eingebaut war der starke Röntgengenerator, der ihm dabei behilflich sein würde, den unsichtbaren Terraner zu fangen. In der gegenüberliegenden Wand der Halle gab es eine ununterbrochene Reihe von Röntgenempfängern, die aus dem Röntgenwellenbündel ein deutbares Bild herstellten und es an Korpels fünf

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