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0267 - Rückkehr in die Gegenwart

Titel: 0267 - Rückkehr in die Gegenwart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Erde müßte jede Periode acht Stunden dauern, die mittlere also noch fünf Stunden, von jetzt an gerechnet. Kahalo hat nicht dieselbe Umlaufzeit wie die Erde. Da haben wir also eine zusätzliche Unsicherheit von einer halben bis zu einer Stunde. Aber im großen und ganzen ..."
    „Wenn du nur nicht so verdammt schlau wärest", unterbrach ihn Tronar mit gespieltem Ärger.
    Rakal hatte sich inzwischen umgesehen. An der Wand gegenüber dem Portal, durch die eine kleinere, aber ebenfalls wie ein Torbogen ausgebildete Öffnung in einen leeren, hell erleuchteten Gang führte, prangten in goldschimmerndem Metall drei lemurische Schriftzeichen. Es handelte sich um Ziffern. Die lemurische Schrift lief von rechts nach links. Rakal las eine Eins, eine Sechs und eine Sieben. Die Lemurer benutzten das Duodezimalsystem, in dem die Ziffer 12 dieselbe Rolle spielte wie im Dezimalsystem die 10. Die erste Ziffer, 1, stand demnach nicht für 100, sondern für 144. Die zweite bedeutete nicht sechzig, sondern zweiundsiebzig. Die dritte stand in beiden Systemen für 7.
    Rakal rechnete rasch. Die Zahl war 223, in das Dezimalsystem übersetzt. Er wandte sich um und wiederholte die Prozedur mit der Zahl, die in der Bekanntmachung genannt war. Er erhielt 339.
    „Wir befinden uns jetzt in Gebäude Nummer zwodreiundzwanzig", erklärte er Tronar. „Wir suchen Gebäude Nummer dreineununddreißig. Die Zahlen sind nicht zu übersehen - falls sie überall so deutlich angebracht sind wie hier. Wir können kaum fehlgehen."
    Als der nächste Besucher durch das Portal trat, benutzten sie die Gelegenheit, um nach draußen zu gelangen. Dicht über den Boden dahingleitend, nahmen sie eine Reihe von Gebäuden in Augenschein und ermittelten das System, nach dem die Lemurer ihre Numerierung durchführten. Nummer 339 erwies sich als ein mächtiger Gebäudeklotz nahe dem südlichen Rand des Landefeldes. Es besaß mehrere Zugänge, aber nur einen, der in eine Halle führte. Rakal sah auf die Uhr. Die Suche hatte etwas mehr als eine Stunde in Anspruch genommen. Wenn er richtig vermutete, dann hatten sie noch vier Stunden Zeit, bis die Offiziere eintrafen.
    Sie schwebten hinauf zum Dach des Gebäudes und verzogen sich in einen Winkel, in dem so rasch niemand über sie stolpern würde. Tronar behauptete, er sei zu aufgeregt, um an Schlaf zu denken. Aber dazu gähnte er, und zehn Minuten später gab er auf eine kurze Frage, die Rakal an ihn richtete, keine Antwort mehr.
    Rakal machte es sich so bequem wie möglich und schlief ebenfalls ein.
     
    4.
     
    Als er erwachte, zeigte sich am östlichen Himmel der erste Silberstreif des neuen Tages. Er beugte sich nach vorn und sah über die Kante des Daches in die Tiefe. Zwei Fahrzeuge waren dicht vor dem Portal aufgefahren. Ein drittes näherte sich aus der Dämmerung. Als es in den Lichtkreis der Lampen geriet, erkannte Rakal einen offenen Gleiter mit vier lemurischen Offizieren. Sie parkten den Wagen, stiegen aus und betraten das Gebäude durch das Hauptportal. Tronar war schon wach. „Die ersten kamen vor zehn Minuten", sagte er. „Bis jetzt sind insgesamt elf Mann drinnen."
    „Dann beeilen wir uns besser", meinte Rakal.
    Sie glitten an der Wand des Gebäudes hinunter. Kaum hatten sie festen Boden unter den Füßen, da näherte sich ein viertes Fahrzeug. Dieses war größer als die ersten drei und trug ein ganzes Dutzend lemurischer Offiziere. Rakal sah, daß sie sich unterhielten, aber kein Laut durchdrang seinen Schutzschirm.
    Sie folgten den Lemurern und gelangten unbemerkt ins Innere des Gebäudes. Die zwölf Offiziere gesellten sich zu denen, die schon früher angekommen waren. Sie bildeten kleine Gruppen, die müßig in der Halle umherstanden und mit aufgeregten Gesten diskutierten.
    „Es wird langsam Zeit, daß wir was zu hören kriegen", sagte Tronar.
    „Du hast recht. Wir schalten das Schirmfeld aus!"
    Er tat es mit einem leisen Gefühl des Unbehagens. Von jetzt an schützte ihn nur noch der Deflektorschirm, der ihn vor den Blicken der Lemurer verbarg. Jeder Schuß, der zufällig oder mit Absicht auf ihn abgefeuert wurde, mußte ihn töten.
    Mehr Offiziere trafen ein, und die Halle füllte sich allmählich. Rakal und Tronar wichen in den hintersten Winkel zurück, wo sie relativ sicher waren, mit niemand zusammenzustoßen. Rakal versuchte, sich vorzustellen, wie Dutzende von Leuten sich zugleich in einen Antigravschacht pressen würden, wenn Admiral Hakhat erschien und ihnen bekanntgab, wohin sie

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