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0267 - Rückkehr in die Gegenwart

Titel: 0267 - Rückkehr in die Gegenwart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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retten kann."
    „Eines fällt mir auf", bemerkte Frasbur nachdenklich. „Du sprichst von einem Terraner. Ich wurde von zweien besucht, und beide besaßen die gleichen, merkwürdigen Fähigkeiten. Ich verstehe, daß alle Anzeichen, die wir bisher erhalten haben, auf die Anwesenheit nur eines Eindringlings auf Kahalo hinweisen. Aber müssen wir in Wirklichkeit nicht mit zweien rechnen?" Korpel lächelte verschmitzt. „Auch daran habe ich gedacht", versicherte er und verschwand durch die Tür.
     
    *
     
    „Was jetzt?" knurrte Tronar, Sie standen vor dem kleinen Gebäude, in dem sie materialisiert hatten.
    Rakal sah sich um. Rechts von ihnen, nach Süden zu, erhob sich ein turmähnliches Bauwerk etwa einhundert Meter weit in den Himmel. Die Außenwände waren nur spärlich mit Fenstern besetzt, aber jedes einzelne davon war erleuchtet. „Ich schlage vor, wir sehen uns dort um", antwortete Rakal. „Im Augenblick haben wir nur auf eines zu achten - nämlich auf Hinweise, wo sich Frasbur aufhält. Wir müssen den Leuten zuhören, wenn sie sich unterhalten, und die Augen offenhalten, damit uns kein Hinweisschild, keine schriftliche Bekanntmachung und nichts dergleichen entgeht."
    „Verstehe", ließ Tronar sich hören. „Und gleichzeitig haben wir zu vermeiden, daß die Lemurer uns anrempeln."
    „Das wäre zu empfehlen", stimmte Rakal zu.
    Der Turm besaß zwei deutlich gekennzeichnete Eingänge. Sie lagen einander gegenüber an der West- und Ostwand des Gebäudes. Durch ein hohes, in einem Bogen abschließendes Portal sahen die beiden Brüder in eine Art Empfangshalle, in deren Wände mehrere Antigravschächte mündeten. Zur rechten Hand hinter dem Portal gab es einen Pförtnerrobot. Rakal hoffte, daß er dieselben Aufgaben hatte wie ein terranischer Robotpförtner - nämlich die Öffnungs- und Schließmechanismen des Portals zu überwachen, Auskunft zu geben und Interkom-Verbindungen mit den einzelnen Büros im Innern des Turms zu vermitteln. Pförtnerrobots waren primitive Maschinen ohne eigene Entschlußfähigkeit. Falls die Lemurer über die Aufgaben eines Pförtners nicht anders dachten als ihre terranischen Nachkommen, dann konnte dieser hier den beiden Brüdern kaum gefährlich werden.
    Der übliche Öffnungsmechanismus sprach auf die beiden Unsichtbaren nicht an. Rakal und Tronar mußten warten, bis ein Lemurer auf das Portal zuschritt und es sich öffnete. Bevor die mächtigen Flügel sich wieder schließen konnten, waren die Zwillinge hindurch.
    An der linken Wand, zwischen zwei Antigravschächten, hing eine Bekanntmachungstafel, die sie von draußen nicht gesehen hatten. Auf pechschwarzem Hintergrund blinkten in bunten Leuchtlettern Dutzende von Hinweisen und Anzeigen. Eine davon fiel durch ihr kräftiges, rotes Leuchten auf, das alle anderen Bekanntmachungen überstrahlte.
    Neugierig wandte Rakal sich der Tafel zu. An der Ausstrahlung des Bruders merkte er, daß Tronar sich dicht neben ihm hielt. Beide Brüder waren inzwischen, wie auch der Rest der Besatzung des Flaggschiffes, mit tefrodischer Sprache und Schrift vertraut. Tefroda aber war eine Modifikation der lemurischen Sprache mit nur geringen Veränderungen. Rakal hatte keine Schwierigkeit, den Hinweis zu lesen.
    Er hatte die ersten Worte kaum begriffen, da wurde ihm klar, daß er einen wichtigen Fund gemacht hatte. Die Bekanntmachung lautete: „Alle Offiziere vom Stellvertretenden Einheitskommandanten an aufwärts finden sich unmittelbar nach Beendigung der mittleren Wachperiode in der Eingangshalle des Gebäudes 243 ein. Der Hohe Tamrat Frasbur von Lemur wird über neue Entwicklungen in der Strategie des Krieges sprechen."
    Tronar hatte den Hinweis ebenfalls gelesen. Rakal spürte die Erregung, die von ihm ausging.
    „Wohin wird Hakhat die Leute führen?" fragte er leise, als hätte er Angst, daß jemand ihn hören könnte.
    „Zu Frasbur", antwortete Rakal. „Wir brauchen ihnen nur zu folgen, dann haben wir Frasbur gefunden."
    „Das heißt", dämpfte Tronar ab, „wenn es uns rechtzeitig gelingt, Gebäude zwodreiundvierzig zu finden und festzustellen, wann die mittlere Wachperiode endet."
    „Ungefähr in fünf Stunden von jetzt", stellte Rakal ruhig fest. „Woher willst du das wissen?"
    „Wir haben die letzte Ablösung beobachtet. Das war etwa vor drei Stunden. Die Bezeichnung „mittlere" deutet darauf hin, daß es drei Wachperioden gibt. Ich vermute, daß die mittlere diejenige ist, die von einem Tag in den nächsten überleitet. Auf

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