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0267 - Rückkehr in die Gegenwart

Titel: 0267 - Rückkehr in die Gegenwart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kleine Bildröhren übertrugen, sobald er die Anlage einschaltete.
    Korpels Plan war einfach, aber genial. Er war sicher, daß der Terraner seine Un sichtbarkeit nicht durch Angleichung des Brechungsindexes, sondern mit Hilfe eines Deflektorschirms erzielte. In diesem Fall mußte er durch energiereiche Röntgenstrahlung zu entdecken sein. Röntgenwellen waren weitaus energetischer als Lichtwellen. Der Deflektorschirm würde sie zwar am Auftreffpunkt ebenso zur Seite lenken wie schwächere Wellen, aber weniger lange festhalten. Während Lichtwellen erst an der dem Auftreffpunkt gegenüberliegenden Stelle wieder aus dem Einfluß des Deflektorfeldes entlassen und in ihrer ursprünglichen Richtung wieder abgestrahlt wurden, befreite sich die energiereichere Röntgenstrahlung schon früher aus dem Bann des Feldes und breitete sich danach in einer Richtung aus, die mit der Einfallsrichtung einen mehr oder weniger flachen Winkel bildete. Ein hypothetisches Wesen mit Röntgenaugen, das den Unsichtbaren zwischen sich und der Röntgenquelle hatte, empfing daher aus der Richtung, in der sich der Unsichtbare befand, keine Strahlung. Die Stelle mußte ihm im Vergleich zur restlichen Umgebung dunkel erscheinen, und die Dunkelheit würde die Umrisse des Deflektorfelds genau abzeichnen.
    Auf diesen Effekt baute Korpel seine Methode. Er würde den Generator nach rechts und links schwenken, so, daß er irgendwann einmal den Unsichtbaren erfassen mußte falls die Falle erfolgreich war und er gewagt hatte, sich unter die Offiziere zu schmuggeln. Auf einem der fünf Bildschirme würde, sobald der Terraner sich in Blickrichtung des Röntgenbündels befand, ein dunkler Fleck erscheinen.
    Damit war das Hauptproblem gelöst. Für alles, was danach kam, hatte Korpel umfangreiche und verläßliche Maßnahmen getroffen.
    Auf den zwei optischen Bildschirmen sah er, wie die Offiziere langsam die Halle zu füllen begannen, Schweigsam und in strammer Ordnung verteilten sie sich auf die Bänke, die den Raum füllten. Irgendwo unter ihnen, rechnete Korpel, befand sich der Unsichtbare.
    Korpel stieß ein erwartungsvolles Kichern aus.
    Der schwach erleuchtete Antigravschacht führte etwa hundert Meter weit in die Tiefe, bevor er nder iWand einer leeren, rechteckigen Halle endete. Von den Wänden der Halle aus verliefen Gänge in verschiedene Richtungen. Tronar hielt sich dicht hinter dem Mann, der als letzter in den Schacht gestiegen war, und folgte ihm in einen breiten, hell erleuchteten Korridor, der von der dem Schachtausstieg gegenüberliegenden Wand ausging. Es war still geworden bis auf das Geräusch der Schritte. Die Offiziere unterhielten sich nicht mehr. Tronar trat vorsichtig auf, so, daß er kein unnötiges Geräusch verursachte, das jetzt, da er das Schirmfeld ausgeschaltet hatte, von den anderen gehört werden konnte.
    Glücklicherweise endete der Gang schon nach wenigen Metern. Der Strom der Offiziere ergoß sich durch eine breite Tür in einen Versammlungsraum. In zwei parallelen Reihen, mit einem Gang in der Mitte, waren Dutzende von zehn- oder zwölfsitzigen Bänken aufgestellt. Vor den Bänken, an der dem Eingang gegenüberliegenden Wand, blieb ein schmaler Streifen freien Raums, auf dem eine Art Rednerpult aufgestellt war. Hinter dem Pult, an der Wand, spannte sich eine riesige weiße Projektionsfläche.
    Tronar hielt sich in der Nähe der Tür. Mißtrauisch musterte er Boden, Decke und Wände des großen Raums, aber nirgendwo war etwas Verdächtiges zu bemerken. Die Beleuchtung erfolgte durch quadratische Fluoreszenzplatten, die in einem unregelmäßigen Muster in die Decke eingearbeitet waren.
    Wände und Boden bestanden aus glattem Plastikguß und waren fugenlos.
    Die Tür schloß sich mit einem rollenden Geräusch, das Tronar aufschrecken ließ. Er fragte sich, was er getan hätte, wenn er dem letzten Offizier nicht so dicht auf den Fersen geblieben wäre und die Tür sich vor ihm geschlossen hätte.
    Dann nahm etwas anderes seine Aufmerksamkeit in Anspruch. In der Hinterwand der Halle, dicht neben dem Rednerpult, entstand eine dunkle Öffnung. Aus der Öffnung hervor erschien eine hochgewachsene, streng und einfach gekleidete Gestalt, die Tronar nur zu gut in Erinnerung hatte.
    Frasbur, der Hohe Tamrat von Lemur - und Zeitagent der „Meister der Insel"! Admiral Hakhat, der in der vordersten Bankreihe Platz gefunden hatte, erhob sich und erstattete Meldung. Frasbur dankte mit einem gemessenen Nicken. Er postierte sich dann

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