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0267 - Rückkehr in die Gegenwart

Titel: 0267 - Rückkehr in die Gegenwart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kombinieren können", antwortete Korpel respektlos. „Die beiden Raumfahrzeuge waren ohne Zweifel terranischer Herkunft. Sie wollten etwas - oder jemand - absetzen. Was ist natürlicher als anzunehmen, daß dieser Jemand sich unsichtbar machte, sobald er auf Kahalo landete?"
    „Aber die Fahrzeuge kamen nur bis auf ein paar tausend Kilometer heran!"
    Aus seinen großen, blauen Augen warf Korpel ihm einen vorwurfsvollen Blick zu.
    „Sie hatten hier schon einmal Besuch, nicht wahr?"
    Frasbur nickte. Die Erinnerung berührte ihn unangenehm. Die Erinnerung an zwei gleichartige Wesen, humanoid aber doch nicht terranisch, die unversehens in seiner Zentrale auftauchten, als seien sie aus dem Nichts entstanden. Er - oder vielmehr Korpel - hatte später vermutet, daß sie die Fähigkeit besaßen, auf Funkwellen zu reisen.
    „In diesem Zusammenhang wird Sie interessieren zu erfahren", fuhr Korpel fort, „daß zwischen drei und fünf Minuten, bevor der lemurische Offizier vor Station dreizehn gegen ein unsichtbares Hindernis rannte, von Station dreizehn ein Funkspruch an den Kommandanten des Vierten Verbands gesandt wurde. Die Sendung erfolgte über Richtstrahl. Sie schnitt die Kursbahn eines der beiden terranischen Miniaturschiffe genau vier Minuten und drei Sekunden vor dem Vorfall außerhalb der Station."
    Frasbur begann zu glauben, daß Korpels Verdacht Hand und Fuß hatte. Es war typisch für den Buckligen, daß er sich erst jetzt, nachdem er schon eine Fülle von Vorsichtsmaßnahmen getroffen hatte, dazu herabließ, den Tamrat über seine Mot ive aufzuklären.
    Es war ein Glück, überlegte Frasbur, daß Korpel als erstes Admiral Hakhat hatte überzeugen können, einen allgemeinen Befehl zu erlassen, wonach jedes Mitglied der lemurischen Flotte auf, unter oder über Kahalo sofort Meldung zu erstatten hatte, wenn es eine ungewöhnliche Beobachtung machte. Seitdem der Befehl erlassen war, arbeiteten zehn positronische Rechengehirne an der Sortierung der einlaufenden Meldungen. Aber unter hunderttausend nutzlosen war diese eine gewesen, die das Erlebnis eines lemurischen Offiziers vor der Funkstation 13 beschrieb.
    „Du hast den gesamten Stützpunkt also in ein Ultrarotfeld gehüllt", stellte Frasbur fest. „Wie, glaubst du, soll das funktionieren, wenn dauernd Fahrzeuge ein und aus fahren und derjenige, nach dem du suchst, obendrein unsichtbar ist?" Korpel lächelte schmerzlich. „Das Feld spricht nicht auf lemurische Fahrzeuge an, gleichgültig, ob sie aus dem Raum oder über den Boden kommen. Ein optisches Signal überlagert sich dem Warnimpuls des Ultrarotfelds und macht ihn zunichte."
    „Aha", rief Frasbur. „Der Terraner kann sich also an Bord eines lemurischen Fahrzeugs in den Stützpunkt schmuggeln."
    „Das kann er allerdings", gab Korpel zu. „Aber so dumm wird er nicht sein. Um an Bord eines Fahrzeugs zu gelangen, muß er sich in der Nähe von Menschen aufhalten - und nichts ist gefährlicher für ihn als das, wie der Vorfall bei Station dreizehn beweist. Er muß sich von allem fernhalten, was unter Umständen mit ihm zusammenstoßen könnte." Frasbur sah das ein. „Bleibt noch der zweite Punkt", beharrte er jedoch.
    „Wie kann ein Ultrarotfeld auf einen Unsichtbaren ansprechen? Ultrarot ist weiter nichts als Licht - wenn auch von so geringer Frequenz, daß unsere Augen es nicht wahrnehmen können."
    „Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Typen von Geräten, die zur Unsichtbarmachung verwendet werden können", dozierte Korpel mit seiner hohen Stimme. „Das erste funktioniert auf dem Prinzip, den Brechungsindex eines Objekts dem seiner Umgebung anzugleichen. Dadurch wird völlige Unsichtbarkeit erreicht. Ein solches Gerät wurde von unseren Wissenschaftlern vor rund achtzig Jahren zum erstenmal hergestellt und erfolgreich erprobt. Die Molekularstruktur eines menschlichen Körpers so zu verändern, daß der ganze Körper dieselben optischen Eigenschaften erhält wie die umgebende Luft, ist ein so komplizierter Prozeß und erfordert so umfassende Kenntnis auf dem Gebiet optischer Technologie, daß die Terraner ein solches Gerät unmöglich schon besitzen können. Besäßen sie es, dann allerdings wäre es unmöglich, den Eindringling mit Hilfe eines Ultrarotfeldes oder überhaupt mit optischen Methoden zu entdecken.
    Das zweite Prinzip ist das der Wellenumlenkung. Über die Oberfläche des zu verbergenden Objekts sind Mikroprojektoren versteckt, die ein Hyperfeld erzeugen. Wie jedes Feld

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