Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0271 - Hexen-Zauber

0271 - Hexen-Zauber

Titel: 0271 - Hexen-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
Amun-Re ist es, der dich heraufbeschwört!«
    »Ich spüre deinen Willen!« sagte die Schläferin langsam. »Und ich gehorche freudig. Lang ist es her, daß mich ein Bewohner dieses Planeten aus meinem Gefängnis herausließ. Und ich lehrte ihn vieles, um die Geister dieser Sphären zu beherrschen. Doch dann erschienen jene Männer in der Stunde, wo ich schwach war. In einer Neumondnacht stürzten sie mich von meinem Felsen zurück in den Fluß. Indem das Leben des Körpers, den ich damals besaß, verlosch, fand sich mein Unsterbliches in jenem Gelaß wieder, in das ich zum unendlichen Schlaf gebannt bin.«
    »Ich befehle dir › Verlasse die Stätte deines Schlafes und komme zu mir ‹!« befahl Amun-Re. Obwohl eine Distanz von mehreren Kilometern und der Rheinstrom dazwischen lagen, verständigten sie sich auf Para-Basis, als ständen sie nebeneinander.
    Amun-Re spürte, daß die Loreley voll erwacht war. Muurgh, der Dämon, hatte seine höllische Gewalt eingesetzt, und die Kraft von Amun-Res Zauberei um ein Hundertfaches verstärkt. Nur so war es gelungen, die Schläferin im Rheinfels zu wecken.
    Die magische Energie hatte ausgereicht, den Felsen für einen kurzen Augenblick transparent werden zu lassen. Und Elfi Berger, die Stewardeß vom TEE Rheingold, war Zeuge dieses Phänomens gewesen.
    ***
    »Wenn ich zusammenfassen darf!« sagte Professor Zamorra. »Sie, Elfi, haben also den Loreleyfelsen erglühen sehen und darin die Gestalt einer schlafenden Frau. Inge hat dagegen nur den Felsen kurz aufglühen sehen. Ich bitte Sie, sich zu meiner Verfügung zu halten!«
    »Dafür sind wir doch da!« wurde Inge Bach schon wieder dienstlich. Doch da war Professor Zamorra schon im Salonwagen unterwegs. Die beiden Stewardessen sahen, daß er Fragen an die Anwesenden richtete. Fragen, die sich ganz sicher auf die Erscheinung an der Loreley bezogen.
    »Mich laust der Affe!« stieß Inge Bach mit deutlichem bayrischen Akzent hervor, denn die beiden Frauen so um Mitte Zwanzig waren beide in München zu Hause. »Die schütteln ja alle die Köpfe. Das sieht ja so aus, als hätten die gar nichts bemerkt.«
    Bevor Elfi Berger etwas antworten konnte, war Professor Zamorra wieder bei ihnen.
    »Unbegreiflich!« sagte er. »Niemand hat das gesehen, was Sie erblickt haben!«
    »Ich weiß genau, was ich gesehen habe!« erklärte Elfi Berger bestimmt. »Der ganze Felsen hat geglüht. Nein, ich habe nichts getrunken!« fuhr sie Professor Zamorra an, bevor er noch etwas sagen konnte.
    »Ich glaube Ihnen!« sagte Professor Zamorra mit Wärme in der Stimme. »Dennoch will ich sicher gehen. Kann ich den Zugführer sprechen?«
    Minuten später wußte Professor Zamorra, daß auch der Zugführer nichts gesehen hatte.
    »Jetzt halten Sie uns sicher für verrückt!« resignierte Elfi Berger. »Für zwei hysterische Weibsleut!«
    »Im Gegenteil!« erklärte Professor Zamorra mit Nachdruck. »Ich halte Sie auf eine ganz besondere Art für begnadet. Denn Sie haben beide gesehen, was allen anderen Menschen verwehrt war. Ich bin sicher, daß Sie beide medial veranlagt sind.«
    »Und was bedeutet das?« flüsterte Inge Bach.
    »In Ihnen schlummern Kräfte, von denen Sie keine Ahnung haben!« erklärte der Parapsychologe. »Welche und wie stark sie sind, das kann ich nicht so einfach feststellen.«
    »Ist das sehr schlimm?« fragte Elfi Berger besorgt.
    »Überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil!« beruhigte sie der Meister des Übersinnlichen. »Doch mir könnten Sie damit sehr helfen!«
    »Wie … wie meinen Sie das, Herr Professor?« fragte Inge Bach.
    »Lassen wir es bei dem Namen ›Zamorra‹ und reden wir uns mit dem ›Du‹ an!« bat der Parapsychologe. »Ich habe sehr viele Freunde in Deutschland und benutze die steife ›Sie-Form‹ nur, wenn es die Höflichkeit gebietet oder wenn mir jemand unsympathisch ist!«
    »Vielen Dank!« sagte Elfi Berger lächelnd. Sie hatte das Kompliment zuerst verstanden. »Aber nun sagen Sie … äh, nun sag mal, wie wir dir helfen können, Zamorra!«
    »Da ich das, was Sie gesehen haben, für die Wirklichkeit halte, will ich versuchen, das Geheimnis des Rheinfelsens zu ergründen!« sagte Professor Zamorra. »Seit Jahren schon habe ich mein Leben dem Kampf gegen das Böse geweiht. Die Heere der Hölle bekämpfe ich, solange ich atmen kann.«
    »Die … die Hölle! « hauchte Elfi Berger.
    »Die Hölle – und Kräfte, die stärker und noch bösartiger sind, als selbst der Teufel«, sagte Professor Zamorra mit

Weitere Kostenlose Bücher