Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0273 - Unter den Gletschern von Nevada

Titel: 0273 - Unter den Gletschern von Nevada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
möchte keine Wette auf unser Überleben abschließen."
    „Wollen Sie mich mit solchen Worten aufheitern?" erkundigte ich mich schroff.
    „Wenn es mir gelingt, Sie dadurch zu erwärmen", sagte er.
    Nach einer Weile begann Brank wieder zu husten.
    „Das halte ich nicht länger aus, Sir", sagte er zu Redhorse. „Jeder Atemzug bereitet mir Schmerzen."
    „Wir werden bald eine Höhle finden", sagte Redhorse geduldig.
    „Ich glaube nicht mehr an Ihre verdammte Höhle!" schrie Brank. Der Lichtstrahl seines Scheinwerfers beschrieb plötzlich einen Bogen. Dann schleuderte Brank die Lampe in die Nacht. Sie zerschellte im Eis und erlosch.
    „Das ist Meuterei, - Kanonier Brank", sagte Redhorse ruhig.
    „Ich kehre um", verkündete Brank.
    „Ich fliege zum Schacht zurück und ergebe mich den tefrodischen Kampfrobotern, bevor ich hier erfriere."
    „Sie würden den Schacht nicht finden", sagte Redhorse. „Außerdem gestatte ich Ihnen nicht, diese Gruppe zu verlassen." Er überlegte einen Augenblick, dann fügte er hinzu: „Übergeben Sie Korporal Surfat Ihre Waffe..."
    Zwei Scheinwerfer richteten sich auf Branks verzerrtes Gesicht. In seinen Augen spiegelte sich Todesangst. Er nestelte an seinem Impulsstrahler. Papageorgiu flog von hinten an ihn heran und entriß ihm die Waffe. Er Übergab sie mir.
    „Leutnant Bradon, achten Sie darauf, daß Brank bei uns bleibt", befahl der Cheyenne.
    Brank ergab sich in sein Schicksal und wir setzten unseren Flug fort. Jetzt schwiegen wir. Ich fragte mich was in Branks Gedanken vor sich ging.
    Nachdem mindestens eine Stunde Verstrichen schien, während der die Kälte immer tiefer in mich eindrang ließ Redhorse uns anhalten.
    „Das Gelände wird uneben", stellte er fest. „Wir kommen jetzt in bergiges Land. Wahrscheinlich sind es die Ausläufer der späteren Sierra Nevada. Unsere Chance, eine Höhle zu finden, wird hier in den Bergen größer..."
    In den Eisbergen, fügte ich im stillen hinzu.
    Doch, wie schon so oft, sollte Redhorse auch diesmal recht behalten. Als wir an einem schroffen Eishang emporflogen, entdeckte Doutreval einen Spalt. Wir landeten und untersuchten ihn. Es war der Eingang einer geräumigen Höhle aus Eis. Mit Hilfe unserer Waffen vergrößerten wir den Zugang.
    „Schafft zuerst Brank hinein!" ordnete Redhorse an.
    Als wir uns alle vor der Höhle versammelt hatten, trennten wir mit den Strahlern Eisbrocken von den Wänden und verschlossen damit den Zugang zur Höhle. Durch den Gebrauch der Waffen wurde es in der Höhle schnell warm.
    „Trocknet eure Kleider", ordnete Redhorse an.
    Ich war so müde, daß ich mich nur auf den Boden hätte legen müssen um sofort einschlafen zu können. Wir schalteten Individualschutzschirme und Antigravprojektoren aus, um eine Ortung unmöglich zu machen.
    Unsere Kampfanzüge benutzten wir als Unterlagen. Es waren keine idealen Verhältnisse, aber wir konnten jetzt hoffen, den nächsten Tag zu überleben.
    „Ich übernehme die erste Wache" sagte Redhorse. „Die anderen können schlafen."
    Wir ließen uns auf unsere primitiven Lager nieder. Brank hustete und fluchte leise vor sich hin.
    Papageorgiu lag neben mir. Er wandte den Kopf und lächelte mir zu. Müdigkeit und Erschöpfung hatten ihre Spuren in seinem jungenhaften Gesicht hinterlassen. Doch sein unbekümmertes Lächeln war geblieben.
    „Nun?" fragte er. „Trauen Sie sich eine Prophezeiung zu?"
    Ich schaute gegen die Höhlendecke, die im Licht eines Scheinwerfers schwach leuchtete.
    „Was wollen Sie hören?"
    „Vielleicht", sagte er überlegend „etwas über das Wild, das wir morgen erlegen und in dieser Höhle braten werden."
    „Glauben Sie, daß man einen tefrodischen Kampfroboter braten kann?"
    Er ließ sich lächelnd zurücksinken. Ich hob den Kopf und sah Major Don Redhorse am Eingang der Höhle stehen. Er blickte durch einen schmalen Spalt ins Freie hinaus. Irgendwie dachte ich, waren wir alle miteinander verbunden. Sogar Brank.
    Diese Verbundenheit konnte so schnell nicht zerstört werden, dachte ich schläfrig. Wir hatten gewaltige Entfernungen durch Raum und Zeit überbrückt. Wahrscheinlich waren wir die verlorenste Gruppe von Menschen, die jemals um ihr Leben gekämpft hatten.
    Ich schloß die Augen und versuchte, auf meiner unbequemen Unterlage eine Stellung zum Schlafen zu finden. Leutnant Bradon schaltete seinen Scheinwerfer aus. In der Hohle wurde es dunkel. Ich hörte das Atmen der Männer und Branks Husten. Ab und zu verlagerte Redhorse das

Weitere Kostenlose Bücher