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0274 - Astrano - Herr der Geister

0274 - Astrano - Herr der Geister

Titel: 0274 - Astrano - Herr der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra spürte ein heftiges Stechen, als Schwarze Magie in seiner Nähe frei wurde, wie er sie am Mittag schon einmal gespürt hatte.
    Astrano war es! Dies war der letzte Beweis. Und Astrano schlug jetzt zu, um in aller Öffentlichkeit einen Mann zu vernichten, der ihm gefährlich wurde. Und niemand glaubte, daß das ein echter Mordanschlag war! Alle, die schon durch Zamorras überraschende Tricks verblüfft waren, hielten dies für einen neuen Höhepunkt einer Magie, wie sie in der Manege noch nie stattfand.
    Gryf/Cronen stand unbeweglich, aber zwei seiner Raubtiere sprangen in die Flugbahn der kreisenden Feuerräder. Wo sie sich trafen, lösten sich Schwarze Magie und Druidenzauber gleichzeitig auf!
    Astrano tanzte und tobte.
    Feuer flammte in der Manege auf, fraß sich blitzschnell durch den Sand. Sand brannte! Feuer hüllte Gryf ein und jagte auf ihn zu. Zu spät erkannte der Druide, daß er dieser Gefahr nichts entgegenzusetzen hatte.
    Da griff Zamorra ein! Er aktivierte das Amulett und versuchte gleichzeitig, Gryf zu schützen und Astrano anzugreifen.
    Aber nichts geschah.
    Nur Astrano stieß ein schrilles, meckerndes Lachen aus.
    Da wußte Zamorra, daß das Amulett in seiner Hand doch eine Fälschung war.
    Und das Feuer sprang Gryf an, der keine Zeit mehr hatte, per zeitlosem Sprung zu fliehen.
    ***
    Nicole Duval erschauerte. Ein kühler Hauch berührte sie, und in der tiefen Dunkelheit sah sie den seltsamen Schemen, der annähernd menschliche Umrisse besaß.
    Einer der Geister…
    Er kam auf ihren gedanklichen Wunsch hin, sich mit ihm in Verbindung zu setzen. Er bewegte sich in der Nicole gegenüberliegenden Hälfte der Kiste, aber er war trotz allem nah genug, daß sie die Kälte fühlen konnte.
    Es war nicht ihre erste Begegnung mit der Welt der Geister. Schon öfters hatten Zamorra und sie mit Wesen aus dem Zwischenreich zu tun gehabt, die irgendwo zwischen Leben und Sterben waren. Und für jedes dieser Wesen gab es einen Grund, aus welchem ihm die ewige Ruhe versagt blieb.
    Plötzlich verlor Nicole alle Scheu vor dem Geist-Wesen, das zu ihr kam. Langsam streckte sie die Hand aus und versuchte, es zu berühren. Widerstandslos griff sie hindurch, aber sie wußte, daß die Geister vorhin bei ihren Entführung massiv und fest genug gewesen waren, sie festzuhalten.
    »Wer bist du?« fragte sie und legte zugleich noch alle ihre Kraft in die Gedanken, um die Frage zu verstärken.
    Der Geist zitterte leicht.
    Ich bin nichts gar nichts. Ich war, verstand Nicole. Sie mußte aufmerksam in sich hineinlauschen, um die Gedanken wahrzunehmen. Fast kam es ihr vor, als seien es ihre eigenen. Aber in dieser Form hätte sie niemals selbst gedacht.
    »Was warst du? Wer? Und warum bist du zu diesem körperlosen Dasein verurteilt?«
    Sie lauschte wieder. Kam da nichts mehr? Verweigerte ihr der Geist die Auskunft?
    Doch, jetzt kam es wie aus weiter Ferne.
    »Ich weiß es nicht… Ich habe meinen Namen vergessen… Doch der Meister rief mich und zwang mich, ihm zu dienen. Ihm standen die Sterne günstig.«
    »Der Meister?« fragte Nicole. »Astrano?«
    »Ich habe seinen Namen vergessen. Doch ich muß ihm dienen. Er besitzt die Macht über mich.«
    »Wir können dir helfen, dich aus seinem Bann zu befreien«, sagte Nicole. »Du mußt mich nur vorher aus diesem Gefängnis lassen. Du kannst es. Laß mich frei, und wir befreien auch dich und geben dir deinen Frieden.«
    Meinen Frieden, ächzte der Geist. Werde ich ihn jemals erreichen können?
    »Ja!« versprach Nicole. »Bestimmt!«
    Und dann lauschte sie vergeblich auf eine weitere Antwort. Dem Geist schien der Gesprächsstoff auszugehen. Oder warf ihn die Aussicht auf Erlösung um?
    »Tu etwas«, drängte sie.
    Im nächsten Moment erkannte sie den Grund für das Schweigen des Geistes. Er hatte mit seinem »Meister« gesprochen!
    Der Meister sagt, daß du lügst! Ihr könnt mir die Freiheit nicht geben. Du willst mich täuschen. Dafür werde ich dich bestrafen!
    Die nebelhaften Arme schossen vor. Nicole schrie auf, versuchte, den Geist abzuwehren. Doch sie griff und schlug wieder durch icn hindurch. Dafür erwies sich der Griff des Geistes als überaus fest.
    Seine Gespensterfinger schlossen sich um Nicoles Hals…
    ***
    Im gleichen Moment, in dem der brennende Sand mit seinem Feuer Gryf angriff, fühlte Zamorra einen heftigen Schlag gegen sich selbst. Eine starke Kraft erfaßte ihn, schmetterte ihn zu Boden und fegte ihn auf den Vorhang zu. Er brüllte auf, als das Gerüst der

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