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0274 - Astrano - Herr der Geister

0274 - Astrano - Herr der Geister

Titel: 0274 - Astrano - Herr der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dritt waren und einen ratlosen Eindruck machten. Er hetzte hinter dem Magirus her, holte schnell auf, weil er rascher laufen, als Astrano hier fahren konnte. Die Wohn wagen parkten kreuz und quer, und der Schlepper war kein wendiger Sportwagen, auch wenn er einen extrem kurzen Radstand wie ein Geländewagen hatte.
    Eine Qualmwolke schoß aus dem Auspuff, traf Zamorra und ließ ihn krampfhaft husten. Er taumelte, fing sich aber wieder und rannte weiter. Dann schnellte er sich empor, bekam die Oberkante der kleinen Ladeklappe am Aufbau zu fassen und zog sich hoch. Astrano beschleunigte und erreichte jetzt die Straße. Sekundenlang schwebte der auf der Ladeklappe hockende Zamorra in Gefahr, wieder vom Wagen geschleudert zu werden. Aber dann ließ er sich nach vorn fallen, als Astrano mit brüllendem Motor und kreischenden Reifen in die Straße einbog. Jetzt blendete er auf; Zamorra sah den Lichtkegel der Scheinwerfer sich entfalten und weit vorausgreifen.
    Er sprang wieder auf und schnellte sich zum Führerhaus vor. Wie sollte er jetzt da hineinkommen? Er sah Astrano durch die Glasscheibe und neben ihm Nicole. Wahrscheinlich mit abgeschirmter Magie gefesselt…
    Zamorra kletterte zwischen Aufbau und Führerhaus. Dann löste er den großen Feuerlöscher aus der Verankerung. Das Ding war höllisch schwer, aber Zamorra entwickelte Riesenkräfte. Er holte aus, so gut es ging, und schlug mit aller Kraft gegen die Heckscheibe der Kabine.
    Mit explosionsartigem Knall flogen die Scherben nach innen.
    Astrano wirbelte herum. Seine Augen weiteten sich, und in ihnen begann es, rot zu lodern. Doch da wirbelte Zamorra bereits den Feuerlöscher wieder herum, riß die Plombe ab, die Schlauchdüse hoch und jagte den weißen Schaumstrahl direkt in die Kabine.
    Blitzartig breitete sich das weiße Zeug aus, traf Astrano und sprühte nach allen Seiten von ihm ab. Nicole wurde durch ihr unsichtbares Gefängnis, die verformte Röhre, geschützt.
    Astrano nicht. Er wurde von dem Angriff völlig überrascht und hatte keine Zeit mehr, darauf zu reagieren. Er brüllte, streckte abwehrend die Hände vor und legte sich quer über das breite Lenkrad. Der Wagen brach zur Seite aus, rumpelte über den Grünstreifen und rutschte mit hohem Tempo in den Graben. Zamorra wurde durch die Luft geschleudert, ließ den Feuerlöscher los und sah im Dunkeln etwas Großes, Hartes auf sich zukommen. Hinter ihm krachte und dröhnte es, knallte Metall, splitterte Glas. Dann kamen der Aufprall und die Bewußtlosigkeit.
    ***
    Als er wieder erwachte, umschwebten ihn die drei Geister. Sie wirbelten hilflos um ihn herum, krümmten sich wie unter Peitschenhieben.
    Mond und funkelnde Sterne am Himmel beleuchteten die seltsame Szene gespenstisch.
    Zamorra konnte nicht lange hier auf dem Acker gelegen haben. Die Räder des Lkw drehten sich noch. Das Fahrzeug lag auf dem Dach. Wie weit das Führerhaus beschädigt war, konnte Zamorra nicht sehen. Sorge um Nicole machte sich in ihm breit.
    Und da sah er Astrano.
    Der Schwarzmagier stand auf dem Fahrgestell des Magirus und breitete die Arme aus. Er krümmte die Finger, und bei jeder Bewegung zuckten die drei Geister zusammen. Zamorra begriff. Das waren wirklich Schläge, unter denen sie sich krümmten! Astrano bestrafte sie für ihren Ungehorsam!
    »Hör auf, du Ungeheuer!« brüllte Zamorra und raffte sich auf.
    Astrano lachte.
    »Ah, ich dachte, du wärest tot«, sagte er. »Nun, du wirst es bald sein. Was hast du dir nur dabei gedacht, gegen mich anzutreten?«
    Zamorra schwieg. Langsam schob er sich näher. Er versuchte, jede Bewegung der vom Löschschaum verschmierten Gestalt schon im Ansatz zu erkennen.
    »Keinen Schritt weiter!« warnte der Schwarzmagier.
    Da sah Zamorra seine Freundin. Nicole lag neben dem Wagen am Grabenrand. Sie bewegte sich schwach, kämpfte gegen etwas an, das sie umgab.
    Der Zauberer streckte zwei Finger gegen sie aus.
    Da schlug Zamorra zu. Mit einem alten Zauberspruch griff er Astrano an.
    Keine Sekunde lang!
    Astrano war schneller als er, und Astrano jagte mit einer Zauberformel Nicole steil in die Höhe, fünf, zehn, zwanzig, dreißig Meter empor in die Nacht!
    Und da ließ er sie los, ehe Zamorras Angriff ihn erreichen konnte!
    Der schrie auf. Der Sturz aus dreißig Metern Höhe mußte sie zerschmettern, wenn er stattfand. Schon kam sie wie ein Stein herunter!
    Er fing sie mit seiner Magie auf. Er stoppte ihren rasenden Fall. Aber das kostete ihn Kraft. Er konnte fühlen, wie sie aus ihm floß

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