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0278 - In geheimer Mission auf Lemuria

Titel: 0278 - In geheimer Mission auf Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entgegnete Vulling gereizt. „Ich werde jetzt meine Vorgesetzten von Ihren Wünschen unterrichten. Ich muß Sie dringend ersuchen, diesen Raum nicht zu verlassen. Ich werde draußen ein paar Roboter postieren, die jeden gewaltsam aufhalten werden, der hinauskommt."
    Er verließ hastig den Raum.
    Atlan schlug die Frontscheibe eines Automaten ein und versorgte uns mit Getränken.
    „Ich glaube nicht, daß sich ein echter Alarer Gedanken machen würde, wenn er sich auf diese Weise eine Erfrischung beschaffen müßte", sagte er.
    Rhodan hob warnend einen Arm. „Hier kann es Abhörgeräte geben", sagte er.
    Als wir den Automaten geleert hatten, kehrte Vulling zusammen mit einem kleineren Mann zurück, der sich beim Eintreten geschäftstüchtig die Hände rieb und mit flinken Bewegungen auf uns zukam.
    Vullings Begleiter war kahlköpfig, und auf seiner Stirn glänzten Schweißtropfen.
    „Leider erfuhr ich viel zu spät von Ihrer Ankunft", sagte er. „Mein Name ist Juvenog. Ich bin der alarische Unterhändler auf Lemuria."
    Wir standen da und sahen ihn sprachlos an. Mit allem hatten wir gerechnet. Nur nicht damit, auf Lemuria einen echten Alarer zu treffen.
    Aber da stand er vor uns und lächelte uns voller Freude an.
    „Diese Kerle haben den Automaten zerstört", ertönte Vullings feindselige Stimme in der plötzlich entstandenen Stille.
     
    4.
     
    Juvenog trug eine großkarierte Jacke, über deren Kragen er einen schmutzigen Krawattenschal kunstvoll verschlungen hatte. Seine Hose war mit allen möglichen Speiseresten verschmiert. Von seinen Schuhen hingen die Sohlen ab, und die Farbe seiner Strümpfe stand im krassen Gegensatz zu den Farben seiner übrigen Kleidung.
    Kein Zweifel, Juvenog war ein Alarer. Er hüpfte vergnügt um uns herum.
    „Das verschlägt euch wohl die Sprache, was?" schrie er begeistert. „Aber ich werde mich um euch kümmern."
    Er sprach es und rannte wieder hinaus. Mit Mühe unterdrückte ich ein Aufatmen.
    „Er wird von Amt zu Amt rennen um Ihre Wünsche zu erfüllen", bemerkte Vulling. „Ich glaube jedoch nicht, daß er Erfolg haben wird."
    Es bestand also die Aussicht, daß wir Juvenog so schnell nicht wiedersehen würden. Ich legte auch keinen besonderen Wert darauf. Ich beobachtete Vulling der vor den Automaten trat und vorsichtig zerschlagene Reste der Scheibe herauszog.
    „Einfach eingeschlagen", sagte er bitter. „Sie denken wohl, Sie können sich alles erlauben?"
    „Wo ist Ihr Vorgesetzter?" erkundigte sich Rhodan.
    Vulling strich über sein Bärtchen. Offenbar hatte man ihm den Auftrag gegeben, sich weiterhin um uns zu kümmern. Das schien ihm wenig oder überhaupt keinen Spaß zu machen.
    „Ich soll Sie zum Verwaltungsgebäude Zwei fahren", sagte er widerwillig. „Dort will man Ihre Papiere überprüfen."
    „Na, endlich!" brüllte Atlan und stürmte zur Tür.
    Draußen stand ein Transporter und wir stiegen ein. Diesmal gab es keinen Fahrer, so daß Vulling das Steuer übernehmen mußte. Die Gebäude auf diesem Teil des Raumhafens waren hufeisenförmig angeordnet, so daß das eigentliche Landefeld nicht zu sehen war.. Zwei kleinere Raumschiffe standen in unmittelbarer Nähe der Werkstätten. Über ihre Außenfläche tanzten elektrische Lichtbogen, ein Zeichen dafür, daß Monteure mit Reparaturarbeiten beschäftigt waren. Von unserem Rettungsboot war nichts mehr zu sehen. Sicher hatte man es in eine Halle gebracht, um es zu überprüfen. Das beunruhigte mich wenig. Schließlich war das kleine Schiff ein echtes alarisches Produkt.
    Rhodan und Atlan unterhielten sich flüsternd. Wahrscheinlich berieten sie, wie wir uns während der Kontrolle der Papiere verhalten sollten.
    Der größte Teil unserer Unterlagen war echt. Die Fälschungen waren so geschickt, daß wenig Gefahr bestand, daß die lemurischen Offiziere sie durchschauen würden. Trotzdem machte mich der Gedanke an die bevorstehende Kontrolle unsicher. Wir hatten Forderungen an die Lemurer gestellt.
    Das würde sie veranlassen, alles gründlich 2U prüfen, wenn auch nur, damit sie sich den Anschein der Hilfsbereitschaft geben konnten.
    Vulling hielt vor einem hohen Gebäude. Der Aufgang zum Portal wurde von einer Reihe palmenähnlicher Bäume in zwei Hälften geteilt. Zu beiden Seiten des Aufgangs sahen wir Blumengärten, die von Springbrunnen mit raffinierten Beleuchtungseffekten berieselt wurden. Der Duft der unzähligen Blüten drang bis zu uns herüber.
    Vulling blickte etwas unglücklich zum Portal hinauf.

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