Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0278 - In geheimer Mission auf Lemuria

Titel: 0278 - In geheimer Mission auf Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bevor Sie hineingehen."
    „Sie spinnen wohl?" schrie ich ihn an und trampelte über einen zentimeterhohen Teppich in das Zimmer hinein.
    Die beiden Seitenwände des Raumes bildeten gleichzeitig die Außenfläche riesiger Aquarien.
    Farbenprächtige Fische schwammen darin. Durch Beleuchtungseffekte entstand der Eindruck, daß die Tiere sich inmitten des Zimmers befanden. Die Decke war eine Art Planetarium; ich glaubte, in die unermeßlichen Tiefen des Weltraums zu blicken, wenn ich nach oben schaute.
    Die hintere Wand wurde von einer riesigen Landkarte, die ebenfalls beleuchtet war, eingenommen.
    Alle Erdteile Lemurias waren darauf eingezeichnet. Vor der Karte stand ein einfacher Tisch. In einem Sessel saß ein schlanker, energisch aussehender Mann, der einen Schreibstift zwischen beiden Händen drehte und uns abwartend entgegensah. Sofort spürte ich, daß dieser Mann gefährlich war. Er besaß weder Vullings Nervosität noch Juvenogs lärmende Freundlichkeit.
    Der Mann hatte dünne, blonde Haare, die streng nach hinten gescheitelt waren. Seine Finger waren ungewöhnlich lang. Das Gesicht des Mannes wurde von seinen graugrünen Augen beherrscht. In der Iris dieser Augen schien ein verhaltenes Feuer zu schwelen. Der Lemurer mußte ein leidenschaftlicher Mann sein, aber er saß da, als könnte ihn nichts aus seiner Ruhe bringen.
    Im Hintergrund sagte Vulling: „Der große Kerl wollte seine Waffe nicht ablegen, Ostrum."
    Ostrums Blick glitt über mich hinweg, scheinbar flüchtig, aber doch, so fühlte ich, jede Einzelheit erfassend.
    „Sie hängen wohl sehr an dieser Kanone?" fragte Ostrum.
    Ich räusperte mich. Seine Stimme hatte mich überrascht. Sie klang freundlich, aber diese Freundlichkeit war nur oberflächlich. Eine sachliche Schärfe schwang darunter mit, eine gewisse Unnachgiebigkeit, die mich vorsichtig werden ließ.
    „Es ist eine Baionga", erwiderte ich. „Warum sollte ich sie ablegen?"
    Ostrum sagte: „Mit Waffen läßt sich schlecht verhandeln - und verhandeln wollen Sie doch mit mir, oder?"
    Atlan rettete mich aus dieser gefährlichen Situation.
    „Es kommt darauf an, wer Sie sind, Ostrum", sagte er. „Denken Sie nur nicht, daß wir uns von einem kleinen Bürokraten abfertigen lassen..."
    „Soll ich die Wache rufen?.. fragte Vulling entsetzt.
    „Warum denn?" wollte Ostrum wissen. „Die Raumfahrer können schließlich nicht wissen, daß ich der Stellvertretende Leiter des lemurischen Sicherheitsdienstes bin. Gleichzeitig bin ich Tamrat für Angelegenheiten der lemurischen Raumflotte."
    „Mit Titeln können wir uns nichts besorgen", schnaubte Rhodan. „Wir brauchen Geld, um uns ein neues Raumschiff zu kaufen."
    „Kommandant Zabot hat mich über den Zwischenfall unterrichtet, bei dem Sie Ihr Schiff verloren haben", sagte Ostrum. „Wir wollen deshalb keine Zeit mit kindischen Spielchen verlieren. Niemand nimmt Ihnen ab, daß Ihr Schiff von Maahks vernichtet wurde. Die Maahks sind froh, wenn sie nichts mit uns zu tun haben." Ostrum schwang seinen Sessel herum und erhob sich. Ich war erstaunt, wie klein er war. Solange er gesessen hatte, war er mir ziemlich groß vorgekommen.
    „Ihr Raumschiff ist an Altersschwäche eingegangen", sagte er spöttisch.
    „Sie wollen nicht bezahlen" schrie Atlan wütend. „Sie glauben, daß Sie uns einschüchtern können.
    Aber wir lassen uns nicht abweisen."
    „Ich will Sie nicht abweisen, sondern mit Ihnen verhandeln", erklärte Ostrum. „Zeigen Sie mir Ihre Papiere" Atlan zog das Bündel schmutziger Unterlagen hervor. Er warf es Ostrum auf den Tisch.
    Ostrum schob die Papiere achtlos zur Seite. „Ich werde alles nachprüfen lassen", versprach er.
    „Wie lange wird das dauern?" fragte Redhorse.
    Ostrum hob die Schultern. „Das ist völlig unwichtig. Ich kann mir denken, daß Sie ein neues Raumschiff brauchen. Haben Sie Geld oder Wertgegenstände retten können, mit denen Sie ein kleineres Schiff bezahlen können?"
    Olivier Doutreval trat vor und klappte die kleine Kiste auf, die er bei sich trug. Er kippte drei Blöcke aus Schwingquarz vor Ostrum auf den Tisch. Die Blöcke funkelten wie Kristalle. Ostrum leckte sich die Lippen.
    „Schwingquarze!" rief er überrascht.
    „Dafür können Sie drei Raumschiffe von der Größe der ESKILA bekommen."
    Die Unruhe, die ihn plötzlich ergriffen hatte, besaß etwas Animalisches. Er fixierte die wertvollen Quarze wie ein Raubtier seine Beute. Ostrum war auf Vario ein einflußreicher Mann, das stand fest. Ich glaubte

Weitere Kostenlose Bücher